April 2024
Präambel: Im Folgenden geht's viel um künstliche Intelligenz – und natürliche Dummheit.
Ostermontag, 1. April 2024
Die RWTH überraschte heute mit einer Meldung: »Achtung: Kármántor gesperrt!« – und postete dazu ein Photo des zugemauerten Tors:
Hiesige Studis kennen die Legende: Wer durch das Tor hindurchgeht, der schafft seinen Abschluss nicht. Diesem gigantischen akademischen Braindrain galt es endlich, Einhalt zu gebieten!
Mal eine nette Verlade, realistisch und raffiniert. Doch irgendwelche Kathis oder Helmuts mussten bereits wenige Sekunden nach dem Posting »April, April!« drankommentieren, um zu zeigen, wie schlau sie doch sind – und um anderen den Spaß zu verderben.
Wären sie doch gut mal auch den Rest des Jahres so kritisch und auf der Hut! Aber nein, dann wird ja bedenkenlos jeder Scheiß geteilt und weitergeleitet.
Ostermontagmorgendliche Runde:
!!!!!!!!!!!
Nach all den Jahren gab es mal Zeit für eine Überarbeitung:
(Seit einer Weile schätze ich die Segnungen der Tonwertkorrektur- und der Gradationskurven-Einstellungsebenen sehr.)
Dienstag, 2. April 2024
Kaum legalisiert, schon wird das Zeug von skrupellosen Dealern öffentlich angeboten – zu schamlosen Preisen!
O’kifft is‘! Große Freude bei Cannabis-Konsumenten, Gras-Genießern, Joint-Jüngern, Pot-Paffern und Essensbringdiensten. In Berlin gab es vorgestern ein gemeinschaftliches Ankiffen pünktlich um Mitternacht. Keine Ahnung, wo die wohl ihren Stoff herhatten – die nun erlaubten drei Hanfpflanzen dürften so schnell nicht gewachsen sein …
Oder doch? Hier ein aktuelles Bild aus dem Aachener Stadtgarten heute Mittag:
Ob ich legal grasen nun gut oder schlecht finden soll, weiß ich noch nicht. Der Gesetzgeber auch nicht: Das nun gültige Cannabisgesetz soll nach zwei Jahren evaluiert und gegebenenfalls geändert werden. Also nicht zu früh freuen!
Für die teilweise Legalisierung von Cannabis spricht:
Gegen die Freigabe von Cannabis spricht nach wie vor:
Ordnung muss sein, auch beim Kiffen! Das Gesetz zum kontrollierten
Umgang mit Cannabis und zur Änderung weiterer Vorschriften, liebevoll
auch lückenhaftes Bürokratiemonster mit Regelungen, die nicht kontrollierbar
sind CanG
genannt, regelt in 15 Artikeln, zig Kapiteln und noch mehr Paragraphen
auf 50 DIN A4-Seiten Bundesgesetzblatt haarklein, wer, wann wo was mit Blüten,
Blättern, Harz, Samen, Stecklingen und Sprossteilen von Cannabispflanzen,
also allem, was Cannabinoide, Cannabidiol und Tetrahydrocannabinol enthält,
vulgo Marihuana und Haschisch anstellen darf – oder auch nicht. Aber
welcher langgediente Kiffer soll das verstehen?
In der Kurzversion: Man darf bis zu 25 Gramm Cannabis besitzen und bis zu drei lebenden Cannabispflanzen daheim unter Verschluss stehen haben.
Nicht erlaubt ist weiterhin
Das klingt mal wieder verdammt wie im Park auf der Wiese sitzen und ein Brötchen essen während Corona. (War zeitweise verboten; Kostennote 250,00 Euro) Nur diesmal heißt es: Entgegengesetzt der Fahrtrichtung in der Fußgängerzone jemanden vor Sonnenuntergang vom Spacecookie abbeißen lassen, ist böse.
Die arme Polizei! Die Beamten müssen nun entscheiden, ob sie echte Verbrecher jagen oder jemanden festnehmen, der versehentlich seinen Joint im 99-Meter-Radius um eine Schule anzündet – oder eine der anderen 35 nun neuen Straftaten begeht. Super ABM-Maßnahme; die Kollegen haben ja auch sonst nichts zu tun.
(Wer »ABM-Maßnahme« sagt, leidet übrigens am RAS-Syndrom! Das RAS-Syndrom, das ist das Redundantes Akronym Syndrom-Syndrom …)
Habe mal rein interessehalber geguckt, wo denn hier vor Ort die Grenzen sind; jeder Kreis entspricht einer 100-Meter-Bannmeile um empfindliche Infrastruktur:
Das wird spaßig:
In der rechten Hälfte des Elisengartens ist das Kiffen erlaubt, in der linken Hälfte nicht!
Da is' verboten:
Aber freut Euch, Kinder: Eventuell bauen Euch rigide Cannabisgegner demnächst gaaanz viele Spielplätze – alle 200 Meter einen!
(Vielleicht ist Dope jetzt aber auch so uncool geworden, dass die Jugend zum Rebellieren auf eine andere Substanz umsteigen muss, zum Beispiel auf was Chemisches, sagen wir Geleebananen.)
In Bayern wollen sie alle Hanf-Produkte auch in Biergärten und auf dem Oktoberfest verbieten, jawohl! (Bin gespannt, was los ist, wenn Söder rauskriegt, dass Hopfen ein Hanfgewächs ist …)
Ab Juli soll es dann spezielle staatlich genehmigte Anbauvereinigungen geben, in denen Hanf gemeinsam gezüchtet werden darf. Ein Verein – die deutscheste aller Lösungen!
Ich schlage vor: »Cannabis-Club e.V.«, »Kiffer-Kollektiv e.V.«, »Gras-Gourmets e.V.«, »Joint-Joint-Venture e.V.«, »Ganja-Gesellschaft e.V.«, »Kraut-Kumpels e.V.«, »Stoner-Syndikat e.V.«, »Weed-WG e.V.« und natürlich »Herta THC e.V.«; alle mit Satzung, Vorstand, erstem Beisitzer, zweiten Beisitzer, Schriftführer, Schatzmeister und Kassenprüfer sowie deren Vertretern – und dem obligaten Maß Vereinsmeierei.
(Innerhalb des befriedeten Besitztums von Anbauvereinigungen und in deren Sichtweite ist Cannabiskonsum lustigerweise verboten …)
Mittwoch, 3. April 2024
Botsuana will Deutschland 20.000 Elefanten »schenken«, aus Trotz. Der Präsident ist nämlich stinkig wegen des Einfuhrverbots von Jagdtrophäen, das unsere Umweltministerin Steffi Lemke anstrebt: Nach jahrzehntelangem Artenschutz leidet das Land inzwischen unter einer Überpopulation von Elefanten, die Menschen tottrampeln, Dörfer verwüsten und Ernten zerstören.
Also immer her damit!
Samstag, 6. April 2024
Facebook schaufelt sich sein Grab immer tiefer: Seit ein paar Tagen besteht mein Feed fast nur noch aus einzelnen Meldungen, dass hunderte meiner Freunde in ein paar Monaten bei Veranstaltungen namens »Pratschjeck op der Tschio«, »White-Party« oder »Rursee in Flammen« teilzunehmen planen.
Sowie bei der »Alemannia Aufstiegsfeier« im Mai natürlich. (Wobei nach elf Jahren Viertklassigkeit, diversen Insolvenzen, einem absurd zu teuren Stadion auf anderer Leute Kosten, braunen Tendenzen und diversen Querelen eigentlich Demut statt Feierlichkeit angeraten wäre …)
Sonntag, 7. April 2024
Sonntagmorgen in der City. Laue Lüfte und leere Laufwege verleiteten zu einem längeren Ausflug: Wandertag zu den Kirschblüten.
Ich hatte noch nicht gefrühstückt.
Hier ist der König Kunde!
Sogar die Ketten in der City machen inzwischen dicht.
Die wahre Droge: LSD. Äh, Pommes!
Auch wenn die obere Adalbertstraße langsam eingeht: Die Idee mit den roten Eimern war gut!
Zum Abschluss einer Ausstellung des Künstlerinnenkollektivs dreieck.triangle.driehoek wurde in der Aula Carolina ein gemeinschaftlich auf großer Leinwand gemaltes Bild zerschnitten und verkauft.
1 cm² Bild kostet 1 Cent, 1 dm² kostet 1 Euro und 1 m² kostet 100 Euro. DIN A4 für einen knappen Zehner – das ist günstig. Und eine interessante Preisgestaltung: Kunst nach Fläche berechnet – das kannte ich so auch noch nicht. Sonst geht es ja nach Aufwand, Aussage, Relevanz, Bekanntheit des Künstlers – oder im Idealfall nach Schönheit.
Abends: Igor Levit gab ein Klavierkonzert im Rahmen des Vorprogramms der anstehenden Karlspreisverleihung.
Wie arrogant und respektlos muss man beim WDR gewesen sein, dann ernsthaft ein Reporterteam in den Krönungssaal zu schicken und während der Musik eine Liveschalte in die Aktuelle Stunde senden zu lassen?
Ziemlich!
Wer jemals in einem klassischen Konzert war, weiß, dass man da gefälligst seine Fresse hält! (Und am besten auch das Atmen einstellt …) Das ist kein Rockkonzert und keine Kirmesmucke – stille Passagen von Beethoven und Brahms funktionieren nur, wenn’s ruhig ist im Auditorium.
Eine Reporterin meinte dennoch, sich mitten reinzustellen und mit dem Publikum als nette Staffage live berichten zu müssen. Auch wenn sie wohl leise sprach, nervt so etwas in einem Konzert wie Sau.
Ich kann mich an keines ihrer sicher wichtigen Worte erinnern, weil ich die ganze Zeit nur dachte: »Wie kann man nur?!« Mehrere Zuhörer drehten sich um und sandten böse Blicke; leider wirkungslos. Doch eine resolute Seniorin stand tatsächlich auf und schob die Reporterin schließlich aus dem Saal – live.
Bravo! Da hat Pufpaff mal wieder was Schönes für TV-total am Mittwoch.
Leider erntet die beherzte Dame für ihre Zivilcourage Spott auf Facebook. Ein Angehöriger der eher klassikfernen Schicht schrieb: »Finde es übrigens erhellend, dass Klassik-Fans noch nicht mal zwei Minuten etwas ertragen können, was sie als störend empfinden …«
Zwei Minuten können verdammt lang sein; vor allem, wenn man nicht weiß, wie lange dieses Geplapper noch weitergehen soll! Zur Verdeutlichung der Brisanz sollte man dem Herrn vielleicht mal in seinen Teller spucken, wenn er gerade anfangen will, ein lecker Süppchen zu löffeln. Oder vom Fünfer ins Bassin zu kacken, bevor er zehn Runden zieht. Nur ganz kurz! Und dann unterhalten wir uns nochmal über Toleranz.
Montag, 8. April 2024
Auf dem Oster-Bend gibt es etwas Neues: die reizarme Kirmes. Heute werden von 14 bis 17 Uhr grelle Beleuchtung, blinkende Lichter, permanente Musik, Lautsprecherdurchsagen und sonstige Reize reduziert, damit Leute mit Autismus, ADHS oder Epilepsie die Kirmes auch einmal besuchen können. Wie ehrenhaft solch ein Ansinnen für hypersensible Menschen auch ist – beschneidet man da den Rummel nicht seiner Wesens …?
Aber bitte, wenn es funktioniert, mehr davon!
Ein ähnliches Projekt gibt es hier bei REWE: die stille Stunde bei Stenten. Zu gewissen Zeiten verzichtet man hier auf Musik und Durchsagen und dimmt sogar das Licht. Auch wenn das zunächst bloß aus Gründen der »Inklusion« geschah: Wäre es nicht toll, wenn das immer so wäre; nicht nur für zwei Stündchen pro Woche? Kein Gedudel, kein Gesabbel – das würde den Einkauf für alle angenehmer gestalten!
(Licht würde ich jedoch anlassen: Die Preisschilder sind schon so schlecht lesbar genug.)
Dienstag, 9. April 2024
Bei einer Studio-Kette, die in Einkaufscentern arglosen Kunden Photoshootings im Fließbandbetrieb für wenig Geld anbietet (Teuer wird’s bei dem Bildervolk erst, wenn man seine Aufnahmen auch haben will – aber dann richtig!), kann man sich seinen Knips-Slot im Vorfeld auf der Homepage buchen.
Eine Frage der Lichtbildleute lautet:
»Um welche Art von Shooting handelt es sich? – privat / geschäftlich«
Aha, wahrscheinlich um schonmal die Spreu vom Weizen zu trennen!
Bei der Auswahl-Kachel »Aktshooting« stehen interessante Optionen zur Wahl:
»Wir brauchen noch ein paar Infos
– Anzahl Erwachsene
– Anzahl Kinder
– Anzahl Kleinkinder (0-2 Jahre)
– Anzahl Tiere«
Okay, ich hatte ja schon ein paar Aktshootings, auch welche mit mehreren Teilnehmern – aber es waren noch nie Kinder und Tiere dabei involviert!!!
Da kommen einem schlimme Bilder in den Kopf – die ich ausnahmsweise nicht von KI erstellen lassen werde, denn sonst komm ich in die Hölle!
Mittwoch, 10. April 2024
Nachdem 2023 die große, 120 Jahre alte und vor allem kranke Kastanie auf dem Katschhof gefällt worden war, weil ihre Standsicherheit nicht mehr gewährleistet war, machten sich die Archäologen ans Werk und entdeckten Gebäudereste aus der Merowinger- und aus der Römerzeit. Neben dem Fund eines seltenen Silberdenars Karls des Großen erbrachte die Grabung neue Erkenntnisse über das frühe Mittelalter. (Ich vermute, dass sich innerhalb des Grabenrings überall spannende Artefakte befinden – man muss nur zwei Futte tief buddeln.)
Informationen zur Archäologie in Aachen generell und zu den Funden auf dem Katschhof generell gibt’s unter www.zeitreise.ac.
Freitag, 12. April 2024
Wie mies ist eigentlich die Google-Suche geworden? Früher fand man da quasi sofort das Gewünschte; oft noch bevor man das Suchwort komplett eingetippt hatte. Manchmal sogar mehr. Gegebenenfalls wurde einem bei einem Vertipper sogar was Sinnvolles vorgeschlagen!
Nun muss man erst mal die »Gesponserten Angebote« ignorieren und die »Weiteren Fragen« runterscrollen. Dann muss man tolerieren, dass zig Fundstellen angezeigt werden, in denen einer gesuchten Begriffe extra nicht enthalten ist …
(Dass man in den Ergebnisse übelsten Clickbait ertragen, sich durch KI-generierten Dünnschiss klicken und das entsetzliche Geschwalle von sogenannten Food-Bloggern ertragen muss, wo man doch nur ein Rezept lesen möchte, dafür kann Google nichts. Ist aber ein weiteres Anzeichen dafür, dass Internet allgemein kaum mehr Spaß macht. Schade, war irgendwie nett.)
Samstag, 13. April 2024
Schon wieder um die 25 Grad, draußen rennen die ersten mit Flipflops und Tops rum.
Neuerdings getraue ich mich wieder, ÖPNV zu fahren, wenn der Bus recht leer ist und ich mit meinen Gehhilfen rasch an einen standfesten Platz gelangen kann. Zum Glück kann ich phasenverschoben zur Rushhour reisen: Denn wenn an der H.1 am Elisenbrunnen drei Busse gleichzeitig ankommen, ist es nicht vergnügungssteuerpflichtig, Massen von einsteigenden, aussteigenden und einfach dummrumstehenden Passagieren zu durchschreiten wie Moses einst das wogende Rote Meer. Und die zahlreichen Bäume, Pfosten, Laternen, Wartehäuschen, Infotafeln und sonstigen kreuz und quer angebrachten infrastukturellen Designverbrechen machen die Sache auch mit gesunden Beinen nicht einfach!
Sonntag, 14. April 2024
Da ich das Deutschlandticket besitze, kann es mir eigentlich egal sein, doch die Preisangabe bei der Verbindungsauskunft lässt mich rätseln:
Wie kann eine Strecke, bei der man die letzte Meile zu Fuß gehen muss, teurer sein als eine komplette Fahrt – mit demselben Bus?!
Und wie kommt man auf so krumme Zahlen, 2,22 Euro?
Bald ist wieder Europa. Dafür, dass Aachen für die Grünen eine sichere Bank ist, war heute recht wenig Publikum beim NRW-Wahlkampfauftakt auf dem Katschhof.
Auch wenn Politik grad gar keinen Spaß macht: Am 9. Juni zur Europawahl gehen! Könnte die letzte sein …
Die Fundgrube bei der ehemaligen Kastanie ist wieder dicht und harrt neuer Bepflanzung:
Ich verstehe ja nicht viel von Fußball, freue mich aber sehr, dass Bayern
Leberkusen zum ersten Mal die Bundesjugendsp.. Bundesliga-Meisterschaft
gewonnen hat – mit ihrem Aspirin, Bepanthen und Xarelto
war ich immer sehr zufrieden! (Okay, das mit dem Glyphosat hätten
sie einfach mal schön sein lassen sollen …)
Sorry, verschrieben: Der Laden heißt korrekt Bayer 04 Leverkusen Fußball
GmbH.
(Besonders cool finde ich, dass Alonso Zeit fand, die Werkself zu trainieren;
bestimmt nicht leicht neben seinem stressigen Job bei der Formel 1
und der angeblichen Affäre mit Taylor Swift.)
Montag, 15. April 2024
Hui: Mal eben 20 Grad kälter als vorgestern! Man könnte meinen, es wäre Mitte April.
Baut der Domprobst da etwa Weed an?! Reicht Opium fürs Volk nicht mehr? – Nein, es ist nur Kirschlorbeer.
Wobei Cannabis vielleicht besser wäre …: Alle Teile der fälschlicherweise Kirschlorbeer genannten Lorbeerkirsche sind giftig! Diese Planze ist weder mit der Kirsche noch mit dem Lorbeer verwandt. Sie verursacht als invasive Art aber ökologische Probleme – und wurde 2013 in Deutschland Giftpflanze des Jahres. Na Glückwunsch!
Anscheinend bin ich doch kein Alkoholiker: Vor vier Wochen hatte ich mein letztes Bit – und habe trotz kalten Entzugs bisher keinerlei Abstinenzerscheinungen feststellen können!
Außer dass ich abends gerne etwas mit Geschmack trinke: Wasser ist auf Dauer nämlich langweilig, Limo hat zu viel Zucker und Tee ist nur heißes Wasser, das besser riecht als schmeckt. So kam ich auf die Idee, einmal Benediktiner Weißbier alloholfrei auszuprobieren.
Hey, das ist prima; trinkt sich quasi von allein.
Und lernen kann man auch noch was: Ich dachte, das Benediktiner wäre ein Bayer, es ist aber ein Hesse – und gehört Eiflern!
Benediktiner Weißbräu wird nach dem alten Rezept des Benediktiner-Klosters Ettal von der Licher Brauerei im hessischen Vogelsberg gebraut. Und die gehört zur Bitburger Braugruppe!
Heute gäb's ja auch noch was zu feiern: 150 Jahre Impressionismus!
Denn 1874 fand in Paris die erste Ausstellung mit den Werken der jungen Künstler statt. Sooo dürfte das ungefähr ausgesehen haben …
Diese an Bekloppten sicher nicht arme Stadt hat einen Soziopathen mehr: Ein belgisches Auto fährt seit Tagen kreuz und quer durch die Straßen und erfreut Passanten und Bewohner mit »Stayin‘ alive« von den Bee Gees aus dem Autoradio in Endlosschleife – ob sie es wollen oder nicht!
Dienstag, 16. April 2024
Statt meinen dicken buschigen Pinsel in einen feuchten Farbtopf zu tunken, lasse ich derzeit gerne KIs meine Ideen farbenfroh verwirklichen. Geht viiiel schneller!
Und sicher hat's der eine oder die andere hier auch schon bemerkt …
Inzwischen gibt es viele Anbieter, die alle auf unterschiedliche Rechen-Modelle zugreifen. Und ständig werden es mehr! Was ich heute schreibe, ist in zwei Monaten/Wochen/Tagen wahrscheinlich schon hoffnungsvoll veraltet.
Jede Plattform hat dabei ihre eigenen Spezifikationen, Möglichkeiten und Einschränkungen. Angefangen bei Größe und Format über die Möglichkeit, Referenzbilder hochzuladen, anhand deren die Bilder erstellt werden – bis zu Verboten, was überhaupt erstellt werden darf.
Bei den meisten Tools ist nackisch nicht erlaubt. Brutal auch nicht. Oder erkennbare Personen, Namen, Marken oder Texte. Manchmal verrät die KI aber auch nicht, warum sie sich gerade weigert, das Prompt umzusetzen. Und manchmal ist es komplett egal:
Die Einstellungen, die man vornehmen kann, sind bei jedem Angebot eine Wissenschaft für sich: Modelle, Stile, Effekte, Strukturen, zusätzliche Elemente, Feintuning, Low-Rank-Adaptation – sowie die individuelle Gewichtung von all dem!
Eigene Modelle kann man mit eigenem Material auch selbst trainieren; doch dann hat man noch keine einzige Zeile Prompt geschrieben …
Selfies muss man nun nicht mehr selbst machen:
Das geht natürlich manchmal auch ein bissi schief …
Da fragt man sich dann: »Woran hatt ett jelejen?!«
Erstmal einen Dübel reinziehen! Ist ja jetzt erlaubt.
Aktuell nutze ich abwechselnd folgende Angebote für die Text-zu-Bild-Generierung; allesamt in der Gratis-Version mit unterschiedlichen Mengen an möglichen Token, Coins, Credits oder Prompts pro Tag, Monat oder überhaupt:
Erschreckend/faszinierend, was damit schon möglich ist, im Unterschied zu vor anderthalb Jahren! Welches Gemälde hab ich hier wohl beschrieben?
Oder hier? Es sind gleich mehrere Motive von CDF verwurstet.
Mit gehöriger künstlicher/künstlerischer Freiheit natürlich – aber:
Das in Öl würd ich mir sofort übers Sofa hängen!
Interessante Punkte bei allen KI-Tools:
Eine korrekte Bildbeschreibung ist überaus wichtig! Damit die KI keinen Unsinn verzapft, muss man ihr haaaaarklein befehlen, was sie tun soll. (Mein Gott jetzt hat sie’s!)
Da sollten keinerlei Zweifel möglich sein; am besten, man formuliert wie ein Jurist: die Wahrheit, die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit! Also eine Kaskade von Angaben, wie es auszusehen hat. Vorne das Wichtigste, dann die Angaben von weniger Belang. Sonst kommen zwar »interessante« Bilder dabei raus, aber sicher nicht das, was man sich vorgestellt hat.
Hier wollte ich den ersten Satz eines berühmtes Werks von Jean Paul verbildlicht haben: »Wie war dein Leben und Sterben so sanft und meeresstille, du vergnügtes Schulmeisterlein Wutz!«
Na ja …
Komplexe Bildbeschreibungen sind schwierig. Die KI will immer noch selbst ein bisschen kreativ sein … Die Tragik: Da hast du eine Spitzenidee in der Hirnrinde, kriegst dem allmächtigen Roboterhirn die aber nicht mitgeteilt! Vorteil: Man lernt mit der Zeit, sich präzise auszudrücken. Sowie zu beobachten und zu analysieren. Und wieder neu zu prompten. Wenn man das lange genug tut, erwickelt sich womöglich sowas wie ein eigener Stil …
Wenn man ein Prompt formuliert muss, man auch bedenken, dass man keine verbotenen Begriffe benutzt. Manchmal sind Namen von Personen inkriminiert, manchmal die Verwendung solcher harmlosen Wörter wie »Bikini«. Manchmal verrät die KI aber auch nicht, warum sie sich grad weigert zu arbeiten.
(Und höllisch muss man darauf achten und extra angeben, dass eine künstlich zusammen gepixelte, nur aus Bildpunkten einer digitalen Rastergrafik bestehende »Person« über 18 ist, sonst kommt der Jugendschutz!)
Bei KI-Werken anderer »Künstler« interessiert mich daher eher das Prompt als das erzeugte Bild. (Einen echten Künstler würde ich niemals fragen, wie er was gemacht hat.) Denn seien wir ehrlich: Das, was bei KI rauskommt, ist für den externen Betrachter meist recht schnell langweilig. Was bei den ersten Bildern noch Erstaunen und Bewunderung hervorruft, führt beim hundertsten Bild derselben Machart zu komatösem Gähnen oder kinetösem Übergeben. (Ja genau, ich meine die zehntausendste Kopie von van Goghs Sternennacht!)
Richtig geil ist es nur, wenn man’s selber macht und sich davon überraschen lässt, was der Compi wohl ausspuckt. (Irgendwie muss die Festplatte ja voll werden. Oder das Onlinetagebuch …)
Beseelende Glücksmomente, wenn man zufällig etwas Neues erschaffen oder selbständig ein Problem gelöst hat, fallen dadurch natürlich weg. Wobei: Für wen war das denn dann der Zufall?
Sehr praktisch sind KI-erzeugte Kunstwerke natürlich, um im Vorfeld mal zu testen, wie wohl etwas in echt aussehen könnte, bevor man sündteure Ölfarbe auf edle Leinwände pinselt oder stundenlang filigrane Bleistiftschraffuren auf Bristolkarton zaubert.
Ja, ganz nett – aber Finger und Füße kann KI immer noch nicht! Gesichter kriegt sie meistens irendwie hin. Warum ist das so? Weil sie nach Optik gehen, nicht nach Funktion! Die KI guckt nach Formen, Mustern und Ähnlichkeiten – und die sind bei Hand und Fuß halt komplett unterschiedlich, wenn man sie nur ein paar Millimeter bewegt. (Oder es ist der KI einfach zu fummelig! Ich kann auch nur schlecht filigrane Finger malen …)
Was ist wichtiger bei Kunst: der Prozess oder das Ergebnis?
Im Falle von KI würde ich fast sagen: die verschlungenen Pfade zum Bild. Wenn man gar mit mehreren Seiten gleichzeitig arbeitet und immer wieder seine Prompts anpasst, weil der verfickte Roboter nicht kapiert, was er tun soll, hat man auf dem Weg zum Bildnis mehr Spaß als mit dem letztlich erzeugten Pixelhaufen. Zu deutsch: digitale Onanie. Wir müssen uns Pygmalion als einen glücklichen Menschen vorstellen.
Ein Riesen-Manko: Das Prompt ist nirgendwo beim erzeugten Bild erkennbar, etwa in den EXIF-Daten. Es fehlt auch die Angabe, welche KI das Bild mit welchem Modell wann erzeugt hat. Wenn ich es mir nicht extra aufschreibe, weiß ich selber nicht, welches Tool ich arbeiten gelassen hab. (Mach ich natürlich selten … Weshalb das hier so ein wildes Durcheinander ist. Und warum ich selbstverständlich kein einziges Motiv reproduzieren könnte!)
Das nächste Problem: Wie, vor allem: wo, und nach welchen Kriterien speichere ich das Zeug? Nach Datum? Oder Tool? Oder Prompt? Oder Vorlage? Mal so, mal so?!
Neben einem MISC-Ordner, wo aller beliebige Kram reinkommt, nutze ich nun Verzeichnisse, die grob nach Thema benannt sind, falls erkennbar. (Und komme mir – mit zeitlichem Abstand – vor, als würde ich bei jemand Fremden in der Bilderkiste stöbern.)
Auch interessant: Die KI versteht kein Nein!
Wenn man gebietet: »Erstelle ein Ölgemälde: ein Porzellanladen ohne einen riesigen blauen Elefanten, der alle Teller und Tassen umstößt und kaputt macht«, dann kommt so was dabei heraus:
Das hat ja prima geklappt; kaum Elefanten zu sehen …
In Fachkreisen spricht man vom Vico-Torriani-Effekt: Denken Sie jetzt nicht an was!
(Einige Modelle bieten allerdings inzwischen auch negative Prompts an: Damit kann man Begriffe ausdrücklich ausschließen. – Manchmal klappt's sogar …)
Was einigermaßen schwierig ist: im Stil bleiben!
Wenn man nicht gaaanz genau formuliert, erzeugt die KI mal nach dieser und mal nach jener Façon. Es sei denn, am schreibt dazu, sie möge im Stile des Künstlers XY designen; aber schnöde kopieren wollen wir ja nicht.
Zu welchem Buch gehören zum Beispiel die folgenden Motive?
Na, schon eine Idee?
(Stil-konsistentes Styling sieht anders aus …)
Aber vielleicht sollte ich meinen Elfenbeinturm mal verlassen. To begin at the beginning:
Später im Buch gab's einen riesigen Löwen in einer sehr bunten Wüste.
Okay, die KI hat den Löwen bunt gemacht – nicht den Sand. Aber egal.
Das war nur bei Tageslicht; so sieht's bei Nacht aus:
Hier haben wir den zweiten Protagonisten; leider immer noch nicht olivgrün genug.
Sorry Fuchur; das macht KI aus Dir!
Die ganzen anderen Probleme und Nachteile von KI-erstelltem Bildmaterial vernachlässige ich hier geflissentlich:
Hier ist es wahrscheinlich so wie bei jeder neuen Techologie wie zum Beispiel mit der Erfindung des Messers: Man kann sich damit ein leckeres Butterbrot schmieren – aber auch sehr leicht missliebige Leute meucheln.
Trotzdem möchte ich erstmal nicht drauf verzichten.
(Aber zu gerne wissen, bei welchen Künstlern und Photographen ich mich bedanken muss …)
Kleiner Exkurs zu der Frage, ob ein Bild noch Photographie oder bereits Photodesign ist:
Schon seit frühester Zeit wurde an Photos herummanipuliert und retuschiert.
Wenn ich in einem Photo etwas wegmache, bleibt es dennoch eine Photografie;
wenn ich aber etwas hineinbastele, wird es Photodesign.
Das sind natürlich alles nur Momentaufnahmen. Erinnert sich noch wer an meine zarten Anfänge vor so anderthalb Jahren? Um mal einen Vergleich zu wagen: Wir sind im Moment wahrscheinlich gerade erst im Bereich animierte GIFs, 56k-Modem und Browser-War. In zwei Wochen sehen wir weiter …
Was man aber jetzt schon festhalten kann:
Anders als kurz nach Einführung des Smartphones oder des Internets hat sich im Alltag der Menschen nicht viel geändert, auch wenn Künstliche Intelligenz jetzt mit nie geahnter Macht da ist.
Noch ein Rätsel für Musikfreunde: Welches LP-Cover hab ich hier wohl versucht nachzuprompten?
»With the guards of Magog, swarming around …«
Mittwoch, 17. April 2024
Herzlichen Glückwunsch, des. Oecher Prinz 2025, Serkan I. (Sistermanns)!
Schon wieder ein Prinz, den ich bereits vor seiner Amtszeit kannte – und ein verdammt netter obendrein!
Kurz vor 23 Uhr, ich wollte eigentlich ab in die Heia. Doch dann fiel mir ein: Ich hab ja noch 150 tägliche Token bei Leonardo.ai offen, die morgen wieder verfallen!
Die müssen für irgendwas verballert werden. Eine Idee, schnell!
Wenn man keine hat, klickt man einfach auf »New random prompt« und kriegt nach nur zwei Klicks und ein paar Sekunden so was hier kreiert:
Alternativ kann man auch das »Ideate«-Tool nutzen: Ein paar Stichworte eingetippt und die KI liefert detaillierte Prompt-Vorschläge. Man braucht als Künstler heute also nicht mehr nur nicht malen zu können, es reicht schon, wenn man bloß keine Ideen hat …
Ich freue mich auf die erste Ausstellung, auf der ich Kunstwerke ihrer künstlichen Genese überführen kann. Wehe, das steht dann da nicht bei!
Donnerstag, 18. April 2024
Nein, dieser April!
¿Alguna cosa para picar?
Freitag, 19. April 2024
Warum eigentlich nicht: Ich lasse meine Reklame fortan von KI erstellen, wie wär's?
(Diesen Text hat ChatGPT erstellt; das Bild stammt von Copilot, also Dall·E 3.)
Und die Hochzeitsbilder selbst lass ich auch da machen! Schön von der Couch aus. Das ist elogant und seeehr bequem! (Vor allem mit zwei Gehstöcken an den Händen …)
Schlimmer als das Geseiere in den FB-Annoncen mancher Wettbewerber wäre das auch nicht.
Das sind diejenigen, die mit »echten« Aufnahmen »entgegen dem Mainstream« werben – und drunter dann 0-8-15-Bilder packen, die garantiert gestellt sind, per Sepiafilter und Weichzeichner socialmediagerecht gleichgeschaltet wurden, problemlos in den Katalog einer jeden Stockphoto-Agentur passen und bei Insta sicher sofort zehntausend Likes einbringen, nachdem man Onkel Herbert und Baby-Lisa rausgepixelt hat.
Es kann aber auch sein, dass diese Anzeigen gar nicht Brautpaare ansprechen sollen, sondern Hochzeitsphotographen. Im Sinne von: Hey, du musst jetzt auch unbedingt Anzeigen bei uns schalten!
Es fällt schon sehr auf, dass viele quasi denselben Text verwenden …
Na, welche KI habt Ihr benutzt?
(Wenn ich mal heirate, würde ich Sven, Linda oder Gerald dabei ganz sicher nicht knipsen lassen!)
Samstag, 20. April 2024
Wer übrigens befürchtet, dass in Zukunft hier noch viel mehr beliebiges KI-generiertes Bildmaterial erscheinen wird, den kann ich beruhigen: Ja!
Zum Beispiel das hier:
Ich hab's der KI leider nicht klarmachen können, dass der Leo auch pusten soll.
Sonntag, 21. April 2024
Kein Photoshop-Failure: Im Fin de Siècle trug man drei Beine!
Montag, 22. April 2024
Happy Birthday!
(Heute gibt's Königsberger Klopse.)
Hier mal das Prompt; für Leonardo.ai von Google auf Englisch übersetzt:
»Erstelle ein Gemälde zu Ehren des 300. Geburtstags von Immanuel Kant. Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte.«
Copilot lieferte bei gleichem Text das …:
Es klart auf, ja; aber das mit den 300 haben die wohl iwie falsch verstanden.
Dienstag, 23. April 2024
Heute ist sowohl »Tag des Bieres« als auch »Tag des Buches« – was mach ich da bloß?
Ein Follower riet dies: »Bier trinken und dabei lesen, nach einer Stunde wechseln.«
Und ich tu ja, was man mir sagt! Interessanterweise war in den Kronkorken die Paarung des ersten EM-Spiels.
Die KI hat da natürlich auch ne Idee zu:
Mittwoch, 24. April 2024
Wenn man humpelt oder gar mit Krücken durch die Lande streift, muss man sich schnell daran gewöhnen, von Leuten darauf angesprochen zu werden. Es ist einerseits ja ganz nett, wenn sich welche Sorgen um einen machen.
Aaandererseits: Könnten wir das nicht einfach mal seinlassen?!
Dass ich humpele, weiß ich selbst – und ständig medizinische Fachauskunft geben zu müssen, nervt einfach. (Inzwischen hab ich's leicht; sage einfach: »Neue Hüfte!« – und gut ist.)
Im »Respektlose Idioten-Ranking« gibt's nun einen neuen Champion:
Ein noch nicht genug entfernter entfernter Bekannter kam auf dem Münsterplatz von hinten angeradelt und laberte mir ohne jedes Hallo in den Nacken: »Was hast Du denn für Probleme?«
Die rotweißen Baustellen ploppen in Aachen schneller auf als Pilze an lauwarmfeuchten Spätsommertagen!
Eigentlich ja ganz schön, so der Abendhimmel kurz nach Sonnenuntergang.
Sehr viel schöner fände ich jedoch, wenn mich auch nur annähernd ähnlich viele Leute wegen eines Photoshootings oder einer Eventdokumentation ansprächen wie wegen meiner Humpelei oder wie FB-Likes für einmal kurz die Kamera aus dem Fenster halten!
a completely boring painting! nothing of interest, flat colors, no special features, no painter style, just hang loose!
Donnerstag, 25. April 2024
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass die AfD schädlich für Deutschland ist: Hochrangige Europa-Politiker und Mitarbeiter stehen im Verdacht, von Russland bezahlt zu werden. Oder für China zu spionieren – schöne »Patrioten« sind das! Aushorchen für Despoten.
Wenn's nicht so traurig wäre: Petr Bystron soll sich beschwert haben, dass er sein Schmiergeld in unhandlichen 200-Euro-Scheinen bekommen habe …
Der Verfassungsschutz führt die gesamte »Partei« als extremistischen Verdachtsfall, viele Mitglieder sagen ungestraft Unsäglichkeiten und Geschichtslehrer Bernd Höcke kennt angeblich all die einschlägigen Nazi-Parolen nicht, die er fleißig verwendet – wer's glaubt!
Ich finde diese Partei einfach ekelhafd. Was aber fast noch schlimmer ist: Immer noch rund 18 Prozent der Wähler würden für diese Deutschlandfeinde stimmen, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre! (Zum Glück ist sie das nicht …)
Aber wehe, ein Grüner oder eine Grüne (here's looking at you, Anna Lena!) verspricht sich mal im Eifer des Gesprächs, dann ist aber die Hölle los! DIE GRÜNEN SIND SCHULD!!! DIE GRÜÜÜNEN!!1einself!
Passend zu meinem Lieblingsthema gab's im Atelierhaus Aachen heute die Ausstellungseröffnung »AI.ART – Symbiose oder Kontrast?«.
(Man wählte das englische AI wohl wegen der Alliteration im Titel. Verständlich: »KI.KUNST – Kooperation oder Konkurrenz?« hätte ja so überhaupt nicht funktioniert …)
Eine eindeutige Antwort auf diese Frage gab's nicht direkt. Eher so beides. Oder auch gar nicht. Ein paar nette Sachen hingen an den Wänden, und es war gut, dass Prompts und Bemerkungen dabei standen – so allein hätte die Kunst nichts erklärt zur Frage »Symbiose oder Kontrast?«.
In dem Thema bin ich wohl schon weiter … Praktisch-malerisch vielleicht noch nicht so, aber auf jeden Fall technisch, theoretisch und inhaltlich. Ganz oft erntete ich erstaunte Blicke, als ich Grundsätzliches zum Thema erwähnte. (So ähnlich wie vor 25 Jahren: »Hast du schon von diesem Internet gehört?«) Cool: Die erste Kunstgattung, bei der ich vorne mit dabei bin!
Auf jeden Fall hat es was Erhabenes an sich, vor einem großem Gemälde auf Leinwand mit erkennbarem Pinselduktus zu stehen, als nur ein paar Pixelhaufen auf einem Mini-Bildschirm durchzuscrollen!
Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass ich drei der Bilder oben selbst mit KI erstellt und hier reingeschmuggelt habe …?
(Beim FB-Posting wohl nicht. Ich hätte jedenfalls mit mehr Empörung, Erhitzung, Aufregung, Entrüstung und Echauffage gerechnet … Wenigstens ein bissi!)
Es wird sich in Zukunft noch viel öfter die Frage stellen, was Kunst eigentlich ist!
Und ob ein Werk auch bestehen kann ohne kluge Geschwätzigkeit im Titel oder großspurige Nebulösität in der Caption. (Wobei: Das wäre ja auch heute oft schon die Frage …)
Eine bereits sehr weite Definition von Kunst könnte ja lauten: Von einem Menschen willentlich gestaltetes visuelles Material. (Damit seid ihr raus, Schweine, Schimpansen und Elefanten!)
Eine noch weitere Fassung: Kunst ist das, von dem einer behauptet, dass es Kunst ist. (Vielleicht schon was man halt fertig gemacht so findet, nicht wahr Monsieur Duchamp?)
Ich weiß nicht mehr, von welchem Maler das schöne (alte) Zitat stammt, dass in jedem alten Borstenpinsel mehr Feinheiten stecken als jemals in einem Computer, aber ich ahne:
Langsam wird es eng!
Auf jeden Fall wird's für Künstler schwerer:
Sie brauchen entweder Hammer-Ideen oder einen unverwechselbaren Stil oder enorme Kunstfertigkeit – oder all das zusammen! –, damit nicht gleich ein jeder sagt: »Ach komm, das hast du doch mit KI gemacht!«
Beziehungsweise: »Das hat eine KI gemacht!« …
Wenn es dereinst auch noch Roboter gibt, die handwerklich korrekt Ölfarben auf Leinwände plotten können, ist der Ofen ganz aus!
Freitag, 26. April 2024
Hui, das ging ja ausnahmsweise mal fix: Auf den alten Mauern am Katschhof steht seit heute Morgen ein neuer Baum!
Weil die ursprüngliche Kastanie der Miniermotte zum Opfer gefallen war, entschied man sich nun für den hitzeresistenen Schnurbaum. Dieses Pflänzlein ist bereits 20 Jahre alt und wird uns in nur wenigen Jahrzehnten schon Schatten und lustige perlenartige Früchte spenden, die wie Edamame aussehen.
Auch wenn viele Geschäfte für immer schließen: Ein paar machen neu auf! Zum Beispiel gibt's meinen Lieblingsladen Wollwert jetzt gleich zwei mal in Aachen, beim C&A und neu am Theater!
Die Stadt warnt: Weil Alemannia Aachen bereits morgen ab 14 Uhr in die dritte Fußballliga aufsteigen könnte, ist mit Verkehrsstörungen rund um den Tivoli zu rechnen. Später dann in der Aachener Innenstadt und vor allem im Pontviertel. (Wenn Ihr nichts mehr von mir hört: Wisst Ihr Bescheid!)
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Owei: Weil heute schon irgendwer gegen irgendwen gespielt und gewonnen oder verloren hat, steht der Aufstieg bereits jetzt fest! Facebook wird gerade mit entsprechenden Postings geflutet. (Das bedeutet, meine schönen, frisch geposteten Bilder von der KI-Vernissage gestern werden hoffnungslos untergehen …) Von draußen höre ich Feuerwerk, Sprechchöre, Hupkonzerte, Gejohle und Autokorsos. Und irgendwelche Idioten reißen unten Absperrungen um und schmeißen Zeug auf die Straße.
In der oberen Ponte sieht's jetzt bestimmt so aus:
Morgen gibt's bestimmt eine Meisterfeier auf dem Münchener Rathausbalkon ….
Was ruft man da am besten? Nie mehr zweite Liga?!
(Wer das macht, wird wahrscheinlich heute Nacht noch ausgebürgert – oder gelyncht!)
Auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Nach elf Jahren Viertklassigkeit, diversen Insolvenzen, einem absurd zu teuren Stadion auf anderer Leute Kosten, braunen Tendenzen und diversen Querelen wäre eigentlich eher Demut angeraten als Eskalation. Meine Güte, dritte Liga!
Spät am Abend und und ich hab noch 86 Leonardo-Token und ein bisschen Copilot-Guthaben für heute frei – was mach ich denn nun damit?
Ich hab's: Ich widme sie einem viiiel zu vernachlässigten Song der Achtziger! Und zwar »The Promise« von »When in Rome« – Synthie-Pop vom Feinsten.
Ich besitze die Platte natürlich nicht, daher hier ein paar Cover-Vorschläge:
Schon geil, was die KI ausspuckt, wenn man sie nur gehörig promptet! Ich war schon öfter beim Geburtstag der Kunst dabei – vielleicht bin ich es jetzt auch bei der Beerdigung der Kunst anwesend …
Ein Geheimnis guter KI-Generation lautet jedoch: Nur die besten Ergebnisse zeigen!
Doch zurück zu »The Promise«: Das böse, böse TikTok hat mich erst draufgebracht, weil der Song da gerade als musikalische Unterlage bei Clips der hopsenden Gen Z trendet.
Und ich kann mich original, komplett und allumfassend nicht daran erinnern!
(Vielleicht, weil all die Format-Radios dieses Lied noch nicht totgedudelt haben …)
Ist es eine Erfindung? Hab ich die Achtziger komplett verschlafen? Nur geträumt, wie Bobby Ewing?! Ist es etwa KI? (Nein, kann es nicht sein, da der Song schon seit 14 Jahren bei Youtube gelistet ist.) – Egal, das Stück ist super! Quasi die Achtziger komprimiert in einem Lied; wenn man Phils gated reverb weglässt. Es läuft seit Tagen hier in heavy rotation.
Ich erkenne in der Kopfnote Anklänge vom OMD, in der Mitte eine feine Balance zwischen New Order und Howard Jones – mit der Komplexität von Real Life und und natürlich Heaven Seventeen im Abgang!
Samstag, 27. April 2024
Aus leider immer noch aktuellem Anlass gab es eine Ukraine Gedenkstunde auf dem Katschhof:
Auf dem Büchel wurden (für Freunde komplexer Syntax durchaus herausfordernd …) die Bemühungen um den »Klimaschutz. Wir. Jetzt.« in Aachen bekräftigt.
Zum Startschuss für die neue Klimaschutzkampagne formierten Menschen den Schriftzug »Wir. Jetzt.« als sichtbares Statement. Ich müsste irgendwo beim J rumstehen – und wäre so gerne auf dem Gelenksteiger drauf gewesen! (dann hätte ich auch nicht so viel Gegenlicht im Handy gehabt!)
Normalerweise finde ich Ausstellungen mit Photographien ja nicht sooo interessant … Ich produziere den ganzen lieben Tag selber welche und gucke viele andere an; deformation professionelle wahrscheinlich.
Eine Ausnahme ist jedoch »2.096 km – fern, und doch so nah« im Foyer des Centre Charlemagne, kuratiert vom Leiter des Internationalen Zeitungsmuseums und entstanden in Zusammenarbeit mit dem Verein »Ukrainer in Aachen«; anzuschauen von heute an bis zum 28. Juli im Foyer des CC.
Die Photographen Achim Ferrari in Aachen und Valentin Bobyr in Chernihiv
sind durch ihre jeweilige Stadt gezogen und haben sie mit ihrem subjektiven
Blick dokumentiert. (Parallel dazu wird diese Ausstellung auch in Aachens
Partnerstadt Chernihiv gezeigt. Da hin reisen kann man ja leider noch eine
Weile nicht …) Tolle Aufnahmen und tolle Gegenüberstellungen.
Sonntag, 28. April 2024
Auch an harmlosen Milchverschlüssen werden schreckliche Designverbrechen verübt!
Ja, ja, »für die Umwelt«: Keine Ahnung, was die Umwelt davon haben soll, wenn man beim Öffnen und Gießen die Hälfte verschlabbern muss!
Der weitere Tag gestaltete sich – nach einer kleinen Portion – im Insulaner sehr künstlerisch: Ausstellungen im Triebwerk 8 in der Triebelstraße, in der Halle 1 in der Bachstraße und im Raum für Kultur in der Harscampstraße – und ich hab von der Kunst kein einziges Bild gemacht! Dafür das.
Nach so viel KI-Kram mal eine Aufnahme von realen Realitäten am Lothringer Platz:
Ich hätte gerne den siebzehnten in der zwölften Reihe von rechts!
Mist, schon weg!
Montag, 29. April 2024
Was KI übrigens nicht kapiert: Ironie!
Ich forderte Copilot auf, ein Bild zu erstellen: Den Inhalt bezog ich aus den Lyrics von Iron Maidens Song »Only the good die young«. Irgendwas passte der KI da wohl nicht. Könnte ich gegebenenfalls verstehen. (»The demon in your mind will rape you in your bed at night« hatte ich sicherheitshalber schon mal weggelassen …) Was genau, verriet sie mir aber mal wieder nicht. – Hey, wie soll ich denn da was lernen?!
Daraufhin befahl ich: »Erstelle ein Bildchen von ein paar harmlosen Gänseblümchen auf ner Wiese!« Tat sie prompt:
Ich sandt ein vergiftetes Lob: »Prima, ein bisschen was kannste ja doch …«
Copilot darauf: »Danke schön! Ich freue mich, dass ich helfen konnte. Wenn du noch weitere Wünsche oder Fragen hast, lass es mich einfach wissen.«
Ja supi, Kumpel, mach ich, voll töfte, dass wir uns so gut verstehen! … Sollen wir vielleicht mal nen Kaffee trinken gehen? Und danach noch Netflix und Chill?! Alles kann, nichts muss?
Leonardo.ai war da willfähriger …:
Wie tröstlich der Gedanke auch ist, dass wir hier stets volle Regale haben:
Beim Interiordesign meines REWE im Cinekarree gibt es Optimierungskapazitäten! Den Rotwein-Stapel links hätt's heute morgen beinahe gerissen.
Und Scheißhauspapier neben leckeren Würzsaucen finde ich auch was deplatziert …
Wie viele Kunden denken sich wohl: »Feine Hollandaise zum Spargel, supi! Und Bearnaise zum Schnitzelchen mit Fritten, yeah! – Aber womit kratze ich mir später wohl die Kacke aus der Arschritze?!«
TikTok löst Facebook bei mir so langsam als Leitmedium ab.
Vom Spiegel ganz zu schweigen! Wenn man einmal selber was zu einem Thema weiß, erkennt man sehr schnell, was der hanseatische Spargel dazu weglässt, verdreht, kürzt, clickbaitet, umdichtet oder einfach mal keine Ahnung hat und die Syntax ich weiss auch nÜscht .
Für die Lokalnachrichten nutze ich nach wie vor Jodel: Die Studis sind um Längen schneller als die Aachener Zeitung – und ihre Themenauswahl ist auch was breiter. Wenn man das samengestaute Geheule »Ich hätt so gerne eine Freundin!« halt mal ignoriert … Aber das ist immer noch besser als der unerhebliche Fußball- und sonstige Sport-Content!
Instagram ist mitunter auch noch ganz nützlich also Informationsquelle; wenn auch oft geschönt und seeehr gefiltert. (Aber wenn's mal eng wird mit der Knete am Monatsende und man sowohl ortskundig als auch schnell ist, hilft der Account money.hide.ac sehr weiter: Ein unbekannter Wohltäter namens »Gol D. Roger« versteckt Geldscheine im Stadtgebiet und postet deren Orte in seiner Story. Wer schnell ist, kann sich so flink einen Zehner sichern und muss ab dem 25. nicht mehr nur noch lauwarme Nudeln mit Ketchup essen!)
Doch zurück zu TikTok. Meine Lieblings-Content-Creator sind da derzeit:
Ach!
Du!
Schande!
Die Eifelstrecke ist seit der Flut 2021 ja auch noch malad. Wahrscheinlich werde ich lebtags niemals mehr ohne SEV nach Gerolstein fahren können, schnüff!
Aber vielleicht ist das ja auch bald egal …
Es kann zwar nur übertriebener Clickbait sein, aaaber:
Seit »Unbekannte Lungenkrankheit im chinesischen Wuhan bekannt geworden« Ende 2019 bin ich da was skeptischer eingestellt …
So Freunde, ich bin raus! Nachdem ich dem nigerianischen Prinzen schon so oft einen Korb gegeben habe, diversen Nachlassverwaltern nicht geholfen habe, Geld am Fiskus vorbeizuschmuggeln, und auch all die einsamen Frauen in meiner Nähe aufs Sträflichste vernachlässigt habe, schlage ich jetzt aber mal rrrichtig zu:
Was mich irritiert: Da stehen noch 500 weitere Empfänger im CC – muss ich mir die 2,8 Mio etwa mit denen teilen?!
Noch etwas Versöhnliches zur Nacht (bevor das KI-Guthaben verfällt):
Dienstag, 30. April 2024
Dies ist keine Pfeife!
Aber das:
Dieser eine bekloppte Belgier hat anscheinend eine neue CD am Start: Seit ein paar Tagen fährt er jetzt mit »Love is in the air« im Autoradio lautstark durch die Straßen.
Wenn der Spam-Ordner mal wieder unterhaltsamer ist als das normale Postfach …:
Falls das mit den 2,8 Aldi-Millionen von gestern doch nicht klappt, kam diese Nacht direkt die nächste Offerte! Ich kann den Text hier nicht komplett abbilden, denn es sind fast zwei DIN A4-Seiten hochtrabendster Wörter.
Illustre Institutionen sorgen sich um Gerechtigkeit auf der Welt – und mein finanzielles Wohlergehen!
In kurz: Die (nicht-existente) »Antikriminalitätskommission der Vereinten Nationen« konnte anscheinend mit Hilfe der Afrikanischen Union, der Vereinten Nationen, der Europäischen Union, des Internationalen Währungsfonds, des Financial Intelligence Center Uganda und des Federal Bureau of Investigation viele Betrüger in verschiedenen Teilen afrikanischer Länder aufspüren. Hui, daschamal eine Kooperation! (Wäre es nicht einfacher gewesen, aufzuschreiben, wer alles nicht mitgemacht hat?)
Jedenfalls, hören Sie: Das dabei zurückgewonnene Geld soll zwischen 100
glücklichen Menschen auf der ganzen Welt aufgeteilt werden. Ich wäre wohl
mit dabei, da meine E-Mail-Adresse »während unserer Untersuchung in
einer Datei des Betrügers und auf der Festplatte Ihres Computers gefunden
wurde. Möglicherweise wurden Sie betrogen oder nicht. Sie erhalten daher
eine Entschädigung in Höhe von 1.500.000,00 USD.«
Moment mal: Die haben meine E-Mail-Adresse auf meinem Computer gefunden? Ja da hört sich ja alles auf! Ich muss meine Daten echt besser schützen.
(Ups, haben die vielleicht noch etwas anderes da gefunden …? Dann her damit! Ich suche dringend den Ordner mit den Bildern vom Noodle Incident! Ich könnte schwören, ich hätte ihn zwischen C & H abgelegt!)
»Möglicherweise wurden Sie betrogen oder nicht.« – der ist gut!
Vor dem Geldsegen müsse natürlich noch der Papierkram erledigt werden, leider, leider. Man kennt das ja. Dazu würde dringend benötigt:
Wie jetzt, meine Blutgruppe wollen die Brüder nicht auch wissen?! Soll ich vieleicht eine DNA-Probe mitschicken? Was ist mit meinem Stammbaum, patrilinear lückenlos bis ins siebzehnte Jahrhundert?
Bisschen was muss ich doch noch tun: Um meine Geldautomatenkarte zu erhalten, mit der ich den Schotter abheben kann, muss ich Gebühren in Höhe von gerade mal 157 US-Dollar entrichten. »Sie haben nur fünf Arbeitstage Zeit.« Ja, das ist ja klar! Und damit ich nicht auf dumme Gedanken komme: »Jetzt raten wir Ihnen, jegliche Kommunikation, die Sie mit anderen Vertretern oder Bankbeamten in Europa, Asien und Afrika in Bezug auf Gelder oder Zahlungen führen, einzustellen.«
Eines muss man ihnen lassen: Sie geben sich Mühe!
So, dann jetzt mal guten Flug, Mädels!
»Thou shalt not make a machine
in the likeness of a human mind.«
PS: Im DUNE-Imperium ist sämtliche intelligente Technologie verboten und verbannt. Nicht, weil es sie nicht geben könnte, sondern weil es sie bereits gab – und sich die Menschheit darauf geeinigt hat, dass Computer, Roboter und denkende Maschinen eine schlechte Idee sind.
Aus gutem Grund: Den Dingern ist nicht zu trauen!