Dezember 2023
Freitag, 1. Dezember 2023
Viva! Heute vor 30 Jahren sprach die große alte Dame des deutschen Girlietums, Heike Makatsch, die ebenso großen Worte: »Wir sind mehr als nur ein Fernsehsender, denn wir sind euer Sprachrohr und euer Freund. Und ab heute bleiben wir für immer zusammen, okay?«
Na ja …
Das hätte vielleicht klappen können, wären da nicht das Jamba-Sparabo, Napster und Comedy Central dazwischengekommen.
Die ARD-Mediathek, das Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes, würdigt dieses Jubiläum trotzdem mit der dreiteiligen Doku »Die VIVA-Story – zu geil für diese Welt!«. Ein unverhofftes Wiedersehen mit Minh-Khai Phan-Thi, Nilz Bokelberg, Ademola Adebisi, Jessica Schwarz, Enie van de Meiklokjes, Stefan Raab, Collien Fernandes, Frank Lämmermann, Matthias Opdenhövel, Sarah Kuttner, Johann Peter Hebel, Jessica Schwarz, Charlotte Roche und Oliver Pocher – hoffnungsvolle Talente. (Was hätte aus denen nicht alles werden können!)
In dieser Doku erfuhr ich auch, dass es VIVA seit fünf Jahren gar nicht mehr gibt …
(Warum?! In Eisenvitriol eingelegt hätten die sicher noch 50 Jahre weitersenden können.)
Nach einem Jahr vollmondlicher Salamitaktik ist nun das Album »i/o« von Peter Gabriel nun auch am Stück erschienen. Der Titel steht für »an und aus« – ich rate zu »aus« …
Ich habe dem Werk eine Schongße geben und mir die Setlist komplett hintereinander anhören wollen – doch musste nach ein paar Liedern abbrechen (mehrmals!), so dermaßen laaangweilig ist das geraten.
Die beiden viel gepriesenen Abmischungen in einer Light- und einer Dark-Variante bergen auch nur marginale Unterschiede.
Kann sein, dass wenigstens die Songtexte interessant, erbauend und lehrreich sind – aber so weit kam ich gar nicht; ich rate bei Bedarf zu einem Gedichtband.
Meine Enttäuschung ist grenzenlos!!1elf!
Und hier schreibt einer, der schon fast einen Tausi ausgegeben hat für LPs, MCs, CDs, DVDs, Bootlegs und Klingeltöne, selbst wenn der Meister daran nur als Backgroundsänger beteiligt war.
Gewiss, ein Künstler darf tun, was ein Künstler tun muss. Und als schlauer Rezipient hört man irgendwann auf, eine Erwartungshaltung gegenüber Gruppen oder Interpreten zu haben, nur weil die einstmals vielleicht tolle Sachen gemacht haben.
Aus diesem Grund habe ich mich schon auf so manche Sperenzchen eingelassen, wenn der Meister plötzlich meinte, das müsse jetzt mal sein; zum Beispiel Robert Palmer mit seiner Jùjú-Music, Sting mit seinen Ausflügen nach sowohl Country als auch Western und David Bowie mit seinem kratzigen »Tin Machine«-Zeugs.
Das hatte dennoch alles seinen Reiz. Aber schiere Langeweile muss es echt
nicht sein, nach 21 Jahren Song-Bastelei und Edging Hinhaltetaktik!
Samstag, 2. Dezember 2023
Rauchmelder – feine Sache das! Wenn’s denn brennt …
Als ich heute jedoch bloß Gulaschwürfel anbriet, ging der Rauchalarm im Flürchen los – ich hatte vergessen, die Tür zu schließen. (Den Rauchmelder im zur Küche offenen Wohnzimmer hatte ich beizeiten deaktiviert wegen der ganzen Fehlalarme beim Brutscheln.)
Wenn man tief schläft, sind die Dinger bestimmt wahnsinnig nützlich – bei heftigem Sautieren jedoch eher gefährlich: Denn was habe ich als erstes gemacht, als das runde Kästchen an der Decke anfing zu bellen? – Ich bin hingerannt, um das Teil auszuknipsen; während der Hund in der Pfanne verr.., äh das Fleisch in der Pfanne weiter verbrannte …
Der Alarm kostete mich eine Minute Aufmerksamkeit am eigentlichen Brandherd. Was würde ich wohl bei einem echten Feuer tun? Das nervige Gepiepse abstellen – oder vielleicht mal löschen?!
Entwarnung übrigens: Es wurde noch ein geiles Schmorgericht für wenn's novembert im Gemüt. Ich sag nur Röstaromen!
Sonntag, 3. Dezember 2023
Auf deutschem Boden darf nie wieder ein Joint ausgehen!
Spätabendliches Werk mit Kohle auf Papier zu Ehren 100 Jahre Wolfgang Neuss.
Ein weiteres schönes Zitat von ihm: »Stell’ Dir vor, es geht – und keiner kriegt’s hin.«
Seit dem Erwerb meines Samsung-Telefons letztes Jahr bin ich ja voll des Lobes für dieses Wunderkästchen. Doch die Ankündigung dieses ungefragt gestarteten Updates für das Userinterface ließ mich erschaudern: neuer Look, völlig neu gestaltet, einfacher Zugang, verbesserter Startbildschirm, bessere Widgets, ein noch besseres Galaxy-Erlebnis …
So etwas bei einer Software verheißt selten Gutes!
Doch Glück gehabt: Außer kleineren Icons und einem unpassenden Font (breiter und runder – warum?!) konnte ich keine Verbesserungen feststellen, puh!
Montag, 4. Dezember 2023
In der ARD-Mediathek (schon wieder!) wurde mir die dreiteilige Dokumentation über »Echt« anempfohlen. Öffentlich-rechtliche Algorithmen schießen anscheinend schon mal was vorbei in Sachen Zielgruppe … Denn als diese Teenie-Band aktiv war, war ich dem Kreis der Adressaten längst entwachsen; hatte schon fast eine Drei vorne dran.
Ich kann mich grob an ein paar ganz nette Lieder von Echt erinnern, habe aber gar nicht mitgekriegt, dass die sich zwischenzeitlich schon wieder aufgelöst haben. Also anno 2002 … Es ist vorbei, bye bye Junimond.
Das ging mir bei anderen Bands aber auch schon so, zum Beispiel mit Catatonia (RIP 2001 †), wie ich heute erstaunt feststellen musste.
Die Sugarbabes gibt’s auch nicht mehr, jedenfalls nicht in der Originalmischung aus Mutya, Keisha und Siobhán von 1998. Wobei: Nach 17 anderen Besetzungen musizieren jetzt wohl diese drei wieder als Sugarbabes.
Vom Echt-Personal ist mir nur der Sänger in Erinnerung: Kim Frank, der mal was mit Enie hatte. (Und der schlussgemacht hat mit ihr, aua!)
Aus dessen Perspektive ist die dreistündige Dokureihe auch erzählt, mit massig Wackel-Videomaterial. Dankenswerterweise sind die Jungs im Vor-Handy-Zeitalter nämlich ständig mit VHS-Kameras vor und hinter der Bühne rumgelaufen – und bieten nun interessante Einblicke in das Bandleben und die popkulturelle Zeit der späten Neunziger generell.
Eigentlich wollte ich dieser Tage frühmorgens um fünf, als ich nicht mehr schlafen konnte, nur ganz kurz reinschauen – vielleicht wäre es ja langweilig und ich könnte wieder eindösen? Doch ganz im Gegenteil, es war sehr unterhaltsam, so dass ich im Laufe des Tages alle drei Folgen wegbingte!
Es begann zwar mit viel zu viel »geiiil!«, Pickel, überschwängelicher Action!!! und pubertärer Rederei betreffs untenrum – aber die Burschen waren damals ja auch noch unter 18, als es losging. Boys will be boys. (Und die Lobbyhoes reden ja noch heute so, in ihren Mittdreißigern.)
Interessant: Echt war keine wild zusammengecastete Band, wie damals üblich, sondern eine Kombo aus fünf echten Freunden aus frühen Unterstufen-Schultagen.
Durch den ehemaligen Sänger als Erzähler erhält die Dokumentation natürlich einen sehr subjektiven Blick – aber hey, warum nicht? Er war schließlich ganz nah dran damals! Das ist so viel besser als sonst bei Dokus, wenn nur irgendwelche Nasen im Panel vor Original-Filmmaterial gegreenscreent werden, die dann unmaßgebliches Zeug aus ihrer beschränkten Privatperspektive sabbeln.
(Ich echauffierte mich zu diesem Sujet bereits mehrmals angelegentlich, n'est-ce pas?)
Ich hatte damals gar nicht mitbekommen, wie die fünf jungen Herren von Teenie-Mädchen angehimmelt wurden, die auf Konzerten schrien wie ihre Omas bei den Beatles.
Die damalige Enttäuschung des Sängers, dass die minderjährigen Fans bei seinen Auftritten lieber johlten, hüpften und eskalierten, als auf die voll deepen Lyrics zu achten, klang durch.
Und klingt sie noch heute …
Tja, so läuft das, wenn du Teeniestar bist.
Dienstag, 5. Dezember 2023
Achtung, Achtung:
Heute Nacht ist wieder ein bärtiger alter Mann in auffällig roter Kleidung unterwegs, der versucht, mutmaßlich unschuldigen Menschen etwas in die Schuhe zu schieben!
Wie alle Jahre wiiieder postete ich auch dieses aktualisierte Sharepic mit den vier Phasen im Leben eines Mannes:
Langsam könnte ich es mal ergänzen um die Punkte:
5. Du siehst aus wie der Vater des Weihnachtsmanns.
6. Oder wie dem Weihnachtsmann sein Opa!
Anhand dieses Postings kann man sehr schön den Niedergang der Facebook-Likerei erkennen:
2015: 221 Likes
2016: 225 Likes
2017: 102 Likes
2018: 113 Likes
2019: 117 Likes
2020: 118 Likes
2022: 101 Likes
2023: 52 Likes
Bei gleichbleibendem Inhalt und ungefähr derselben Freundeszahl.
(Stand heute: 4.989 »Freunde«, von denen es die meisten tatsächlich gibt und bei denen ich einordnen kann, woher ich sie kenne; sowie 636 mir meist nicht bekannte Follower, bei denen ich jedoch unterstelle, dass da auch etliche Fake-Profile und Karteileichen darunter sein dürften. Allerdings kriegen die all meinen Content in ihre Timeline gespült.)
Auch bei anderen Beiträgen herrscht nicht mehr so viel Leben wie sonst. Wo es früher schon mal 100 Likes für einen Beitrag gab, kann man jetzt froh sein, wenn es zweistellig wird.
Gewiss, mir ist bekannt, dass eine Schar treuer Seelen viel und oft liket – danke schön! Und viele Event-Postings sind eben of very special interest. Es gibt allerdings auch eine Menge Leute, die nur liken, wenn sie selber auf dem Bild mit drauf sind … Und viele neue Kontakte gibt's dort auch nicht mehr.
Als Produzent, äh: Content-Creator sucht man da natürlich nach Gründen:
Und je nach dem könnte man den Schluss ziehen, dass man sich die Arbeit ja auch einfach könnte …
Instagram verstehe ich in dieser Hinsicht schon lange nicht mehr. Und habe ich eigentlich noch nie … Es ist piepsegal, was ich da poste, wann ich es poste und ob und welche Hashtags ich dran tagge: Mal kommen ein paar Herzchen, mal kommen ein paar mehr – aber nie so richtig viele.
Nun gut, ich bin auch keine 20 mehr – und auch kein Mädchen … Doch folgen mir da über 1.100 Leute, von denen die meisten tatsächlich existieren oder mir gar bekannt sind – da müsste doch rein zahlenmäßig mehr Feedback kommen, oder?
Oder straft mich etwa der Algorithmus ab wegen fehlerhaften Betragens? Aber hey, um den zu becircen, fange ich ganz gewiss nicht an mit Storys, Reels, Carousels oder sonstigem Voodoo zum Herzchenabgreifen!
Die Zielgruppe bei Insta erweitert sich seit Jahren auch nur noch schleppend – bis gar nicht. Es abonnieren mich neu eigentlich nur junge Damen mit gerade erst frisch eingerichtetem Profil, sehr wenigen eigenen Followern und noch weniger Klamotten am Leibe; meist unter dem Hinweis, wo im Netz es noch mehr mit noch weniger zu sehen gäbe …
Im Gegensatz zu Facebook ist auf Instagram eine mitunter nur recht einseitige Gefolgschaft möglich und üblich: Man kann jemandem folgen, der einem selbst hingegen aber nicht folgen muss. (Bevor sich Stalker nun im Paradies wähnen: Man kann sein Profil auf »privat« schalten – dann kommt nur rein, wer autorisiert ist.) Andererseits kann man bei offenem Profil Tausende und Zehntausende von Followern hinter sich scharen (gar nicht gesund!) – während man selbst nur einer Handvoll Leuten folgt.
Mittwoch, 6. Dezember 2023
Anscheinend war ich ja doch brav:
Der Nikolaus (oder eine Nikoläusin …) hat mir was vor die Tür gestellt!
Ich hatte zunächst die netten Nachbarn von untendrunter im Verdacht – doch vor deren Tür stand ebenfalls ein saisonaler »Hohlkörper aus veganer Schokoladenkuvertüre mit getrocknetem Reissirup«.
Sogar klassisch vegan …
Zum Glück war heute Mettwoch!
Ein lächerlicher Kilometer Fußweg zum Altglascontainer und zum verhassten REWE und zurück machte deutlich: Die Farben dieser Stadt sind nicht länger Schwarz und Gelb, sondern vielmehr Rot und Weiß:
(Ein Wort zur Ehrenrettung des REWE: Auch wenn die das mit den Durchgängen, der Erreichbarkeit ihrer Waren und dem »Einkaufserlebnis« nicht hinkriegen: Das Personal ist stets freundlich, hilfsbereit und auf Zack!)
Donnerstag, 7. Dezember 2023
Sätze, die man sowohl auf dem Weihnachtsmarkt als auch im Bett sagen und hören kann:
Freitag, 8. Dezember 2023
Die Stippvisiten im Spamordner werden auch immer langweiliger …:
Und ganz unerwartet bin ich plötzlich unfassbar reich!
Wenn ich nämlich das ganz Zeuch von ACDSee kaufe – dann spare ich 860 Euro …
Samstag, 9. Dezember 2023
Seit ungefähr zehn Jahren kursieren diese Fake-Memes, in denen in allen möglichen Ortschaften gewarnt wird, dass bei ihnen gerade ein weißer Transporter unterwegs wäre mit bulgarischen Kinderfängern; wahlweise auch mit rumänischen Organhändlern – oder umgekehrt.
Daher: Was für ein Schock! Jeden Tag steht frühmorgens hier ein weißer Transporter vor der Haustür!
Der klaut aber keine Kinder, sondern bringt frische Oecher Prente zu »Printen Klein« …
Es sind die kleinen Dinge:
Seit ein paar Wochen steht am Bushof eine Bank zum Ausruhen und Verweilen.
Und was noch bewundernswerter ist. Sie steht da immer noch; also an derselben Stelle.
Ganz ohne Brandspuren, Exkremente oder Graffitiverschönerungen!
Seit Wochen!!
Am Bushof!!!
Der Zugang zum »Stadtsaal« hat schon bessere Zeiten gesehen:
Vor Jahren wurde mal angekündigt, dass in dieser absurd euphemistisch benannten, jahrzehntelang ungenutzten Unterführung am Bushof demnächst Aquaponik betrieben werden soll, ein Tandemsystem aus Fischzucht und Pflanzenanbau zur urbanen Lebensmittelproduktion. Seitdem hat man nichts mehr davon gehört; die entsprechenden Fischzucht-Projekte haben in Richterich, Melaten und Verlautenheide Fuß gefasst.
Dort haben wohl in neuerer Zeit auch (nicht-aqua-)kulturelle Veranstaltungen stattgefunden, doch die waren so schlecht annonciert, dass ich immer erst im Nachhinein davon was mitbekommen habe.
Sonntag, 10. Dezember 2023
Außer Weihnachten gibt es noch mehr alljährliche Folklore: Zur Zeit ist wieder UN-Weltklimakonferenz! Um die 70.000 Delegierte aus aller Herren Ländern jetten zum Stuhlkreis nach *trommelwirbel* Dubai, in eines der sieben öl- und erdgasfördernden Vereinigten Arabischen Emirate, wo man sich in der Wüste vollklimatisiert nachbaut, was einem so gefällt. (Hey, keine schlechte Idee! In ein paar Jahren müssen das alle machen.) Der Präsident der Chose ist der Leiter eines der größten Öl- und Gasunternehmen der Welt …
Ich hab da ein gutes Gefühl.
Ein gutes Gefühl!
Die erste Klimakonferenz gab es übrigens 1979 – die Themen haben sich seither nicht sehr geändert. Aber gut, dass wir drüber gesprochen haben!
Nun beschwert sich die OPEC, dass bei einem Verzicht auf fossile Energieträger ja ihr Geschäftsmodell kippen könnte.
Ach was? Ich wüsste noch andere Dinge, die kippen könnten …
Und in Guyana wurden riesige neue Ölvorkommen gefunden; daher will Venezuela einen Großteil seines Nachbarlandes annektieren. (Ist aber eigentlich auch egal, wer das Zeug in die Luft bläst.)
Wie gesagt: Ein gutes Gefühl!
Montag, 11. Dezember 2023
Evernote ist so ein Schiet-Programm geworden! In der Grundfunktion war es mal so was wie eine Mini-Cloud: Man konnte am Handy eine Notiz schreiben, die dann auf den PC synchronisiert wurde – und vice-versa. Sehr praktisch für Einkaufslisten oder spontane Geistesblitze unterwegs.
Über die Jahre kamen dann jedoch noch hömmele weitere Funktionen hinzu, die kein Mensch braucht: Favoriten, Aufgaben, Kurznotizen, Skizzen, Audios, Erstellen eigener Vorlagen, Clippen von Webseiten und was weiß ich noch alles.
Inzwischen ist das Tool fast nicht mehr zu gebrauchen: Jeden zweiten Tag macht es ein Update, währenddessen man seine eigenen Texte nicht lesen kann und bei dem sich immer mords mit dem Einsatz von KI gebrüstet wird. (Hey, ihr sollt bloß meine Textschnipsel synchronisieren – das kriegt man auch mit natürlicher Intelligenz hin, wenn man hat.)
Mit der zeitnahen Synchronisierung hapert's auch oft; und das ist ja wohl der USP dieser App.
Den Todesstoß versetzen sie sich jetzt wohl selbst mit ihrer Preispolitik: Bei quasi jeder Aktion ploppt eine Meldung auf, dass man »für nur 99 Euro im Jahr« sein Konto hochstufen könne.
Wahrscheinlich – einen Hunni für ein paar Zeilen Text! Dafür kriegt man fast auch ein Jahr Spotify und Disney+.
Und bevor man dieses Angebot wegklicken kann, kommt die kaum verhohlene Warnung/Drohung: »Bist du dir sicher?!«
Ja!
Bevor ich diese Offerte annehme, nutze ich eher meine eigene Notizen-Cloud:
Schon vor Jahrzehnten erklärte ich erstaunten Computerkursteilnehmern, dass man sich auch selbst E-Mails schreiben kann; auch wenn’s widersinnig erscheint. Also maile ich mir fortan die wichtigsten Notizen selbst, packe sie in einen eigenen Ordner und habe sie weltweit unterwegs verfügbar im Mail-Postfach. So!
Dienstag, 12. Dezember 2023
Huch, schon wieder eine Weihnachtswichtelei auf der Türschwelle!
Das wird mir langsam fast was viel …
Diesmal ist’s eine exquisite Tuschezeichnung mit Aquarellkolorierung und Glitzerstift auf schwerem Bütten sowie eine Rum-Sahne-Toffee-Schokolade – und diesmal hab ich auch so eine Ahnung, von wem sie wohl stammt … Es könnte The Weihnachtsmann gewesen sein.
Mittwoch, 13. Dezember 2023
Twitter heißt jetzt X, sonst ändert sich nichts.
Möchte man meinen … Doch seit Egon Murks den Laden übernommen hat und fleißig umkrempelt, haben viele User dort ihre Koffer gepackt und sind zu Mastodon weitergezogen. (Welches ich noch nicht so ganz verstanden habe: dezentral; keine Plattform; verschiedene Server, die man auch selbst betreiben kann; wenig Nutzer – das lass ich mal aus.)
Oder sie sind auf Bluesky gelandet. Dieser Dienst befindet sich aktuell jedoch noch in der Beta-Phase, die nur für eingeladene Benutzer zugänglich ist. (Über Jodel habe ich eine solche erhalten – danke, anonymer Jodler!) Daher geht’s da noch eher friedlich zu; wenn auch eher linksgrünalternativ.
Fun-fact: Bluesky hat einen Twitter-Account …
Der perfide Plan, einfach mal so einen Buchstaben zu kapern, ist zum Glück jedenfalls nicht aufgegangen: Niemand sagt X zu X!
Auf jeder Nachrichtenseite heißt es bei Zitaten nämlich »im Kurzbotschaftendienst X, früher Twitter«, »die Musk-Plattform X«, »Twitternachfolger X«, »Online-Dienst X (vormals Twitter)« oder »Elon Musks Online-Plattform (ehemals Twitter)« – kurz geht anders!
Außerdem gibt es jetzt ganz neu Threads. (Ich nenne es aber Treets, weil es leichter auszusprechen ist und ich die schellackdragierten Schoko-Erdnüsse aus den Siebzigern einfach mag!)
Threads stammt aus dem Hause Meta, formerly known as Facebook, dem auch Whatsapp gehört. Man kann sich dort mit seinem Instagram-Login anmelden, weswegen es gleich vom Start weg schon hömmele Mitglieder hat – und wenn ich es recht verstanden habe, ist es so was wie Insta ohne Bilder, aber mit Text, also die Twitter-Alternative für all diejenigen, die noch keine Bluesky-Einladung bekommen haben …
Majuh!
Können wir gelegentlich zu StudiVZ zurück?
Oder zu werkenntwen?!
Donnerstag, 14. Dezember 2023
Den Kühlschrank zu putzen und das Eisfach abzutauen, dauerte länger als geplant. Doch wer wäre ich, wenn ich den Leerstand nicht kreativ für ein Sharepic nutzte?
Hör auf Dein Inneres!
Vertraue Deinem Bauchgefühl!
Oft ist das, was Du suchst, bereits in Dir!
Bei dieser Gelegenheit hab ich mal genauer hingesehen, ob sich etwa Produkte von »Müllermilch« im Freezer befinden. Sowie von den Marken Weihenstephan, Landliebe, Sachsenmilch und Homann sowie Handelsmarken mit den Veterinärkontrollnummern SN 016 (Sachsenmilch) und BY 718 (Alois Müller). Die gehören nämlich zur Unternehmensgruppe Theo Müller und deren Chef pflegt Kontakte zur AFD – und sowas möchte ich nicht im Leib haben!
(Waren nicht drin.)
Freitag, 15. Dezember 2023
Es weihnachtet sehr!
»Der Fröhliche Hengst« vorm Theater wurde dieses Jahr 60 Jahre alt. Geschaffen hat ihn Gerhard Marcks, von dem auch das Stadtmusikanten-Ensemble am Bremer Rathaus stammt.
Hübsch überdimensionierte rote Blumentöpfe in der Adalbertstraße – sooo wird das was!
In den ehemaligen Küchenpornoladen Ins Haus der Küche in
der Mefferdatisstraße kommt anscheinend eines dieser Korbgeflechtwarengeschäfte –
keine Ahnung, ob die auch 24 Stunden pro Tag aufhaben werden.
Vor der demnächst schließenden Tchibo-Filiale in der Großkölnstraße steht im Moment dieser mobile Spielplatz für Kinder:
Ich habe Fragen:
Wir erinnern uns wehmütig daran, dass ich dies einst als »den vielleicht schönsten Platz Aachens« bezeichnet habe …
Und dann haben ihn die Stadtplaner entdeckt!
Benetton macht auch dicht.
Das Drecksding könnte auch langsam mal weg:
*mööp mööp mööp möp mööööööp!*
Da willst du eine App aus dem Galaxy Store updaten, da updatet sich erst mal der Galaxy Store …
Samstag, 16. Dezember 2023
Er ist wieder da:
Dritter Adventssamstag, mittags: Die Stadt ist »schwarz vor Menschen«, wie mein lieber Vater gesagt hätte.
(Aber die Innenstadt ist ja tot, niemand kommt mehr und keiner käuft was …)
Interessant: Letzte Woche habe ich erfahren, dass genau diese Menschenfülle auch der Grund für die Benennung des vermaledeiten »BLACK FRIDAY« ist! Der historische Schwarze Freitag an der Börse in den USA 1929 war nämlich vielmehr ein Black Thursday (nur wegen der Zeitverschiebung war bei uns schon Friday) – und außerdem ja kein Anlass für exzessives Shopping …
Inzwischen gibt es auch die BLACK WEEK; ebenfalls zu übersetzen mit KAUFT, KAUFT, KAUFT UM EUER LEBEN! EGAL OB IHR DAS ZEUCH BRAUCHT; IS‘ BILLICH!
UND LASST EUCH NICHT KIRRE MACHEN VON DEM EINWAND, DASS WIR DEN SCHEISS ERST LETZTENS TEURER GEMACHT HABEN11!
12 × Pizza für Jonas Wagner?!
Sonntag, 17. Dezember 2023
Die Aachener Zeitung berichtet:
Das N-Wort soll geächtet werden.
Es stand allerdings nicht dabei, um welches N-Wort genau es sich handelt …
Außerdem dachte ich, dass langsam mal klar sei, dass man niemanden mehr damit bezeichnet; auch ohne Ratsbeschluss.
»Damit sollen Menschen anderer Hautfarbe vor Diskriminierung und Rassismus geschützt werden.« Aha, »andere« Hautfarbe – interessante Perspektive.
Man beachte hierzu auch die dritte Bedeutung der Vokabel diskriminieren.
Wie und wo es jemanden schützen soll, wenn man ein Wort »ächtet«, verrät der Artikel nicht.
Und wie diese Ächtung genau aussehen soll, auch nicht. Bindet man diese Vokabel auf dem Marktplatz an den Pranger und spuckt darauf?! Dass man es in amtlichen Schreiben nicht verwendet, sollte seit Jahrzehnten klar sein.
»Sie [die Stadt] erkennt damit an, dass die Benutzung des Worts rassistisch ist.«
Nö, ist sie nicht. Die schiere Verwendung eines Worts ist nicht rassistisch!
Vielmehr ist ein Verbot, bestimmte Worte bloß aussprechen oder schreiben zu dürfen, problematisch – um es nett auszudrücken. Jehova, Jehova! Voldemort! Fuck! Suum cuique.
»Mit dem N-Wort sei eine Vielzahl von rassistischen Stereotypen verbunden …«
Na ja. Mit dem N-Wort ist zunächst mal eine dunkle Hautfarbe verbunden. So wie mit Brillenschlange das Tragen einer Brille und mit einem Lulatsch eine bestimmte Körpergröße verbunden ist. Und die beiden letzteren sind eher unfreundlich als Bezeichnung. Aber es darf jeder für sich entscheiden, bei was er sich beleidigt fühlt.
»… dazu zählten etwa Triebhaftigkeit, Kulturlosigkeit und auch Infantilisierung.«
Na herzlichen Glückwunsch! Sicherheitshalber wiederholt man rassistische Stereotype rasch noch einmal – bevor sie am Ende noch einer vergisst …
Zum Schluss des Artikels folgte dann doch noch die Auflösung:
Hey, AZ, ihr habt dieses Wort geschrieben: Das ist rassistisch!!!
Noch ein bisschen Cineastik:
Indiana Jones №5, also ihn »und das Rad des Schicksals«, gibt’s seit vorgestern bei Disney+ anzugucken.
Joah … Hätte man sich sparen können. Jedenfalls die erste Hälfte. Beziehungsweise, man hätte aus den vielen guten Ideen auch ein sauberes Drehbuch zusammenzimmern können. Und nicht die ganze Zeit »spannende« Verfolgungsjagden zelebrieren, bei denen keiner wusste, warum.
Aber egal: Schlechter als Numero 4 ist er nicht – das geht ja schlecht.
Und, seltener Fall: Das Ende des Films war besser als sein Anfang.
Bei Disney (Happy Hundert, übrigens!) läuft gerade auch die dritte Staffel
von »The Mandalorian«. Mit Baby-Yoda – wie süß! Und Mando
selbst, ein cooler Typ. Hey, der hat ‘ne Rüstung aus Valyrischem Stahl
Beskar und kann fliegen wie der Typ 1984 bei Olympia, bloß länger.
Es ist sowas wie das »Star Wars der kleinen Leute«, also ohne Han Solo, Luke und Leia und all die Vögel, deren Namen ich mir nicht merken kann.
Untermalt von der grandiosen Filmmusik von Ludwig Göransson ist die Serie ästhetisch ansprechend und bildgewaltig produziert – aber die Story?!
Unser Held muss in jeder Folge eine neue Mission erfüllen und erstmal ein paar Nebenaufträge abarbeiten, bevor er sich seiner eigentlichen Quest widmen kann.
Eine Aufgabe lösen, ein Abenteuer bestehen, ein Objekt finden? Das ist wieder so wie bei den Case-of-the-week-Serien in den Achtzigern! Der Plot erinnert an das Lied »Ein Loch ist im Eimer« vom Medium-Terzett: Loch ➤ Eimer ➤ Stroh ➤ Axt ➤ Stein ➤ Wasser ➤ Loch …
Ohrwurm jetzt? Gerngeschehen!
Und zum Dritten:
Bei Disney+ verschlug es mich auch noch zur Jugendserie »Die drei !!!«.
(Der Titel ließ mich zunächst zögern: Diese Verballhornung einer ähnlich lautenden Hörspielreihe mit juvenilen Ermittlern ist mir vor über 40 Jahren schon mal selbst eingefallen … Und da war ich zehn!)
In jeder Folge lösen die drei Freundinnen und selbsternannten Detektivinnen Kim, Marie und Franzi einen Kriminalfall, während sie ihren Alltag als vierzehnjährige Teenager bestreiten – und dabei mitunter auch recht ordentlich herumzicken.
Ganz anders als Justus, Peter und Bob …
(Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die jemals auch nur den Hauch eines Disputs untereinander hatten.)
Ihre Fälle erstrecken sich von Betrug über Diebstahl bis hin zu Erpressung und Cyber-Mobbing. Es kommen kaum Superpapageien, Phantomseen, Karpatenhunde, sprechende Totenköpfe, grüne Geister, flüsternde Mumien, seltsame Wecker, flammende Spuren, tanzende Teufel, Aztekenschwerter, silberne Spinnen, singende Schlangen oder sonstige spezialgelagerte Sonderfälle vor. Ganz anders als bei Justus, Peter und Bob.
Es gibt jedoch auch eine staffelübergreifende Rahmenhandlung; ein Rätsel, das sich über die gesamte Serie erstreckt – und dessen raffinierte Auflösung. Ganz anders als bei Justus, Peter und Bob …
Hervorzuheben ist die überzeugende Arbeit der jugendlichen Schauspielerinnen Bella Bading (Franziska »Franzi« Winkler), Lilith Johna (Marie Grevenbroich) und Purnima Grätz (Kim Jülich)!
Eine Frage hätte ich jedoch: Warum heißt Franzi nicht Franziska Rommerskirchen oder Franziska Stommeln?!
Auch wenn ich weit außerhalb der anvisierten Zielgruppe liege: Eine sehr unterhaltsame Serie. Man darf halt nicht den Fehler machen, sie mit »Die drei ???« zu vergleichen!
»1, 2, 3 – Power!« …
Montag, 18. Dezember 2023
Habe eine alte Postkarte gefunden. Sie muss älter sein als 50 Jahre, denn auf dem Aachener Markt ist kein Weihnachtsmarkt aufgebaut; den gibt’s da erst seit 1973.
Die Zeit der Jahresrückblicke ist angebrochen. Mir sind die ziemlich egal, denn ich betreibe ja Monatsrückblicke. (Und Tagesrückblicke würden eigentlich auch reichen.)
Spotify gemahnt, dass ich diesjahr 2.773 Songs gestreamt hätte.
Hui! Dann habe ich ja für 11,37 Euro Umsatz gesorgt bei Marillion, Del Amitri, Steven Wilson, Kate Bush, Divine Comedy, David Bowie, Iron Maiden und anderen. Teilt’s euch ein; nicht alles auf ein Mal verprassen!
Dienstag, 19. Dezember 2023
Die Aachener Zeitung, immer am Puls der Zeit:
Bereits heute berichtet sie, dass es nun Threads in der EU gibt …
Wobei: Eigentlich berichtet da ja die dpa.
Überregionale Meldungen werden von Redaktionen gerne von Nachrichtenagenturen
abgeschrieben übernommen, weil sich nicht alle ein engmaschiges eigenes
Korrespondentennetz für all die Geschehnisse auf der ganzen Welt leisten
können.
Anscheinend wird das dpa-Zeug automatisch in den Feed gespült, ungelesen und unkontrolliert:
»O2-Chef pocht auf Frequenzverlängerung« …
Hm, was haben die bloß vor? SMS in Infrarot? Telefonate in Regenbogenfarben? Ferngespräche per Röntgenstrahlung?
Frequenzen haben ja durchaus eine eingebaute Längendimension im Hertzen. Gemeint war hier aber bloß die zeitliche Verlängerung der Nutzungsrechte besagter Frequenzen – nochmal Glück gehabt!
Doch die AZ ist nicht allein mit diesem Fauxpas:
(Für die ganze Liste bitte klicken!)
»Vorschlafen« kannte ich bisher nur aus Kindertagen, als Strategie für den Silvesterabend.
Mittwoch, 20. Dezember 2023
Habe nach langer Zeit nochmal Emser Pastillen® gekauft. Auch wenn das eigentlich nur Halstabletten aus eingedampftem Thermalwasser sind, sieht man sich am Schalter in der Apotheke inzwischen mit einer sehr breiiiten Geschmackspalette konfrontiert:
Die Varianten klassisch ohne Menthol, mit Mentholfrische und zuckerfrei, ohne Menthol und zuckerfrei mit Vanille, mit Ingwer und zuckerfrei, mit Salbei und zuckerfrei sowie Salted Caramel überfordern leicht bei der Auswahl.
Hey, wenn sie Knoblauch-Nuss gehabt hätten, hätte ich zugegriffen!
Donnerstag, 21. Dezember 2023
So kurz vorm Fest der Liebe wollte ich eigentlich Weihnachtsfrieden halten. Doch so kurz vorm Fest der Liebe musste Friedrich Merz ja wieder mal einen Klopper raushauen: Einen Weihnachtsbaum zu kaufen, gehöre zur deutschen Leitkultur, stichelte er unnötig mal eben so.
Ursprünglich beinhaltete der Begriff Leitkultur den Wertkonsens aus Demokratie, Laizismus, Aufklärung, Menschenrechte und Zivilgesellschaft speziell im Hinblick auf Zuwanderung aus anderen Kulturkreisen. Joah, das ist eine Klammer, die sehr viele Möglichkeiten umschließt; da kann man ne Menge machen.
Der Erstinverkehrbringer dieses Begriffs, Bassam Tibi, hat es schön zusammengefasst:
»Eigentlich bedeutet Leitkultur nichts anderes als eine Hausordnung für Menschen aus verschiedenen Kulturen in einem werteorientierten Gemeinwesen.«
Dieses traditionelle Wissen ist aber in den Wirren der späten Neunziger verlorengegagen. Inzwischen wird Leitkultur von Unionsmitglieder immer mal wieder hervorgekramt, um das Trennende zu betonen oder anderen Leuten zu sagen, was gut wäre und was sie zu tun hätten. (Also dasselbe Prinzip, was sie anderen als Ideologie ankreiden …)
Hat der noch alle Nadeln an der Tanne? Also der Christbaum.
Der käufliche Erwerb einer immergrünen Konifere mit nadelförmigen Blättern zur Winterszeit ist natürlich – pars pro toto – nur eine Chiffre, um zu sagen, dass der gute Deutsche Nordmann gefälligst Weihnachten zu feiern hat. Egal, ob er vielleicht Jude, Moslem, Atheist oder sonst was ist. Integration durch aufgeputztes Nadelgehölz in der guten Stube, jawohl!
Hm, ich habe in meinem ganzen Leben noch nicht einen einzigen nacktsamigen Zapfenträger gekauft und habe auch nicht vor, solches zu tun … – muss ich jetzt auswandern?
Das wäre schade, denn ich hab doch gerade erst einen neuen bundesdeutschen Personalausweis!
(Und könnte mir jederzeit meinen neuen Führerschein abholen – wenn das Straßenverkehrsamt in Würselen nicht so verdammt weit weg wäre und üble Wartezeiten hat. Denn da liegt der druckfrisch bereit. Aber auch ich kann noch warten: Bis zum 19. Januar 2025; ich hatte mich in der Zeile verguckt, in der stand, wann die 1971er Umtauschfrist haben …)
Aber vielleicht retten mir ja die schieren Mengen an selbstgebackenen Weihnachtsplätzchen über all die Jahre den Arsch!
Eine typische Momentaufnahme auf Jodel in Aachen:
Meine Antwort:
Freitag, 22. Dezember 2023
Ingrid Steeger ist gestorben. Meine ersten Brüste im TV! Seinerzeit bei »Klimbim«. In den Jahrzehnten danach ist sie hauptsächlich durch Gejammer in Erscheinung getreten, dass sie ja damals ihren Buuusen gezeigt hat und man daher ihren Buuusen gesehen hat. (Vorgehaltene Pistolen hingegen hat man niemals gesehen …)
Das unterscheidet sie von Wichart von Roëll, Horst Jüssen, Helmut Holger, Dieter Augustin, Manfred Jester und Franz Muxeneder – an die kann sich heute kaum noch jemand erinnern.
Übrigens sagt kein Mensch heute noch Busen: Man nennt die meist sehr hübsch anzusehenden Getränkebehältnisse Boobies, Tittis oder liebevoll laktierende Drüsen mit Mamillen und pigmentierten Areolen drumherum.
Nun denn. Bei Klimbim nahm sie es noch cool: »Dann mach ich
mir nen Schlitz ins Kleid und find es wunderbar.« Dieses Zitat wird
ihr zeitalterüberdauerndes Palimpalim bleiben.
Apropos Schlitz: Wenn man geschickt googelt, findet man im Netz auch Bilder und Filmchen, in denen ihr Busen nicht als Hauptaugenmerk fungiert …
Ihre Filmographie von 1968 bis 1973 lässt vermuten, dass es sich bei der
Freizügigkeit um kein spontanes Versehen gehandelt hatte: »Der Partyphotograph«,
»Die Töchter von Glücksburg: Rat mal, wer heut bei uns schläft…?«, »Die
liebestollen Baronessen«, »Oswalt Kolle: Dein Mann, das unbekannte Wesen«,
»Ich – ein Groupie«, »Die Sex-Abenteuer der drei Musketiere«, »Der
lüsterne Türke«, »Blutjunge Verführerinnen«, »Ehemänner-Report«, »Die goldene
Banane von Bad Porno«, »Die Stewardessen«, »Sonne, Sylt und kesse Krabben«,
»Zum zweiten Frühstück: Heiße Liebe«, »Bettkarriere«, »Blutjunge Verführerinnen
2«, »Mädchen, die nach München kommen«, »Hochzeitsnacht-Report«, »Massagesalon
der jungen Mädchen«, »Schulmädchen-Report. 4. Teil: Was Eltern oft verzweifeln
läßt«, »Krankenschwestern-Report«, »Blutjunge Verführerinnen 3«, »Hausfrauen-Report
international«, »Liebe in drei Dimensionen«, »Schulmädchen-Report. 5. Teil:
Was Eltern wirklich wissen sollten«, »Die Bett-Hostessen«, »Junge Mädchen
mögen’s heiß, Hausfrauen noch heißer« und »Liebesmarkt«
Samstag, 23. Dezember 2023
Weihnachtsfeier bei Middelberg.
Sonntag, 24. Dezember 2023
Driving home 4 Xmas. Sogar nach Jahren nochmal ohne Gegurke durch Gönnersdorf, Lissendorf und Oberbettingen!
Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich an Heiligabend leitkulturellen Kartoffelsalat
mit Würstchen gegessen!
Mittags.
Abends gab’s was Richtiges.
Und Trifle:
Montag, 25. Dezember 2023
»Was haben Sie denn gegen Weihnachten, Chef? Ist doch lecker!«
Dietmar Schäffer, Hengasch
Nimm das, Fritze!
Die Löwenburg steht auch noch.
Sogar mit opulentem Weihnachtsschmuck!
Im Tale hingegen sieht's bedrohlich aus.
[Spoiler aus der Zukunft: Alles gutgegangen!]
Auf dem ehemaligen Gelände des Gerolsteiner-Werkes tut sich nicht viel. In den späten Achtzigern sahen wir mal im Rathaus ein paar von Architekten gebastelte Entwurfsmodelle für futuristische Einkaufs- und Erlebnisgebäude, inklusive Brücke in die Altstadt. Leider liegen mir davon keine Bilder vor. Aber ich vermute mal, sowas kommt eh nicht mehr …
An der Grundschule gibt es seit Oktober einen Outdoor-Klassenraum! Das neue Waldklassenzimmer besteht aus vier Tischen, acht Bänken, einem Lehrerstehtischchen, einem Ablagetisch, einer Tafel mit Holzrahmen und einem Infoschild.
(In Aachen undenkbar. Nicht, weil es hier keinen Wald gäbe. Sondern weil das Holzmobiliar längst mit Graffiti versehen und/oder abgefackelt wäre. Ich mein', seit Oktober?!)
Qualifiziertes Fachpersonal lud zu einer spontanen Unterrichtsstunde.
Aber nicht nötig: Isch binn schon selba schlau !
Dienstag, 26. Dezember 2023
Wolfgang Schäuble ist auch gestorben. Seine Filmographie ist mir nicht
näher bekannt, aber sein
Œuvre halte ich für weitaus schlüpfriger und bedenklicher als das von
Frau Steeger, besonders einzelne Werke von 1999/2000
(»Mein Schaaatz!«).
Zeit für die Beantwortung der Weihnachtspost. Einen netten Gruß aus Bayern in der Whatsapp-Gruppe »Zärtliche Cousinen« beantworteten vier Geschwister in der Eifel simultan, *bambambambam*:
Mittwoch, 27. Dezember 2023
Dieses Jahr ist Weihnachten schon komisch getimet: Heiligabend auf Sonntag, die zwei Weihnachtsfeiertage dann auf Montag und Dienstag. Hey, warum nicht mittwochs noch einen dritten Weihnachtstag dranhängen?
Gesagt, getan. Im Nachmittagsprogramm kam »Ich heirate eine Familie«, und zwar die Folge »Krach im Haus«, in der die Tochter Tanja zu ihrem Achtzehnten eine Party im Elternhaus feiern durfte, sponsored by Alphonse.
Und wen entdeckte ich da in einer Nebenrolle? Andreas Fröhlich – besser bekannt als Bob Andrews, Ethan Hawke, John Cusack, Edward Norton, John Stamos und schon wieder Gollum/Sméagol – oder wenn man einfach mal eine tolle Stimme braucht.
Doch was tat er, also seine Filmfigur? Er goss eine Menge Hochprozentiges in die Kinderbowle!
(Nur so als Idee, für Silvester …)
Im Rahmen meiner Recherchen zu den genauen Angaben für das oben Verfasste
googelte ich munter umher und stieß überraschend auf ein Musik-Video
von Andreas Fröhlich und Jens Wawrczek (Peter Shaw): »Worte, nur Worte«,
ein Cover des Lieds von Dalida & Friedrich Schütter aus dem Jahr 1973.
Den würdigen Abschluss erfuhren die Feiertage durch eine XXL-Folge »Wer
weiß denn sowas?«, der besten Quizshow, die es derzeit im Fernsehen
gibt. (Sorry, Jauch.)
Donnerstag, 28. Dezember 2023
Zwischen den Jahren, eine magische Zeit. Das alte Jahr ist fast vorbei, das neue hat noch nicht begonnen; glücklich, wer da keine Termine im Kalender stehen hat, sondern in Ruhe seine Aufnahmen von Weihnachten sichten kann – und keine Telefonanlagen neu installieren und konfigurieren oder wenigstens einen Workaround dafür basteln muss, weil ein neuer Anbieter einem arglosen Kunden inkompatibles Glasfaser aufgeschwatzt hat …
Doch nein, aus ist‘s mit der Ruhe – ich hab Nachrichten gehört:
Andreas B.Scheuert muss nicht in Regress! Er hatte durch seinen
Autobahnmaut-Stunt vor ziemlich genau vier Jahren kurz vor Neujahr zwar
für 232 Millionen Euro Steuergeld Schaden verursacht, doch ein Gutachten
riet nun ab von einem Prozess gegen ihn.
Wir lernen: Man muss nur einen groß genugen Haufen Scheiße bauen, dann kommt man auch so davon! (Analog zu der BWLer-Weisheit: Ob du 50 Millionen Schulden oder 50 Millionen Guthaben auf dem Konto hast – dein Lebensstil bleibt derselbe.)
Das Gutachten hielt jedoch ausdrücklich fest, dass Scheuer dennoch die »politische Verantwortung« trage.
Aha. Soll er jetzt vom Amt des Verkehrsministers zurücktreten, oder was?
Kleine Frage: Könnten wir sowas nicht mal strafbewehren? Also geteert und gefedert und auf einem Eselchen durchs Dorf muss nicht sein. Denn sowas kann man nicht einfach machen in einem Rechtsstaat. Da gibt es Gesetze und Verordnungen und Mitleid mit dem Eselchen. Aber man könnte doch mal so Leuchten, die fast eine Viertelmilliarde feinstes Steuergeld versaubeuteln, aus dem Bundestag schmeißen. Also achtkantig! Wegen Gefahr im Verzug, um Schlimmeres zu verhindern. Oder ihnen verbieten, im nächsten Vierteljahrhundert ihren Senf in irgendwelche Mikrofone zu blubbern!
Freitag, 29. Dezember 2023
4 Jahre schon …
Samstag, 30. Dezember 2023
Mal eine gute Nachricht: Der Igel ist von der Deutschen Wildtierstiftung zum Tier des Jahres 2024 gewählt worden.
Und der Dom steht noch. Also der in Köln (am Rhein) und der hier.
Ich freu mich auf die Zukunft …
Sonntag, 12-31-23
Seit Tagen/Wochen toben schon wieder die Diskussionen, warum böllern scheiße ist, war und immer sein wird. Nun gut, die Lokalsender müssen ihr Programm ja auch irgendwie vollkriegen. Also zeigt man mal wieder lange Schlangen von Leuten, die Unsummen für CE-zertifizierte Krachmacher und Dreckschleudern raushauen.
Der Phänotyp der Kundschaft ist eigentlich Anlass genug, zu ahnen, warum Pyrotechnik in privater Hand (also: noch!) keine so gute Idee ist. Die jedes Jahr aufs Neue interviewten Knallköpfe sagen meist, is' schön, mach Bumm und man gönne sich ja sonst nichts, während sie Tonnen von Knallkörpern in die Anhänger ihrer SUVs stopfen (der Kofferraum ist viel zu klein bei diesen speziell begabten Autos) und spätestens an Neujahr wieder wegen der Spritpreise rumheulen. Daran sind nur die Grünen schuld! Danke Merkel!
Zusätzlich zum Geböller kam es in der letzten Zeit zu Angriffen auf Einsatzkräfte und Helfer. Früher war Silvester ja mal ein Fest, auf das man sich freute: Lange aufbleiben, lecker essen, An- und Pfirsischbowle süffeln und coole Filme mit Peter Sellers gucken. Seit ein paar Jahren/Jahrzehnten ist es jedoch nun der Tag, den man am besten nicht auf diesem Planeten verbringt. Und ich bin noch nicht mal Polizist, Feuerwehrmann, Sanitäter, Arzt oder Krankenschwester!
Naja, kommt gut rüber!
Man kann hier nicht nur alles sagen, was man denkt,
man kann sogar alles sagen, ohne zu denken.
PS: 1971 und 2024 sind genau so weit auseinander wie 1918 und 1971 …
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