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– Februar 2010 –

Montag, 1. Februar 2010

Der Regierung ist aus dunklen Kanälen eine CD-ROM mit geklauten Schweizer Bankdaten zum Kauf angeboten worden. Zweieinhalb Millionen Euro soll die Scheibe kosten. Zuviel? Ach was, schließlich ist es eine Special-Edition mit massig Bonustracks und vierfarbigem Booklet – die spielt ihren Preis sicher wieder rein.

 

(Wenn er sie durchhat, kann Herr Schäuble sie ja bei Ebay reinstellen …)

 

 

Und wie ist das Wetter bei Euch so?

 

Rathaus im Schnee

 

 

Dienstag, 2. Februar 2010

Und täglich grüßt das Murmeltier? Nein, heute grüßt das Murmeltier nicht, heute schläft es noch wie eins:

 

Das Murmeltier grüßt heute mal nicht!

 

 

Mittwoch, 3. Februar 2010

Nachdem Toyota wegen defekter Gaspedale letztens erst zu einer gigantischen Rückrufaktion gezwungen war, steht dem sympathischen Reisschüsselhersteller aus dem Land der aufgehenden Sonne neues Ungemach ins Haus: Probleme mit den Bremsen. Es besteht das Risiko, dass Millionen Fahrzeuge ohne fachmännische Kontrolle also zu lebensgefährlichen Geschossen auf vier Rädern mutieren könnten. Lapidarer Kommentar dazu von Ralf Schumacher: »Menno, warum denn erst jetzt

 

 

Freitag, 5. Februar 2010

Bei Christoph Waltz wird’s langsam eng auf dem Kaminsims. Für seine Darstellung des NS-Standartenführers Hans Landa in Quentin Tarantinos »Inglorious Basterds« wurde er mit Preisen überhäuft: Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes, Golden Globe Award, Screen Actors Guild Award, Oscar-Nominierung, Bambi und und und.

 

Nach Inaugenscheinnahme der »Inglorious Basterds«-DVD heute Abend kann ich nur sagen: Oscar subito! Solch eine unheimliche Präsenz habe ich in einem Film noch nicht erlebt: Sobald Waltz auf der Leinwand erscheint, zieht er alle Blicke magisch auf sich, auch wenn er gar nichts Großes macht. Die Längen, die dieser Film zweifelsohne hat, erscheinen dadurch deutlich kürzer. Da ich bekanntermaßen keine Inhaltsangaben mag, unterlasse ich sie gleich ganz: Diejenigen, die das Werk schon kennen, wissen Bescheid, und denjenigen, die es noch nicht kennen, will ich nicht die Spannung nehmen. Nur soviel: Diesen Film sollte man gesehen haben. Ein wohlmeinender Hinweis allerdings: Bei aller Brillanz handelt es sich immer noch um einen Tarantino-Film. Man sollte vorher also gut gefrühstückt haben …!

 

Interessanterweise ist es fast ein deutscher Film: Er spielt in Deutschland, er wurde teils in Deutschland gedreht, die meisten Schauspieler sind Deutsche und zu 70 Prozent wird deutsch gesprochen; daneben 15 Prozent englisch, neun Prozent französisch und ein Prozent italienisch. Christoph Waltz parliert flüssig in allen vier Sprachen – allein dafür hat einen Oscar verdient …

 

Wer allerdings lausig deutsch spricht, ist Diane Kruger, die die Agentin Bridget von Hammerzeh darstellt. Mit der dargebrachten Intonation könnte sie auch spielend »Man of the year« synchronisieren.

 

Man sollte sich den Film auf jeden Fall im Originalton ansehen, meinetwegen mit deutschen Untertiteln, falls das für die paar englischen Sätze nötig ist. Es wirkt nämlich mehr als albern, wenn sich Brad Pitt in der deutschen Sprachversion mit einem deutschen Soldaten auf Deutsch unterhält – und Gedeon Burkhard dazwischen sitzt und von deutsch nach deutsch übersetzt.

 

Sowieso Brad Pitt. Obwohl er laut Credits eigentlich die Hauptrolle innehat, tritt er gar nicht richtig in Erscheinung und wird von Herrn Waltz regelrecht untern Tisch gespielt. Brad Pitts Stern sinkt also. Gerüchteweise soll Christoph Waltz nun auch mit Angelina Jolie …

 

 

Nach dem Film war ich sowas von überhaupt nicht müde, so dass ich es als eine prima Gelegenheit ansah, einmal das Einkaufen bis 24 Uhr bei Rewe auszuprobieren. Mit schlechtem Gewissen selbstverständlich – wie ich der Kassiererin gegenüber auch anmerkte. Denn mit diesem spätshoppenden Verhalten heiße ich die familienunverträglichen Arbeitszeiten der Angestellten im Einzelhandel ja ausdrücklich und registrierkassennachprüfbar gut.

 

Doch das Fräulein an der Kasse erteilte mir umgehend Absolution und sagte lapidar, da sie ja sowieso da säße, sei es auch gut, wenn denn auch jemand einkaufen komme. Na dann. Wahrscheinlich konnte sie auch nicht schlafen … Tatsächlich war ich mit meinen Äpfelchen und Kaltgetränken um halb zwölf nachts überraschenderweise nicht der einzige Kunde im Laden. Nicht nur in der – wie zu erwarten gewesen wäre – Spirituosenabteilung drückten sich etliche Kunden herum. Der Mann vor mir an der Kasse hat offensichtlich den Familieneinkauf für die ganze nächste Woche getätigt.

 

 

Latenight-Shopping macht nicht nennenswert müde, jedenfalls nicht den Käufer. Für einen kurzen Absacker kehrte ich daher im Egmont ein, obwohl ich erst die Mittagspause dort verbracht hatte. (Es ist ausdrücklich erlaubt, sich etwas zu essen dorthin mitzubringen oder liefern zu lassen; in meinem Fall Hähnchenspieße vom Antalya-Grill gleich nebenan. Achtung, Suchtgefahr!) Wie einst im Mai: Dass ich zweimal am selben Tag im E. gewesen bin, ist Jahre her. Aus der Stippvisite wurde dank interessanter Gespräche mit unerwartet angetroffenen netten Menschen ein längerer Aufenthalt. So unerwartet, dass ich noch nicht einmal eine Knipse mit mir führte. Lange her auch, dass ich den Laden mit zugemacht habe. Und aus dem Absacker wurde selbstverständlich ein Versacker …

 

 

Samstag, 6. Februar 2010

Julitta Münch, die Frau, die noch nie im Leben »Schalke-null-fünf« gesagt oder ihren eigenen Mittelstrahl getrunken hat, gastierte zur Mittagszeit mit ihrer Lifesendung »Hallo Ü-Wagen« auf dem Aachener Markt. Zu dem anspruchvollen Thema »Müssen die sein? Die letzten NS-Prozesse« gab es ein paar interessante Gedankengänge. Allerdings überwog das Gespräch mit dem gemeinen Volk, unter dem sich mitunter notorische Schwätzer befinden, die profilneurotisch gerne auch mal dicht am Thema vorbei schwadronieren und denen gegenüber mich auch ein gerüttelt Maß Restalkohol nicht milde stimmen konnte.

 

Hallo Ü-Wagen auf dem Aachener Markt

 

 

Selten, aber hin und wieder schon, lässt sich Gutes über den GEZ-finanzierten öffentlich-rechtlichen Rundfunk sagen. Unter dem Namen »Radiorekorder«externer Link bietet der WDR eine Software an, mit der man seine Sendungen übers Internet mitschneiden kann. Sehr praktisch, so ist man in der Lage, bequem seine Lieblingssendungen aufzuzeichnen und dann – werbefrei – anzuhören, wenn es einem gerade passt. Man kann sogar Sendungen verschiedener WDR-Wellen aufnehmen, die zur gleichen Zeit laufen. Und falls es sich lohnt, speichert man sie dauerhaft auf der Festplatte oder überträgt sie auf einen MP3-Spieler. Mein Favorit ist stets die samstagsnachmittägliche »Unterhaltung am Wochenende« auf WDR5.

 

Unnötig Rundfunkgebühren verbrennt allerdings die ennervierende Aktion »WDR2 für eine Stadt«. Alle fünf Minuten werden derzeit nordrheinwestfälische Örter per Jingle und Geplapper aufgerufen, sich als Austragungsort für eine Freilichtradiosendung im Sommer zu bewerben. Nena käme auch. Hörerbindung ist ja gut und schön – die Hörer mit noch intaktem Zentralnervensystem vergrault man dadurch aber. Und welcher Dorfschulze, bitte, wollte freiwillig ausgerechnet Nena in seinem Flecken singen lassen?!

 

 

Zack, kaum hat man sich mal ein paar Jahre nicht gesehen, ist aus der sympathischen Kleinfamilie eine sympathische Großfamilie geworden:

 

Aus der sympathischen Kleinfamilie ist eine sympathische Großfamilie geworden.

 

 

Sonntag, 7. Februar 2010

Nachdem ich vor Jahren »Illuminati« von Dan Brown gelesen hatte, war ich nun auf die Verfilmung gespannt. Anders als sonst: Der Film ist besser als das Buch! Er liefert eine gefälligere, nicht ganz so haarsträubende Version der reichlich abstrusen Geschichte des Romans. Auf jeden Fall ansehbar.

 

Größter Kritikpunkt allerdings: Der Synchronsprecher von Tom Hanks soll entweder die heißen Kartoffeln aus dem Mund nehmen oder sein Gebiss wieder in den Mund nehmen. Oder gestehen, dass er Rüttgers heißt.

 

 

Wie es in der Gastronomie üblich ist, fand phasenverschoben heute die Weihnachtsfeier im Egmont statt:

 

Weihnachtsfeier im Egmont

 

 

Gegen halb zwei, wieder daheim. Die Tatsache, dass ich tiefnachts ohne eigene Beleuchtung im Zimmer in der Lage bin, die Kleinanzeigen in der Zeitung zu lesen, bedeutet mir, dass es an der Zeit ist, einmal meinen bekloppten Nachbarn von gegenüber zu erwähnen, der seit ein paar Wochen jede Nacht seine wahrscheinlich mehr als tausend Watt leistende Lampe anstellt und mein durch Vorhänge verhangenes Domizil taghell illuminiert. Entweder hat er ärztlicherseits eine heftige, heftige Lichttherapie verschrieben bekommen oder betreibt er gewerbsmäßig somnambules Lichtbogenschweißen.

 

Lichtnachbar

 

 

Montag, 8. Februar 2010

Durch die Netzwelt tickert die Nachricht, dass die Post eine sogenannte De-Mail einführen will. Das haben wir gebraucht: Porto für E-Mail! Von 20 Cent pro Mail ist die Rede. Die neue Mail soll zwar fälschungssicher sein – aber Leute, was ist in diesen Tagen schon noch fälschungssicher? Ich stelle mir gerade vor, was los ist, wenn der Empfänger beim Zustellversuch gerade nicht online ist. Muss er sich dann am Postschalter anstellen, um seine ausgedruckte E-Mail in Empfang zu nehmen?

 

 

Mittwoch, 10. Februar 2010

Den deutschen Steuersündern steht das große P auf der Stirn: Panik! Die Zahl der Selbstanzeigen bei den Finanzämtern steigt – wohl angesichts des bevorstehenden Kaufs der Schweizer CD – rasant an. Liebe Abzocker, Eierdiebe und sonstige Leistungsträger, wenn Ihr meine Meinung wissen wollt: Das alles ist ein gigantischer Bluff, diese CD gibt es gar nicht!

 

(Die Schweizer Regierung reagiert derzeit trotzdem sehr gereizt auf alles, was deutsche Politiker von sich geben. Da wird jedes Wort auf die Nazigoldwaage gelegt.)

 

 

Fettdonnerstag, 11. Februar 2010

Wir schreiben das Jahr 1650: Der französische Philosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler René Descartes (†) wird gefragt, ob er noch ein Glas Wein haben möchte. Descartes antwortet: »Ich denke nicht«, – und war nicht mehr!

 

 

Als ich mich mit der bunten Echthaarperücke um kurz nach elf nach elf aufmachte zum Aachener Markt, war dort nicht soviel los wie sonst. Die Schüler hatten die Frühschicht übernommen; vielleicht würden die erwachsenen Narren später nachrücken. Nach einem kräftigenden Imbiss und wärmenden Umtrunk im E. stellte sich heraus: Der Straßenkarneval findet dieses Jahr eher drinnen statt. Am Eingang des Festzelts vor dem Verwaltungsgebäude auf dem Katschhof hatte sich eine lange Schlange gebildet, fröstelnde Frohnaturen, wie vermutet werden darf. Es könnte sich allerdings auch um eine temporäre Dependance des Finanzamts gehandelt haben, die bürgernah errichtet wurde, um der wachsenden Zahl der Selbstanzeigen Herr zu werden …

 

Fettdonnerstag 2010

 

 

Freitag, 12. Februar 2010

Frau Merkel, Frau Merkel, passen Sie bloß auf, dass Ihnen der Laden nicht um die Ohren fliegt! Schon wieder eine personelle Änderung im Kabinett: Die Familienministerin heißt jetzt Schröderexterner Link.

 

 

Abends schaute ich mir die Live-Übertragung von »Metropolis« an, dem »Avatar« der 1920er Jahre. Arte übertrug von der Berlinale die Weltwiederaufführung dieses futuristischen Stummfilms, der damals ein ökonomischer Flop war und heute ein gottverdammter vielzitierter Klassiker ist. Weil vor zwei Jahren verschollen geglaubtes Material in rostigen Filmdosen in Argentinien gefunden und mit an Autismus grenzender Akribie wiederzusammengefügt worden ist, konnte das Werk erstmals seit den Zwanziger Jahren in der ursprünglichen Version aufgeführt werden, untermalt von der Originalmusik mit Live-Orchester.

 

 

Konkurriert hat dieses cinematographische Sahneschnittchen natürlich mit der Übertragung von »Mainz bleibt Mainz, wie’s singt und lacht« … Sorry, Herr Lang, aber in meiner Jugend war die Livesitzung aus Meeenz ein fester Termin am Vorabend des Straßenkarnevals. »Humba Täterä« und »Wolle mer'n eroilosse«, you know? Mittlerweile hat der Reiz allerdings stark abgenommen: Gewiss, die Witze sind noch die gleichen wie vor dreißig Jahren und der Tusch weist die ganz Begriffsstutzigen immer noch darauf hin, dass nun gelacht werden darf, doch die neumodische Sitte des »Oioioioi-auauaua«-Deklamierens, sobald auf der Bühne etwas dargeboten wird, das nicht dem Kanon des schieren Gutmenschentums entspricht, nervt schon ziemlich!

 

 

Nelkensamstag, 13. Februar 2010

(39)Dank studiVZ weiß ich nun, wie alt ich bin. Seit einer Weile wird auf der persönlichen Seite hinter dem Geburtsdatum in Klammern nämlich vollautomatisch errechnet das aktuelle Alter des Profileigners eingeblendet. Das ist sehr benutzerfreundlich, lässt aber um die mathematischen Fähigkeiten der heutigen Studentenschaft bangen …

 

 

 

Peter Gabriel schenkt sich, mir und allen anderen zu seinem Sechzigsten das neue Album »Scratch My Back«, orchestral eingespielte Coverversionen anderer Leute Lieder – ohne Schlagzeug und ohne Gitarre, o Schreck. Darunter sind entschleunigte Neuinterpretationen der Songs »Heroes« von David Bowie und »The Boy in the Bubble« von Paul Simon. Das Konzept der Platte sieht vor, dass jene demnächst ihrerseits die Lieder vom Meister covern, die dann auf dem Album namens »I'll Scratch Yours« veröffentlich werden sollen.

 

Ein Lied verschenkt er tatsächlich, nämlich in Form des kostenlosen Downloads des Lieds »Flume«:

 

 

 

Nachdem es uns vergönnt war, samstagnachmittags kurz vor Geschäftsschluss wider Erwarten im Fachgeschäft noch frischen Lachs und Thunfisch zu erstehen, stand einer ausgiebigen Sushi-Session zur Feier des Tages abends nichts im Wege. Schon phonetisch ist Sushi ein Hochgenuss: Avocado, Dashi, Futomaki, Gari, Goma, Hashi, Hosomaki, Itamae, Kombu, Kome, Maguro, Maki, Makisu, Mango, Masago, Mirin, Nigiri, Nijin, Nori, Sake, Sashimi, Shoyu, Surimi, Tamagotchi, Tamagoyaki, Tobiko, Uramaki, Wasabi. Selbst eine ausgewiesene Fischverschmäherin griff nach anfänglicher Skepsis beherzt zu …:

 

Avocado, Dashi, Futomaki, Gari, Goma, Hashi, Hosomaki, Itamae, Kombu, Kome, Maguro, Maki, Makisu, Mango, Masago, Mirin, Nigiri, Nijin, Nori, Sake, Sashimi, Shoyu, Surimi, Tamagoyaki, Tobiko, Uramaki, Wasabi ...

 

 

Tulpensonntag, 14. Februar 2010

Ja, wenn datt Trömmelche jeht: Nachmittags schauten wir uns den Kinderkostümzug an, …

 

Kinderkostümzug

 

 

 … um abends beim gewohnt opulenten Büffet im »Dong Fan Hong« am Seilgraben ausgiebig das »Jahr des Metall-Tigers« 金虎 willkommen zu heißen.

 

Chinarestaurant "Dong Fan Hong", Aachen, Seilgraben

 

 

Rosenmontag, 15. Februar 2010

Ohne die üblichen Gefährten wohnten wir an traditioneller Stelle dem Rosenmontagszug bei und ließen den Dom in Kölle. (Steht der eigentlich noch? Ma weeß ett nich – was zwei Weltkriege nicht geschafft haben, schaffen am Ende vielleicht die KVB.)

 

Einige der minderjährigen männlichen Debütanten unter den Zugteilnehmern hatten sichtlich Freude daran, ihre hochkalorischen Wurfgeschosse mit ordentlich Schmackes in die unterzuckerte Zuschauerschaft zu pfeffern. Dem Volk indes gereichten die Leckerbissen nur dann zur Freude, wenn es sie direkt aus der Luft pflücken konnte oder sie gleich nonstop in die Plastiktüten gefüllt bekam – denn sobald die Hartkaramellen den schneematschigen Grund berührten, waren sie mit salzhaltiger Pampe glaciert.

 

Klassische Kamellen waren ohnehin in der Unterzahl. (Auch wenn mein Schnappschuss von den in der Luft klebenden Klümpchen einen anderen Eindruck erwecken mag.) In Aachen wirft man eher Printen und Marzipan. Sonderbar: Vier Jahre nach der WM™ sind immer noch Goleos© übrig, die man unters Volk schmeißen kann.

 

Rosenmontag

 

 

Aschermittwoch, 17. Februar 2010

Zum Beginn der Fastenzeit gab es deutsches Sushi:

 

Deutsches Sushi

 

 

Gwido Westerwelle, Deutschlands äußerster Außenminister, wettert wie weiland als Oppositionsführer angesichts des wahrlich luxuriösen Lebenstandards von Hartz-IV-Empfängern von »geistigem Sozialismus« und »spätrömischer Dekadenz« – nicht nur Toyota hat also ein Problem mit den Bremsen.

 

Dem Beobachter drängen sich zwei Fragen auf: Wer hat ihm das Ritalin geklaut? Und von welcher Sauerei will er mit dieser medialen Lautsprecherei ablenken?

 

 

Donnerstag, 18. Februar 2010

Neun Grad plus – Zeit für den Frühjahrputz! Der Herr Ebay scheint ein Stammleser zu sein und hat sich von meinem Genöle im letzten Monat tatsächlich beeinflussen lassen: Es gibt bei Auktionen nun nicht mehr den zwangsweise kostenlosen Versand, sondern nur noch gedeckelte Versandkosten. Das ist fair. So bleibt man als Auktionator nicht vollends auf den Kosten sitzen und Wucher treibende Verkäufer können trotzdem nicht zwölf Euro fuffzich Porto für einen Maxibrief verlangen.

 

SCREENSHOT: türkisener Stern bei EbayNachdem die kleine Koalition erwägt, 2,5 Millionen Euro für eine einzige CD rauszuhauen, auf der zudem nur Namen und Zahlen stehen (das Telefonbuch?!), müsste da doch auch ein Markt für meine Schätzchen sein. Also nochmal frisch ans Werk. Letztens erst habe ich mir den türkisenen Stern für 100 absolvierte Transaktionen verdient. Vorher hatte ich nur den gelben Stern inne, den es ab zehn positiven Bewertungen gibt. (Wie anders als früher! Dank dem Kabarettisten Oliver Polak wissen wir: Vor 70 Jahren reichte eine einzige negative Bewertungen von den Nachbarn für einen gelben Stern …)

 

 

Das Filetstück meiner aktuellen Versteigerungen ist ein Konvolut von 40 »Drei Fragezeichen«-Kassetten. Wir erinnern uns: Vor 30 Jahren, in seliger Kinderzeit, gereichten uns diese Hörspiele rund um die drei Jungdetektive aus Rocky Beach gar sehr zur Freude, fielen 20 Jahre lang mehr oder weniger dem Vergessen anheim, um vor zehn Jahren wiederentdeckt zu werden – wir berichteten. Nach diesem weiteren Jahrzehnt im Pappkarton sollten die Kassetten inzwischen gut abgehangen sein. (Hinweis für den Connaisseur: Es befinden sich richtige Raritäten in der Sammlung: Alte Musik, gelbe Kassetten, teilweise geschraubt und im roten Gehäuse!)

 

"Die drei ??? (12) und der seltsame Wecker"-MC

 

Was war es doch damals stets für ein Ereignis, wenn man sich präpubertär im Rundfunkfachgeschäft einfand, vor dem Einzelerwerb einer jeden Kassette mindestens eine halbe Stunde das gesamte Sortiment, das man längst auswendig aufsagen konnte, taxierte und nach reiflicher, die Geduld des Verkaufspersonals gefährlich auf die Probe stellenden Überlegung ein Exemplar auswählte – zwar mit dem nachdrücklichen Wunsch, aber nicht ahnend, dereinst tatsächlich alle zu besitzen; geschweige denn, sie irgendwann wieder zu verticken …

 

Die-Drei-Fragezeichen-Kassetten

 

 

Spiegel-Online meldet: »Ikea wird zum Häuslebauer.« Ab Ende April verkauft der schwedische Köttbullarbrater auch ganze Häuser, inbusschlüsselfertig …

 

IKEA-Haus - inbusschlüsselfertig ...

 

 

Freitag, 19. Februar 2010

Heute vor 30 Jahren wechselte AC-DC überraschend den Sänger. Bon Scott zog es vor, sich solo auf den Highway to Hell zu machen … Vor dem Hintergrund, dass seine ehemalige Hardrock-Combo nach wie vor beliebt ist, wundert es mich immer wieder, dass in Aachen nicht öfter polizeiliche Kennzeichen entwendet werden:

 

AC-DC 666 (Montage)

 

 

Dieses Ebay macht süchtig: Eine seeehr große Anzahl von Tonträgern wanderte heute in die Online-Auktion. Ein guter Freund war erschrocken über meine Hausratsauflösung. Dass man Plunder, der im Weg rumsteht, loswerden will, sei ja verständlich. Aber geschichtsträchtige LPs und CDs? Solch zweifelnde Gedanken kamen mir zunächst auch. Daher ging in Etappen vor: Gestern wurde alles gesichtet, entstaubt *hust!* und thematisch geclustert. Und heute, nach überschlafener Nacht, wurde mit fester Stimme gesagt: Weg mit dem Pröll!

 

Gewiss, viele Scheiben hatten einst eine Bedeutung und wecken Erinnerungen an so manches, doch heute steht der Kram nur im Weg rum. Meine Lagerfläche ist begrenzt, da ich nicht viele Schränke habe und auch gar nicht haben will; ich mag leere Räume. Bei den LPs war der Abschied leicht: Ich habe sie jahrelang, teils jahrzehntelang, nicht gehört und wüsste auch gar nicht, ob mein Plattenspieler es noch tut. Bei meinem Kassettendeck hingegen weiß ich, dass es es nicht mehr tut. Beziehungsweise schon noch tut, allerdings unter heftigstem Gequietsche. Also auch weg mit den ganzen MCs. Marktbeobachtungen zeigen, dass »Die ???« als Gesamtpaket in anderen Auktionen mitunter erkleckliche Sümmchen erzielen. Man muss auch loslassen können. Wenn dieser Punkt erreicht ist, ist es auch einerlei, ob eine LP, die man seinerzeit lange gesucht, für teuer Geld gekauft und jahrelang gehegt hat, nun für einen Euro verramscht. Das ist nicht viel und eventuell käme es günstiger, aus alten LPs schmucke Wanduhren zu basteln – aber was soll ich mit so vielen Uhren?

 

Wer weiß, vielleicht bestimmt ja der Zufall, welche LPs/CDs ich behalten darf, weil danach keine Nachfrage besteht.

 

Hoffentlich erlöse ich doch noch etwas mehr als die Mindestgebote, denn es war ein abartiger Aufwand, das Zeug zu knipsen und bei Ebay zu listen. Wird auf jeden Fall ein mieser Stundenlohn. Ich freue mich jetzt schon aufs Verpacken und zur Post schleppen …

 

Aber, was man auch nicht unterschätzen sollte: Mit dieser Herkulesaufgabe entlaste ich heute schon meine Erben!

 

 

Samstag, 20. Februar 2010

Nanu, schon wieder ein sinnfreier Flashmob vor der Haustüre? Nein, dieser Mob ist politisch motiviert: Eine Gruppe Pelztiergegner (was haben die denn bloß gegen Pelztiere?!) zieht polizeieskortiert durch die Innenstadt und hält lautstark vor allen Läden inne, in denen Produkte der Kürschnerkunst feilgeboten werden; hier im Bild vor Zara. Dass die Kreatur nicht unnötig leiden möge, nur weil sich unbefriedigte Bankiersgattinnen einen toten Fuchs um den Hals wickeln müssen, ist ein verständliches Ansinnen. Nur weist der skandierte Schlachtruf der Protestanten »Tiiie-re wollen leee-ben, Peeel-ze sind Mord!« fatale Ähnlichkeit mit dem Sprechrhythmus von »Deuuut-schland den Deuuut-schen, Auuus-länder raus!« auf …

 

Pelztiergegner

 

 

Rasch den rechtmäßigen Trägern von Pelz, Fell, Borsten und Gefieder einen Besuch abgestattet!

 

Rechtmäßige Träger von Pelz, Fell, Borsten und Gefieder

 

Sensation: Erstmalig war der Marderhund in voller Pracht zu sehen! Sogar seine Familie, vierköpfig, wenn ich mich nicht irre. Normalerweise schlummert er in seinem hohlen Baumstamm, so dass die Vermutung nahelag, es handelte sich bei ihm bloß um einen Running Gag wie bei »Wutz«, dem Hund in Loriots »Pappa anta portas«.

 

 

Sonntag, 21. Februar 2010

Ruf an! Ministerpräsidenten aus Deiner Umgebung warten auf Dich! (6.000 €/h; Mobifunktarife können abweichen.) Der ehemalige Zukunftsminister und heutige NRW-Arbeiterführer Jürgen Rüttgerch lässt sich seine Auftritte gut bezahlen – heißt es. Das wäre PR-technisch nämlich mindestens so dämlich wie sich in Spanien seinen Dienstwagen klauen zu lassen. Inzwischen wird denn auch heftig dementiert: Die entsprechenden Angebote seien »Verfehlungen eines einzelnen CDU-Mitarbeiters«. Ich denke ebenfalls, dass diese Behauptungen jeglicher Grundlage entbehren und die Häme wegen Rent-a-Rüttgers ziemlich übertrieben wird. Ein jeder sollte wissen: Gespräche mit Jürgen Rüttgers sind und waren schon immer grundsätzlich umsonst!

 

 

Assoziationskette: Wie komme ich denn jetzt von Jürgen Rüttgers nach Pulheim? Ganz einfach, über die A44 und die B55! (Muss man nicht verstehen.)

 

Happy Birthday!

 

 

Montag, 22. Februar 2010

Muckelige zwölf Grad plus – sollte es das gewesen sein mit dem grimmen Winter? Warten wir’s ab. Den Stadtkämmerern landauf, landab blutet jedenfalls der Arsch, wenn sie darüber grübeln, wie die ganzen Schlaglöcher gestopft werden sollen.

 

Mit Schlaglöchern verbinde auch ich dunkle Gedanken, denn Schlaglöchern verdanke ich die erste Fünf in meiner Schulkarriere: Wir bekamen zu Beginn des fünften Schuljahres einen neuen Physiklehrer. (Wir hatten überhaupt erstmalig Physik; auf der guten alten Grundschule hieß das Fach noch Sachkunde.) In einer der ersten Stunden ging es um das Thema Wasser und dass sich dieses bei Kälte auszudehnen pflegt; Ursache besagter Schlaglöcher im Winter. Was wir noch nicht wussten: In der darauffolgenden Stunde würde er einen der Sextaner zur Überprüfung des individuellen Lernfortschritts tüchtig ausquetschen. Klein-Thomas hatte, arglos wie er war, den Ernst der Lage noch nicht erfasst und stand gehörig auf dem Schlauch, als er unvermittelt über das Thema »Was sind Schlaglöcher« referieren sollte. Irgendetwas mit »Löcher, die durch Schläge entstehen …?« werde ich wohl gebrabbelt haben, ansonsten war mein Hirn völlig leer. Und zack, war die Fünf kassiert! Als ich wieder zu mir kam, wurde mir sofort klar: »Ach, Schlaglöcher meint er!«

 

Definition Schlagloch: "Ausbrüche (umgangssprachlich auch Schlagloch genannt) sind Folgeschäden von Frostaufbrüchen (blasenartige Aufwölbungen oder Spalten), bei dem die Ränder weggebrochen sind. Im Laufe einiger Tage bis Wochen verbreitert und vertieft sich der Defekt, was zu Frostschäden bis zu einem Ausmaß von etwa 1 Meter Größe bzw. 20 cm Tiefe gehen kann. Durch häufigen Wechsel von Frost- und Tauperioden können in wenigen Wochen durch Frostaufbrüche bis zu knöcheltiefe Ausbrüche in Fahrbahnen entstehen. Frostaufbrüche treten auf, wenn Wasser durch die defekte Oberfläche eines Straßenbelages eindringen kann und beim Frieren die Eissprengung diese Risse vergrößert. Auch seitlich oder von unten her kann Wasser eintreten, das jedoch bei einer intakten Straße durch die frostschützende Schotterung im Unterbau vermieden wird. Besonders häufig sind diese Aufbrüche auf Nebenstrecken, wenn die Straßenschäden der vergangenen Jahre teilweise nur oberflächlich saniert worden sind, oder auf Fahrwegen und wassergebundenen Decken." (Quelle: Wikipedia) - Auswendig lernen und keine Fünf kassieren!

 

 

Der Gang zum geschätzten Rewe gerät immer mehr zum Spießrutenlauf. Eben bin ich auf den wenigen Metern hin und zurück gleich sechsmal (!) von jungen, gesunden Menschen angegangen worden, ob ich nicht überzählige Barschaft mit mir trüge, von deren Last sie mich befreien könnten. Der eine war besonders süß: Als ich vor dem Eingang des Ladens wahrheitsgemäß verneinte, ihn mit Münzen oder Scheinen versorgen zu wollen, unterbreitete er mir das knuffige Angebot, ich könne ihm ja nach dem Einkauf etwas Kleingeld überlassen, quasi als Vorschlag zur Güte. Ein anderer beschwerte sich pikiert, dass es doch sehr unfreundlich sei, dass ich ihm noch nicht einmal antworten würde. Guter Mann, ignorieren ist bereits das Äußerste an Freundlichkeit, was ich in einem solchen Fall aufzubringen imstande bin!

 

 

Mit einer Teilnehmerin des Flashmobs von letztens hatte ich im Anschluss ans Event digitale »Freundschaft« geschlossen. Seither konnte ich im studiVZ lesen, mit was sie ständig höchst sendungsbewusst den Buschfunk volltwittert, und ab und zu mailten wir auch ein wenig hin und her. Bis jetzt: Als wir aufs Thema Beruf kamen, fragte ich zaghaft-harmlos, womit sie denn so ihre Brötchen verdiene. Heute kam die Antwort: »ich möchte … dir nicht so viel privates von mir erzählen.« Recht hat sie. Es gibt genug Bekloppte im Internet!

 

 

Dienstag, 23. Februar 2010

Urkunde AderlassIm Plasmazentrum bekam ich heute eine Urkunde ausgehändigt, die dokumentiert, dass ich 100-mal dort Plasma gespendet habe. (Oder anders ausgedrückt: 86 Liter.) Vergütet wurde mir dieser außergewöhnliche körperliche Einsatz mit besagter Urkunde, einer Handvoll Schokoriegel und einer Pulle Sekt – unerlässlich für die Nachbildung des Blutplasmas … Nur ein Präsent finde ich etwas unpassend: das T-Shirt in Größe M …

Freitag, 26. Februar 2010

Krass, morgen wird Köln geflutet!

 

 

Samstag, 27. Februar 2010

Nein, doch nicht.

 

 

Sonntag, 28. Februar 2010

Nachdem sich das Sturmtief »Xynthia« tagsüber tüchtig über Deutschland ausgetobt hatte, konnte man abends in der Michaelskirche einer Kulturdarbietung beiwohnen. »Das Neue Orchester« gab ein Benefizkonzert zu Gunsten des vietnamesichen Jungen Thien Nhan.

 

(Thien Nhanexterner Link wurde kurz nach seiner Geburt ausgesetzt. Als er nach Tagen gefunden wurde, war er von Tieren verstümmelt worden. Der heute Dreieinhalbjährige lebt inzwischen bei seiner Adoptivfamilie in Hanoi und benötigt finanzielle Unterstützung für seine medizinische Versorgung.)

 

Konzert für Thien Nhan

 

Weil ich diesmal offiziell darum gebeten worden war, das Konzert zu photographieren, hatte ich ein Stativ dabei und turnte mit der Kamera auf der Empore rum. Genauergesagt mit den Stativen und den Kameras – zu Beginn wurde mir nämlich noch eine weitere Knipse am Stiel in die Hand gedrückt. War ein bisschen stressig. In dem Sakralbau aus dem 17. Jahrhundert mit dem Chorraum im markanten griechisch-orthodoxen Ikonen-Stil von verfügbarem Licht zu sprechen, wäre übertrieben gewesen. Ohnehin ist es nicht einfach, mit einer Spiegelreflexkamera ein Konzert photographieren; man kann nämlich nur dann sozialverträglich auslösen, wenn das Orchester so richtig loslegt, sonst hört man das Klicken. Sich mit gleich zwei Stativen lautlos zu bewegen, ist auch nicht ohne. Hat aber weitgehend geklappt. Das Einzige was man von mir hörte, war das Fallen eines Schweißtropfens dann und wann …

 

 

 

KEIN WINTERDIENST!

Wir danken für Ihr Verständnis

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