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diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch
Juli 1999
diario trollo - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen - TLs Online Tagebuch

Donnerstag, 01. Juley 1999

Seit heute leben wir in einem neuen Land. Schon gemerkt? Es ist nicht mehr die Bonner Republik, sondern die Berliner Republik. Solange es nicht eine Bananenrepublik ist, meinswegen …
Der Deutsche Bundestag hatte heute seine letzte Sitzung in Bonn, das nun wieder in sanften Dornröschenschlaf entschlummern kann. Alt-Kanzler (hey, das schreibt sich richtig gut!) Kohl hielt seine erste Rede dort nach dem 27. September: »Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Präsidentin …« Hihihi, noch nicht der zweite Satz und schon der erste Fettnapf, stapf! Und nun redet alles vom großen Berlin-Umzug von Bundesregierung und Parlament, dabei ist der größte Berlin-Umzug immer noch die Love-Parade …

tictacÜber die Fernseh-Werbung kann ich mich ja immer wieder wundern. Zum Beispiel macht Eddie Irvine Reklame für Tictac! Das sind diese kleinen Dragees, die ich seit 20 Jahren nicht mehr gegessen habe und die pro Packung die Wahnsinnssumme von 6 Groschen kosten. Nun frage ich mich, wieviele Döschen muß Ferrero verticken, damit sie dem Irvine seine Millionengage zahlen können?
Mit diesen Gedanken stand ich dann im KAUFhOF. Da hab ich mir das Zeug eben noch mal gekauft. Und zack! – ist deren Strategie doch aufgegangen!

 

Montag, 05. Juli 1999

So, jetzt hackt es vollkommen. Im Radius von 50 Metern um mich herum sind nunmehr 5 (!) Baustellen! Und das nur nach vorne und zur Seite raus, die 180° nach hinten sind völlig ungenutzt. (Da entdeckte ich jetzt allerdings 6 neue Klimaanlagenluftabzüge.)
Und in schöner Regelmäßigkeit wechseln die Bauarbeiter sich ab, wenn die einen fertig sind mit bohren, meißeln und hämmern, fangen die nächsten an. Allesamt dichtgemachte Geschäften, die runderneuert werden, auf daß sie der finanzschwachen Kundschaft in den kommenden Konsumtempeln und Erlebniswelten den letzten Pfennig aus der Tasche ziehen. Wann werden wir endlich ausziehen …?

Knips!Whew, das war ja ein Wetterchen gestern nacht! Wie auf Knopfdruck brach hier ein Gewittersturm los, der es in sich hatte. Zuerst wurde mein Satellitenbild ganz blau, obwohl hier vorne noch kein Tröpfchen fiel. Ich ging auf meinen Balkon und da rauschte es auch schon los: Wie eine Wand knallte der Sturm mir ins Gesicht und es schüttete augenblicklich aus Kübeln! Da hätte man mal einen sehen können, der in Ermangelung eines Überspannungsschutzes sämtliche Stecker seines (laufenden!) PCs und TVs aus der Dose gerissen hat! Zwischen Blitz und Donner paßte kein Stück Papier und nach den Horrormeldungen allenthalben … Obgleich – direkt vor meiner Bude ragt ein Baukran in die Höhe, der sollte wohl als Blitzableiter genügen!
In der näheren Umgebung muß es noch übler gewütet haben, Tausende Bäume und Strommasten soll es erwischt haben. Sofort mal geguckt, ob mein Satellit noch hängt. – Hängt noch!

Wieder einmal zeigte sich, daß die Wettervorhersage doch eher eine Wettervorherrate ist. Ich würde sogar behaupten wollen: Meteorologen verbreiten Meteorolügen. Denn von diesem Sturm hat kein Kachelmann gesprochen. Die erzählten nur was von um die 30° und was haben wir? Moderate 25°. Und wie kommen die eigentlich dazu, sich einzubilden, sie könnten am Sonntag schon sagen wie am Donnerstag das Wetter wird?! Die einzige Vorhersage, die minutengenau eintritt, ist die der Formel 1: Am letzten Sonntag sagten sie für 14:30 in Magny Cours ein Unwetter an, und exakt dann fing es auch an!
Ansonsten halte ich mich an folgendes Motto: Wer wissen will, wie’s Wetter wird (wow, 6-facher Stabreim!), der schaue aus dem Fenster! (Was wieder für ein Satz! Warum schreibe ich eigentlich nicht für die »Zeit«? Oder wenigstens für DEN SPOCUS?)

»Grillen ist out. Stattdessen ist jetzt Räuchern zum Trend dieses Sommers geworden. Gute Nachricht für alle Idioten, die ihren Grill nicht angeworfen bekommen und die Sichtweite in ihrer Nachbarschaft auf halbe Armlänge reduzieren: Diesen Sommer sind Sie nicht hirnlos und unfähig, sondern hipp und trendy.«

(Quelle: irgendwo im Netz gelesen)

Mittwoch, 07. Juli 1999

Na, schon das Jingle zur Expo 2000 gehört? Die Altherrenmannschaft von Kraftwerk haben’s flott zusammenvocodert. Für 4 Sekunden kriegen die 400.000 Hacken! Das gibt ‘nen geilen Stundenlohn … Und apropos Hacken: Ich glaub es hackt! Sofort abbestellen, diese Veranstaltung. Das ist meine Meinung, und damit Boing, Peng, Bumschack!

Donnerstag, 08. Juli 1999

Was höre ich da? Irgendwelche Eurokraten haben das Sexleben der Europäer vermessen und sind auf die durchschnittliche Penislänge in der EU gestoßen: 15 Zentimeter. Grins. So was zu hören, tut gut! Wahrscheinlich drücken die Italiener den Schnitt …
– »Stronzo!«

Um mein Ego aufzupäppeln, habe ich mal meinen werten Namen in AltaVista eingegeben. Vor Wochen hatte ich mal eine Seite angemeldet, aber er wollte mich einfach nicht indizieren – jetzt hat der fast jede Seite der TL Pages drin!

Vor zehn Jahren trat noch etwas sehr Prägendes in mein Leben: Ich sah auf MTV im Gerolsteiner Pub – damals die einzige Möglichkeit; die Eifel war noch nicht verkabelt, und Satelliten gab’s da auch noch nicht – das Video »Nothing ever happens« von Del Amitri. Im nächsten Plattenladen kaufte ich mir dann prompt und ohne zu zögern die komplette LP – ja, so was gab es damals noch, liebe Kinder. Und eine wunderbare Freundschaft begann. Seitdem haben die Dels alle 2 ½ Jahre ein neues Werk auf den Markt geschmissen – the hardest working rockband ever!
Wobei die Reihenfolge nach meinem persönlichen Geschmack ja so verläuft:

  1. »Change Everything« (1989)

  2. »Twisted« (1995)

  3. »Waking Hours« (1992)
    … dann kommt lange nichts …

  4. »Some Other Sucker’s Parade« (1997)

Außerdem gibt’s noch eine Best-of, »Hatful Of Rain« (1998), als Einstiegsdroge hervorragend geeignet. Aber auch die Singles haben es in sich: In der Regel ein Hit plus 3 komplett unveröffentlichte Stücke. Allein daraus habe ich mir jetzt eine komplette CD gebrutzelt. Hm, nach der 2 ½-Jahre-Formel müßten sie bald veröffentlichen. Dabei ist »sie« leicht übertrieben: Eigentlich ist Justin ja die komplette Band, weil für Music&Lyrics zuständig. Außerdem noch Iain, aber der Rest mutiert ja ständig.
Weitere Informationen findet man unter anderem hier und hier.
Aber schreiben kann ich ja viel, wir wollen Taten sehen! Daher stelle ich demnächst ein garantiert raubkopiertes MP3-File ins Netz! Natürlich nur zu Dokumentationszwecken …!

Sonntag, 11. Juli 1999

Ups, da hat es den Schumi aber übel an die Wand gehauen. Zum Glück ist dabei nicht mehr passiert als eine Fraktur von Schien- und Wadenbein. Schön ist allerdings, daß Schumi II auf Platz 3 gelandet ist – den finde ich nämlich viel besser.
In den 80ern kam pro F1-Saison mindestens ein Pilot ums Leben. Vor circa 14 Jahren hat’s den – vor Schumi – letzten deutschen Fahrer getötet, ein aufstrebendes Talent namens Stefan Bellof. Und ein paar Wochen später siegte ein gewisser Boris Becker 17-jährig beim Tennisspiel in Wimbledon und setzte damit einen riesen Run auf diesen albernen Sport in Gang …

Montag, 12. Juli 1999

Eben tat ich etwas sehr unvernünftiges. In Anbetracht des Aufwands, DIN A 3-Seiten mit einem DIN A 4-Scanner zu digitalisieren, machte ich eine Photosession. Gibt ja langsam mal Zeit für mein Malbüro im Netz, ist ja schon seit Monaten angekündigt. Zu diesem Zwecke ging ich mit Photoknips und einem Stapel erlesener Werke hoch auf die Dachterrasse, weil da die Sonne so schön schien. Nicht bedacht hatte ich die Windböen, die drohten, alle meine schönen Bildchen in die Tiefe zu reißen. Puh, nochmal Glück gehabt!

BrunnenplatzDienstag, 13. Juli 1999

Boah, was’ das laut hier! Das hältst Du ja nicht aus! Nix wie in die Eifel!

Montag, 19. Juli 1999

Some days later. Nein wirklich, die himmlische Stille – fast schon Friedhofsruhe – in G.stein war fabelhaft erholsam. 5 Tage ohne PC, ohne eMail, ja sogar ohne AB. Urlaub in der Heimat ist sowieso was feines: Mildes Wetter, frische Luft, Entspannung pur und jeden Tag dekadent gutbürgerlich essen gehen – ich nenne es La Deutsche Vita. Vor allem, wenn sich die Parentalgeneration unter südlicher Sonne aufhält …

Ich kenne mich wohl nicht mehr sehr aus in der Heimat. Auf der Sarresdorferstraße hat sich so ziemlich alles geändert, was möglich war: Ein ALDI, LIDL, HIT-, TIP-, TOP-, HIP-, HOP- und WASWEISSICH-Markt am anderen. Nur unterbrochen von unzähligen Frittenbuden.

Außerdem 2 Kreisverkehre. In der Eifel nicht ganz unproblematisch: Wer hat Vorfahrt, wer muß blinken und watt soll der Quatsch überhaupt?! Das wird bestimmt der erste Kreisverkehr mit Ampel …

Außerdem hat man ein paar gammligen Fichten im Stadtbild endgültig den Gnadenstoß versetzt, so daß da ganz neue Panoramen zustande kommen.

Desch isch der HIT: Auberg verbaut!Wir waren auch auf Touri-Trip in Trier, all die essentials haben wir abgeklappert, von der Porta Nigeria über die Kaiserthermen bis zum Dom mit dem Heiligen Rock, oder – wie der Trierer sagt –, »dem Ahle sing Kitel«.
Wir besuchten auch die Oma. Wer weiß, wie lange sie noch unter uns weilt; und irgendwie will so eine Reise ja auch finanziert sein …
Schöne Erlebnisse auch bei samstäglichen Brötchenkauf auf der Straße: In der Eifel gibt es ja den super Service einiger Bäckereien, mit einem Bulli durch die Lande zu fahren und den Kunden das Backwerk direkt vor der Haustür zu verticken. (Na gut, hier in der Großstadt sind gleich mehrere komplette Bäckereien vor der Türe …)
Als ich vor dem Wagen stand, sah ich aus den Augenwinkeln, wie mich ein schon etwas älterer Nachbar kritisch musterte. (Unsere gesamte Nachbarschaft ist erschreckend alt geworden!) Nach einigen Minuten entfuhr es ihm: »Thomas, bis du et?!« – Ja, esch wor et! Darauf folgten Fragen, wie es denn wär, und dergleichen, was nervt wie die Post. Als ich gerade ordern wollte, fragte er noch, wie alt ich denn sei. Jesses, ich hätte beinahe 28 Brötchen gekauft! Da nahten schon die nächsten Nachbarn: »Thomas, bis du et?!« Nix wie weg!
roundabout(Vor allem, weil es die völlig uncoole Frau **** war – jene welche, die vor ein paar Jahren ihren Silvesteraketenschaden am Gewächshaus von mir ersetzt haben wollte: »Ja, der Thomas hat die Rakete gezündet, ich habe es genau gesehen!« – Ich habe erstens schon seit 15 Jahren keine Böller mehr gezündet und war zweitens an jenem Silvester gar nicht zuhause. – »Aber ich habe es genau gesehen …!«

Das Diana-Syndrom grassiert wieder, diesmal in USA: Was hat dieser John F. Kennedy groß für die Menschheit geleistet, außer der Sohn eines erschossenen Präsidenten zu sein? Doch grad mal gar nix. O.K., er sah gut aus. Jedenfalls fürn Ami … Und was für ein Gedöhns: Ein Flugzeugabsturz ist doch eine natürliche Todesursache bei den Kennedys. (Vor Jahren gab es doch mal eine Punkband namens »Dead Kennedys«.)
Aber Zeitungen und Fernsehsender überschlagen sich alle mit Nachrichten, die keine sind, und versuchen sich über das »Sommerloch« zu retten, welches es strenggenommen schon lange nicht mehr gibt, bedenkt man all die Scheiße die ständig überall passiert. Nöl! Und Elton John textet schon wieder um: »Goodbye J.F.K., …«

Donnerstag, 22. Juli 1999

Glückwunsch, ich! Seit genau einem Jahr bin ich online. Hui, wie die Zeit vergeht! Was haben die Jungs von AOL und die Telekomiker in der Zeit für ein Schwei-ne-geld verdient. Es gibt nun wirklich Zeit für eine schicke, schlanke Flatrate, gerne auch samt Teflongebühren!

Freitag, 23. Juli 1999

Was mußte ich denn da am Bahnhofskiosk sehen? Die »Titanic« ist wieder da. Nein, nicht das Schiff, das endgültige Satiremagazin! Oder war sie nie wirklich weg? An den mir zugänglichen Zeitschriftenläden – und das sind einige – war sie in den letzten Monaten verschwunden. Ging mir nicht besonders nahe, da ja auch Max Goldt seine Kolumne eingestellte hatte. Doch was ist das? Die ist wieder drin! Ja, warum sagt mir das denn keiner, Himmelarsch!

Der Hit dieses Sommers – Mambo No. 5 hin oder her – ist wohl doch Jennifer Lopez' »If You Had My Love«. Und zu recht! Was man auch hört und sieht, überall tönt sie heraus, aus Radio, MTV oder Cabrio.
Daß allerdings SATURN 35,99 für die CD haben will, ist gelinde gesagt eine Frechheit! Der Plattenindustrie ist nur zu wünschen, daß sie per MP3 hintergangen wird wie sonstwas!
Und hier noch ein Surftip: Jennifers Homepage, genauso aufgemacht wie das Video. (Allerdings sollte der Browser gut mit Plugins – Flash und Real – ausgerüstet sein!

Montag, 26. Juli 1999

HAPPY BIRTHDAY Batilein!

Mittwoch, 28. Juli 1999

HAPPY BIRTHDAY Herr Bernd!

Samstag, 30. Juli 1999

HAPPY BIRTHDAY Gila!

So, nun ist wohl allen gratuliert!

+ + + + +

Sollte ich meiner dieser Tage erst aufgestellten These schon widersprechen müssen? (Daß es kein Sommerloch mehr gibt.) Irgendwie kommt mir die july-edition doch etwas sehr knapp vor. Daher krame ich etwas in der Vergangenheit und schildere ein Erlebnis aus 1998:

Wie ich einmal bei einer Gameshow mitgemacht habe
(und beinahe gewonnen hätte …)

Now who's this then?!1998 war mein persönliches Fernsehjahr: Zweimal war ich als Zuschauer bei Meisers Hans und einmal bei Schmidts Harald. Und bei »Jeder gegen Jeden« war ich sogar Kandidat! Ist bestimmt auch bekannt, täglich um 17:00 Uhr auf SAT.1 mit dem moderaten Moderator Hans-Hermann Gockel.
Die Aufzeichnung war bereits im März. Das Wichtigste zuvor: Habe nicht gewonnen, bin nur Zweiter geworden, ärger.

Nun ja, so hatte ich wenigstens eine freie ICE-Fahrt nach Berlin sowie 2 Übernachtungen im Hotel dort. Dieses Reisen im ICE gefällt mir. (Wenn sie nicht gerade entgleisen.) Von Berlin habe ich wenig erkannt, denn es herrschte schon bei der Ankunft beschissenes Wetter. Dieser fiese fisselige Sprühregen, gegen den kein Schirm gefeit ist. Dabei war noch nicht mal so sehr die Nässe das Problem als vielmehr die eingeschränkte Optik. Nach 3 Minuten in diesem Gesprüh sah man einfach nichts mehr, weil die Brille zu war.

Beinahe wäre ich unangenehm aufgefallen, als ich mir einen original berliner Berliner kaufen wollte. Die nennen das ja Krapfen oder so. Tz, ich hab ja auch nichts dagegen, wenn jemand statt eines Sprudels einen Gerolsteiner bestellt!

Kurz vor der Aufzeichnung am nächsten Tag beschlichen mich Zweifel: Was mache ich hier eigentlich?! (Das frage ich mich sowieso andauernd …) Den anderen ging es wohl ähnlich, man schwieg vor sich hin. Ich wollte auch keinen Smalltalk beginnen, denn nachher freundet man sich an und hat in der Sendung eine Beißhemmung.
Der Hammer kam aber erst jetzt: Wir waren um kurz nach Zwölf da, als man uns eröffnete, die fünfte Aufzeichnung würde ungefähr um 17:00 Uhr stattfinden. Sie begann in der Tat um 18:00 Uhr. Zum Teufel in der Beißhemmung.
Wir hatten also sechs Stunden totzuschlagen und haben uns also auch unterhalten. War zum Teil sogar witzig.

Irgendwann mußten wir zu den Garderobieren, die darüber befinden sollten, ob unser Outfit genehm wäre. Man hatte uns angekündigt, die Sendung würde im Sommer ausgestrahlt, wir sollten etwas sommerlich Kurzes zur Auswahl mitbringen. Nun, die Sendung kam am 28. Oktober!
Der Typ neben mir, ein gewisser Klaus, hatte ein schwarzes T-Shirt mit einer ultrafetten Werbeaufschrift an. Ich tuschelte ihm zu: »Das behältst Du niemals an!« Und tatsächlich, so war’s. Nun hatte der arme Kerl nur schwarze Sachen dabei, weil Schwarz nun mal seine Farbe ist, welche bei den Fachfrauen aber gänzlich in Ungnade fiel. Dort mag man es bunt. Er wurde in den Fundus zitiert und da mit einem herrlich orangen Hemdchen bestückt. Boah, was war der gelaunt danach!

Und los ging’s. Bei einer der ersten Fragen verließ mich bereits der Mut. Ja was weiß denn ich, wer die ständigen Begleiter von Pinocchio sind? (Der Fuchs und der Kater, aha.) Also riet ich mal Hase und Igel. Man will ja auch was zu lachen haben.
Während der Sendung war es interessant zu sehen, wie schon mal bei technischen oder verständnismäßigen Problemen unterbrochen und anschließend anscheinend nahtlos weitergemacht wurde. Auch die rückwärtslaufende Digitaluhr war aufschlußreich. Anhand der Anzeige konnte Hans-Hermann, der Gockel, nämlich sehen, wie lange noch zu senden ist und wie lange er noch dummes Zeug reden muß.
Das Schärfste war jedoch, wenn eine Frage/Antwort-Sequenz wiederholt werden mußte, und der Kandidat hatte falsch geantwortet: Denn in der Wiederholung mußte er nochmal falsch antworten. Das tat bestimmt weh! Aber es bestätigt bloß unser Vorurteil: Fernsehen ist nur Betrug und Trickserei.

Then there were three. Will meinen, ich kam ins Finale. Whew!
Die Frage war: »Welches Säugetier außer dem Menschen kann am ältesten werden?« Dummerweise hatte ich »Säuge-« überhört und munter mit der Antwort »Schildkröte« im Kopf drauflosgebuzzert. Urplötzlich fiel mir ein, wie beschwerlich das für so ein Schildkrötenjunges sein müßte … Im letzten Moment merkte ich also meinen Fehler, mußte dann aber innerhalb einer halben Sekunde raten, und kam nur bis zum Menschenaffen, nicht mehr bis zum Elefanten. Und so was in der Finalrunde ist schon fast tödlich.
Die andere Frage, an der ich scheiterte, verlangte nach der Firma, die irgendwann irgendwo das erste Atomkraftwerk aufgebaut hat. Nun, ich wohnte in einem Hotel in Berlin-Siemensstadt, neben dem SIEMENS-Headquarter, meine U-Bahn-Station hieß Siemensdamm … – was sollte ich also antworten?! Mir fiel in dem Moment keine andere Firma ein. Es war natürlich AEG. Son Scheiß!
Und dann erwischte es mich vollends. »Welche Autofirma hat 1938 in (?) ein Werk gebaut?« Ich Tölpel sagte in meiner Verzweiflung »Audi« obwohl mir danach siedendheiß einfiel, daß zwischen 1933 und 1945 in Deutschland nur Volkswagen eine große Nummer gewesen sein kann!
Schade, schade, schade, schade. In mein Verliererjingle zischte ich bloß noch: »Schitt…« Ich hatte 5.000 Mark verloren …

Der Sieger, Klaus (ja, der mit dem orangen T-Shirt!!!), sagte mir noch, es habe der Glücklichere gewonnen. Schön, aber davon kann ich mir jetzt auch nix kaufen. Tja, Glück im Pech, Spiel in der Liebe.

 

Auf Wiederlesen im August
troll …

New Skyline

 

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