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– Dezember 2020 –

Mittwoch, 2. Dezember 2020

Was ich ja gar nicht mehr gerne sehe, sind dem Walulis seine Videos. (Dafür gibt’s kein Abo mehr. Schon gar keine Glocke!) Früher schaute ich »Walulis sieht fern« sehr gern und fieberte der nächsten Folge entgegen. (Diese Meta-Sendung war oft besser als die Sendungen, über die er sprach.)

 

Als das Fernsehen abgefrühstückt war, ging es unter diversen neuen Titeln auf ins weltweite Internet; da gab es ja auch die eine oder andere Schote zu pellen. Erst unregelmäßig, dann wöchentlich, dann täglich … – ich blicke da schon lange nicht mehr durch; ich befürchte nur, dass das irgendwann stündlich kommt!

 

Zuerst berichtete Philipp Walulis mit seinem Team (wo ist eigentlich der Asi hin?) über tagespolitische Themen und analysierte sowohl kritisch als auch unterhaltsam Medientrends und Internethypes. Mittlerweile wird ein jeder abseitige Heiopei, der sich im Netz zum Honk macht, ausgiebigst gewürdigt; natürlich mit unglauuublich lustig verstellter Stimme und des Moderators Unfähigkeit oder Unwillen, die Siebzger, Achtzger und Neunzger wie es sich gehört Siebziger, Achtziger und Neunziger zu nennen. (Was macht der mit der ganzen Zeit, die er einspart, indem er dieses I weglässt?!)

 

Walulis‘ larmoyante Art ist inzwischen nur noch nervig. Nerviger als Hitler. (Und hier war er, der unerwartete Hitlervergleich!) Im Prinzip müsste er seine Sendung selbst zum Thema machen und sich feingliedrig verreißen! Was sagt eigentlich das renommierte Birnbaum-Institut dazu?

 

 

Donnerstag, 3. Dezember 2020

Die FAZ meldet, dass Joe Kaesers Gehalt in seinem letzten Jahr an der Siemens-Spitze wieder auf Normalmaß schrumpfte: »Je nach Berechnungsweise bekam er zwischen 9,3 Millionen und 6,9 Millionen Euro.«

 

Kaeser

 

Was in manchen Kreisen als normal angesehen wird …

 

Falls man von dem Kleckerbetrag von 6,9 Mio und 21 Arbeitstagen pro Monat mit managerüblichen 16 Stunden pro Tag ausgeht, bekäme Joe lächerliche 1711,31 Euro pro Stunde. (Also, ob ich dafür aufstehen würde, weiß ich nicht …)

 

Was bitte muss man können, leisten oder tun, um 28,50 Euro pro Minute wert zu sein?!

 

Und bei sowas soll man nicht zum Linken werden?!

 

 

Freitag, 4. Dezember 2020

Gibt es etwas Schöneres als Backen im Advent?

 

Gibt es etwas Schöneres als Backen im Advent?

 

 

Aus gegebenem Anlass merken wir uns diesen Merksatz, denn dazu ist er ja da:

Ein heißes Backblech sieht genauso aus wie ein kaltes …

 

 

Dieses Jahr bin ich ganz bescheiden, nur sechs Sorten … Es gab Zeiten, da habe ich freitagabends zwölf Teige vorbereitet und den kompletten Samstag von früh bis spät durchgebacken und verziert. (Danach muss man ja ohnehin jeweils die Küche grundreinigen, das hab ich mir dadurch ein paar mal gespart.)

 

Ein Standard-Rezept habe ich aber tüchtig verhauen: Für die obligatorischen Nuss-Nougat-Taler hatte ich beste Haselnüsse erst heiß geröstet, dann gesäubert, fein gemahlen und abkühlen lassen – und dann in die Masse der Elisenlebkuchen gerührt, weil die Schüssel neben der ebenfalls vorbereiteten eigentlich gemeinten Mandelmischung stand …

 

(Daraufhin hab ich meine Dreisatzkünste angewandt und die restlichen Zutaten auch entsprechend gestreckt. Mit etwas Glück ist das die Erfindung eines neuen Rezepts – mit Pech etwas für die Tonne.)

 

Immerhin nicht so schlimm wie die Linzer Herzen von vor Jahren: Ich hatte damals den Zucker vergessen! Das merkte ich aber erst nach dem kleinteiligen Ausstechen, Backen, mit Konfitüre Bestreichen und Zusammenbauen …

(Hatte dann alles in den Mixer gepackt, ein Ei und Backpulver reingeschmissen – und ein bisschen Zucker dazu! Wurde dann noch ein adventlicher Kuchen.)

 

Normalerweise hat man immer Eiweiße übrig. Diesmal jedoch Eigelbe! Auf dem Wege kreativer Resteverwertung entstanden daraus giftgrüne Pandan-Makronen oder Pandandemiemacoronen oder Pandemie-Koronen – man suche sich was aus. Auf Deko mit roten Tupfen habe ich verzichtet; was soll die Mühe? Ich weiß sowieso nicht, wie ich die Plätzchen an den Mann oder die Frau bringen soll – man soll sich ja fernbleiben. Muss sie wohl alle selber futtern. Bis Ostern.

 

giftgrüne Pandan-Makronen oder Pandandemiemacoronen oder Pandemie-Koronen

 

 

Sonntag, 6. Dezember 2020

Der Elisengarten – nach Sonnenuntergang »the place to be«.

 

Aachener Lichterglanz  Elisengarten

 

Aachener Lichterglanz  Elisengarten

 

Aachener Lichterglanz  Elisengarten

 

Aachener Lichterglanz  Elisengarten

 

Aachener Lichterglanz  Elisengarten

 

Diese Photos geben die heimelige Atmosphäre vom Aachener Lichterglanz in der Höhe nur sehr rudimentär wider. Wenn jetzt noch Schnee läge, wäre der Zauber vollkommen.

 

 

Montag, 7. Dezember 2020

Der »Trierische Volksfreund« meldet: »Ab sofort dürfen Kinder mit Schnupfen nicht mehr in Kita und Schulen. Das geht aus einem Schreiben des Bildungsministeriums hervor.« In RLP gibt es also auch nur die feinsten Experten im Ministerium …

 

Hey, wäre ich noch schulpflichtig, ließe ich jetzt die Sektkork.. Colaflaschendeckel knallen! Von Oktober bis Februar bin ich jedes Jahr erkältungsmäßig verschnupft, von März bis Juli plagt mich verlässlich der Heuschnupf. Es blieben also über: der August – da sind Sommerferien –, sowie der September. Einen Monat Schule pro Jahr – das krächte ich grade mal so hin.

 

 

Dienstag, 8. Dezember 2020

Imagine.

(»Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.«)

 

 

 

Allüberall auf den Tannenspitzen fragt man sich jetzt, ob man die Corona-Regelungen zu Weihnachten tatsächlich lockern sollte. (Wie, macht das Virus dann doch keine Ferien?!) Bayern hingegen hat sogar eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. (Viren sind nachtaktiv, das weiß man doch …)

 

Die täglichen Wasserstandsmeldungen strengen an. Laschet hatte Anfang November gesagt, die Einschränkungen gelten bis Ende November. Der November geht dieses Jahr scheint’s bis zum 10. Januar 2021. Mindestens.

 

(Wie schnell und konsequent würde man eigentlich bei einer Alien-Invasion oder der Zombie-Apokalypse reagieren?)

 

Hilfreich wäre auf jeden Fall, jetzt schon mal die masken- und abstandslosen Glühweinpilgerpfade zu untersagen. Und den Pizza- und Grünkohl-to-go-Verkauf. Die Bäume im Elisengarten leuchten zwar sehr schön des Abends. Wenn sich darunter aber Menschentrauben mit Pappschachteln und Plastikbechern versammeln, ist das nicht im Sinne der Pandemiebekämpfung. Und im Sinne der Müllabfuhr am nächsten Morgen auch nicht.

 

 

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Die Zahl der binnen eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen hat einen Höchststand erreicht: Die Gesundheitsämter übermittelten dem RKI 23.679 Neuinfektionen. Die Zahl der Covid-Toten kenne ich grad nicht; Ärzte und Pflegekräfte sind aber am – oder über dem – Limit. Ich war stets schlecht in Mathe, aber große Zahlen vermögen mich zu beeindrucken: Wie wär das denn damit, jetzt den Laden runterzufahren. Also jetzt jetzt. Nicht demnächst.

 

»Hey Käpten, da vorne ist ein Eisberg! Wir steuern genau drauf zu. Was sollen wir tun?« –

»Reißt das Ruder herum, refft die Segel, werft den Anker, volle Kraft zurück – gleich nach Weihnachten!«

 

 

Aber nicht unterkriegen lassen! Heute wurde im Himmel wieder gebacken.

 

Aber nicht unterkriegen lassen! Heute war der Himmel rosa.

 

 

Freitag, 11. Dezember 2020

Ich war heute im Puff.

 

Nein, nicht dafür; bin versorgt. Und in diesem Etablissement in der Antoniusstraße werden inzwischen ja auch ganz andere Dienstleistungen angeboten: Man kann in den künstlerisch kunstvoll gestalteten Verrichtungszimmern nun Selbiges auch erwerben. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

(Photographiert mit einer Kartoffel … ich war leider nur mit einem Handy bewaffnet.)

 

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Der Blick nach oben offenbart eine weitere Vulva im Rotlichtmilieu, nicht wahr …?

 

 

Obwohl die Wände nun bunt getüncht sind, wirken sie beklemmend. Eine Kammer wurde zu Dokumentationszwecken kaum verändert, sondern als lebensechte Installation mit Schaufensterpuppe gestaltet. Geilheit kommt da keine auf. Also, wenn ich des Entsaftens dringend bedürftig wäre, legte ich mich eher auf ein Mauseloch im Boden und wartete auf ein Erdbeben.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

Art-Store in der Antoniusstraße Aachen. Käufliche Kunst statt käuflicher Liebe.

 

 

Aachener Weihnachtsmarkt 2020:

 

Aachener Weihnachtsmarkt 2020:

 

Der richtige Weihnachtsmarkt macht erst übernächstes Jahr auf, pünktlich zur WM in Katar.

 

 

Der Klowagen direkt vor dem Dom hat so gar nichts Weihnachtliches …

 

Und der Klowagen vor dem Dom hat so gar nichts Weihnachtliches …

 

 

 

Gestern noch nein, kein verschärfter Lockdown, keine Schließungen, erst nach Weihnachten, und gefeiert wird zu zehnt, egal woher!

 

Heute (pünktlich am Freitagmittag, kurz nach Unterrichtsschluss) kam die Meldung: Ab Montag gibt’s wieder Distanzunterricht in den Schulen für die Großen und Notbetrieb für die Kleinen. Also diesmal für alle mit Bedarf, nicht nur für die Systemelefanten. Die avisierten Lockerungen für Weihnachten sind auch schon wieder kassiert. Und eventuell gibt‘s Ladenschließungen ab nächster Woche.

 

(Herr Laschet, Herr Laschet! Mal Hü, mal Hott – so wird das aber nichts mit der Kanzlerkandidatur! Etwa wieder gewürfelt?!)

 

Würfel-Armin

 

 

Mal davon abgesehen, dass ein Runterfahren des Schulbetriebs schon längst überfällig war:

 

Was ist das denn für ein Stil? Solche Verkündigungen am Freitagmittag erwecken den Eindruck, als würde da jemand seinen Schreibtisch kurz vor dem Wochenende noch mal aufräumen, schnell noch eine Mail rausschicken und dann ruhig in den Feierabend fahren. Und die Lehrer erfahren es aus den Nachrichten.

 

 

Und hier noch eine Anmerkung vom Küchenpsychologen:

Wenn man freitags andeutet, die Läden montags zu schließen, dürfte wohl klar sein, was samstags, also morgen, am dritten Adventskampftag, in der Stadt los sein wird, oder?

 

 

Samstag. 12.Dezember 2020

Was ja mal hammermäßig auf den Zeiger geht, ist, dass man bei Youtube nicht kommentieren darf, ohne vorher einen »Kanal« angelegt zu haben. Mensch, ich will keine Wasserstraße mit künstlich hergestelltem Gewässerbett anlegen – ich will sche*ßenochmal einfach nur einen Kommi drunterschreiben!

 

 

Sonntag, 13. Dezember 2020

Na wer hätte das gedacht: Bereits am frühen Sonntagvormittag verkündeten meine Kanzlerin und die ministerpräsidiale Tafelrunde in trauter Eintracht – den »harten« »Lockdown«. Der Wellenbrecher-Lockdown seit Anfang November hat die Welle dann doch nicht gebrochen. (Man ahnte ja schon immer, dass alles, was »light« ist, nichts taugen kann.) Zu schade für die ganzen Restaurants, die nun völlig umsonst acht Wochen geschlossen hatten.

 

Ab Mittwoch haben die Läden zu (außer die für den täglichen Bedarf), haben die Schulen zu, haben die Kitas zu, haben die Friseure zu – mir schwanen haarige Festtage! Glücklich, wer für morgen oder übermorgen noch einen Termin ergattern konnte. Doch da man ja nicht unter Leute soll, ist das auch egal.

 

Besonderes Schmankerl: Dieses Jahr darf kein Feuerwerkszeug verkauft werden!

 

Da ich Pyro-Aficionados keine Weitsicht oder vorrausschauende Lagerhaltung unterstelle, dürfte es dieses Jahr ein etwas stillerer Jahreswechsel werden. Vermutlich haben die wenigsten noch Raketen vom letzten Jahr gebunkert. Natürlich wird dieses Jahr schon auch geböllert werden, denn das wurde ja nicht verboten. Aber wahrscheinlich wird nur illegale Ware polnischer oder chinesischer Provenienz verschossen. Oder Selbstgebasteltes aus dem Schwarzpulverkeller, garantiert ohne CE-Kennzeichen oder Registrierungsnummer der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM, hihihi!). Solche vereinzelte Böllermänner sind aber leicht zu erkennen; das macht später dann die Strafverfolgung einfacher.

 

 

So, und nun lauft los und kauft Klopapier!!!1elf!

 

 

Montag, 14. Dezember 2020

09:20 Uhr, zehn Minuten vor Ladenöffnung. Ich vermute, dass ein normaler Montagmorgen vor der Mayerschen Buchhandlung sonst anders aussieht …

 

Hamsterkäufe im Bücherladen, wer hätte das gedacht.

 

Auch wenn ich nur noch selten Holzmedien nutze, kenne ich doch so einige, die bestreiten würden, dass Bücher nicht zum täglichen Bedarf gehören!

 

 

Als ich nachmittags an der Antoniusstraße vorbeikam, war vor dem Art-Store gar keine Schlange! Und wie der Zuuufall es wollte, hatte ich diesmal ein gediegeneres Bildfanggerät am Mann.

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Art-Store Antoniusstraße

 

Doch ich will mein Handy nicht schelten: Mit der Spiegelreflex konnte ich die Deckenvulva nicht einfangen; zu scharf, zu klar – Eindruck dahin!

 

Art-Store Antoniusstraße

 

 

Wer hätte vor einem Jahr gedacht, dass man heute entspannt in der Antoniusstraße plaudern kann …

 

Art-Store Antoniusstraße

 

 

Bei so Schlagzeilen wäre man letztes Jahr auch umgehend eingeliefert worden:

 

Illegaler Weihnachtsmarkt

 

 

 

Die Nachrichten am Abend – bei der Tagesschau zum letzten Mal vorgelesen von Jan Hofer – waren besorgniserregend: Nein, nicht die anhaltend hohen Corona-Todeszahlen. Sondern Friseursalons, die bis morgen Abend 23:59 Uhr Sonderschichten einlegen müssen! Lock down erhält so eine ganz neue Bedeutung …

 

Und Eltern, die nicht wissen, was sie jetzt mit ihren Kindern tagsüber machen sollen. (Seit März/April war ja auch keine Zeit, sich dafür mal einen Notfallplan zurechtzulegen …)

 

Ferner kann ich keine Berichte mehr sehen, die zur Illustration zeigen, wie Leute Teststäbchen in den Rachen gerammt bekommen. (Wenn mich wer testete, bekäme er wahrscheinlich mehr als etwas Sputum und pharyngotische Epithelzellen ab – mein Würgreflex funktioniert wie eine Eins!)

 

Der erwartete Run auf die Innenstädte indes blieb heute aus, immerhin. Ein bisschen Enttäuschung darüber war den Reportern in den Fußgängerzonen schon anzumerken.

 

Aber morgen ist ja auch noch ein Tag!

 

 

Wirtschaftsminster Altmaier weiß nicht, was er will: Heute rief er dazu auf, auf Geschenke zu verzichten und nur »das Allernötigste zu besorgen«.

 

Vor zwei Wochen barmte er noch, »Einkaufen ist eine patriotische Aufgabe« …

 

 

Es ist jetzt gerade 20:58 Uhr – man hat also noch genau 27 Stunden und zwei Minuten Zeit zum Shoppen und Frisieren. (Und um sich zu infizieren natürlich …) Die Medien zelebrieren es fast als Countdown. (Was bitte werden die erst machen, wenn im Januar dann der ganz harte Lockdown kommt?)

 

 

 

 

+++ Editor's note: +++

Halbzeit!


 

Weiter geht's:

 

 

Dienstag, 15. Dezember 2020

So, jetzt kommt mal ein bisschen Cat-Content!

 

Weihnachten mit Kätzchen Chloe

 

Selfie mit Kätzchen. Doppelselfie sogar!

 

Weihnachten mit Kätzchen Chloe

 

Weihnachten mit Kätzchen Chloe

 

 

 

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Nun also doch wieder »Lockdown«. Hier ein paar Heimkinotipps für die nächsten Wochen:

 

 

Die Tagesschau behauptet, das öffentliche Leben wäre nun weitgehend lahmgelegt. Ach ja? Auf den Straßen ist’s zwar etwas leerer als sonst, und die meisten Läden haben dichtgemacht, aber man darf sich draußen noch frei bewegen. (Noch …) Etliche Leute machen von dieser Möglichkeit auch massiv Gebrauch; nach Sonnenuntergang speziell jüngere Menschen, denen man die Angehörigkeit zu nur zwei Hausständen nicht ohne weiteres unterstellen mag …

 

 

 

Die Klamottenhändler gaben in den letzten Tagen mit Tränen in den Augen massige Rabatte, weil sie ihre Läger dringend leerkriegen müssen, denn im Jänner endet bei denen ja die Wintersaison. Ab Ende Januar sollen die willfährigen Fashionvictims bitteschön luftige Frühlings- und Sommermode kaufen – auch wenn es bis Mitte April noch Frost und fiese, kalte Böen geben kann. (Man versuche im Februar – also mitten im Winter – mal eine wärmende Joppe zu erstehen! Nichts da, dann gibt es nur noch Frühlingsquark.) Jetzt fällt dieser Branche, die nicht glauben mag, dass es im Februar meist kälter ist als im Dezember, ihre absurde Zeitrechnung voll auf die Füße.

 

 

 

Jede Maus sucht sich nun ihr Loch: Weil dort überwiegend Drogerieartikel verkauft würden, will die Parfumkette Douglas knapp ein Viertel ihrer Niederlassungen nicht schließen. »In diesen Filialen bieten wir den Großteil des klassischen Drogeriesortiments an.«

 

Keine überteuerten Duftwässerchen und Zubehör für Bauernmalerei Schminke, sondern »klassisches Drogeriesortiment«, soso …

 

Gleich morgen gehe ich zu Douglas. Klopapier kaufen!

 

 

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Na Ludwig van, das hättest du dir auch nicht gedacht, dass Corona dir dein Jahr wegnehmen würde, was?

 

L.v.B.

 

 

 

Noch was anderes Musikalisches: Seit 1984 kenne ich das großartige Lied »The power of love« von Frankie Goes To Hollywood. Und erst heute hab ich rausgekriegt, was der Text bedeutet!

»I'll protect you from the hooded claw,

Keep the vampires from your door.«

Ich werde dich vor der Kapuzenklaue schützen,

die Vampire von deiner Tür fernhalten.

 

Ergibt das Sinn?!

 

Nun weiß ich: The hooded claw ist gar keine Kapuzenklaue – die Hooded Claw ist der Bösewicht aus der amerikanischen Zeichentrickserie »The Perils of Penelope Pitstop« von Hanna-Barbera!

 

The Hooded Claw – mit bürgerlichem Namen Sylvester Sneekly – versucht die Titelfigur Penelope Pitstop zu fangen, zu entführen oder zu töten, um so an ihr Erbe zu kommen. Das klappt natürlich nicht – sonst wäre die Serie ja nicht nach Penny benannt, sondern nach Sylvy.

 

Wenn seine Pläne vereitelt werden, schreit er immer wütend »Blast!«

(Bewaffnet mit diesem Wissen erklärt sich auch der Titel des ersten Solo-Albums des FGTH-Sängers Holly Johnson: »BLAST«)

 

 

 

Die unlustigste Sendung des Jahres, noch unlustiger als jeder ARD-Corona-Brennpunkt, kam heute im Fernsehen: »House of Trumps – Peter, ein deutsches Geheimnis«

 

Der so über alle Maßen komplett und überhaupt überschätzte Olli Dietrich tat mit lustiger Perücke so, als wäre er Peter Trump, der Pfälzer Cousin des amerikanischen Noch-Präsidenten. Zum einen ist es schon absurd schlechtes Timing, nun, nach vier Jahren Regentschaft und schließlicher Abwahl, Donald Trump zu karikieren. (Ja, gib’s ihm!)

Zum anderen vermochten mir diese 29:18 Minuten verschwendeter Lebenszeit kein einziges Schmunzeln zu entlocken, geschweige denn ein Lachen. (Obwohl Günther Jauch in der Rolle von Günther Jauch ziemlich überzeugend war.) Welchen Vorgestrigen persifliert Olli wohl nächstes Jahr? Idi Amin? Pol Pot? Gerhard Schröder?

 

 

Freitag, 18. Dezember 2020

Saisonale Non-Food-Artikel im Aldi: Champagnerschalen aus Edelstahl mit einem halben Meter Durchmesser und Glühweinwarmhaltebehälter mit 16 Litern Fassungsvermögen. Da man diesjahr Weihnachten und Silvester ja klein feiern soll, richtet sich das Angebot wohl an angehende Alkoholiker.

 

 

 

Alle Jahre wieder. Und wehe, es ruft einer an!

 

Der kleine Lord

 

(Auch wenn man die Bluray problemlos anhalten könnte …)

 

Doch ach, ich entdeckte einen krassen Filmfehler! Als Mister Hobbs und Dick (»Der Schuhputzer?« – »Derselbe.«) auf der Straße in Brooklyn den Brief vom kleinen Lord lesen, zieht Hobbs eine Zeitung aus der Jackentasche, um Dick einen aktuellen Artikel zu zeigen, in dem von der Erbfolge berichtet wird. Darauf erkennt man das Datum 24.01.1872. (HD auf Leinwand macht’s möglich.) Die Geschichte spielt aber doch in der Vorweihnachtszeit

 

Der kleine Lord

 

Nur durch anschließendes Wikipedieren erfuhr ich, dass das im Film verwendete Lied »Oh, dem Golden Slippers« auch erst 1879 verfasst wurde.

 

Alles Luuuch und Betruuuch!

 

Weitere, kleinere, Sünden in der Plausibilität:

 

Ja, ich weiß, I must be fun at parties …

 

 

Es ist halt »nur« ein Fernsehfilm aus den frühen Achtzigern, mit mutmaßlich arg begrenztem Budget. Und ich glaube, niemand der damals Beteiligten hatte auch nur den Hauch einer Ahnung, dass der Streifen zum Kultfilm avancieren würde, der noch Jahrzehnte später die televisionäre Weihnachtszeit eröffnet.

 

(Auch wenn ich hier harsch mit dem Film ins Gericht gehe: Immerhin ist er nicht so ein grandioses Blech wie »Drei Hasenfüße für Arschenblödel«; wir berichteten mehrmals, mindestens 2015 und 2018.)

 

Nach wie vor grandios sind die schauspielerischen Leistungen der Akteure; besonders diejenigen von Ricky Schroder, dem man jedes Wort in den langen Takes glaubt – der Knabe war bei den Dreharbeiten noch keine zehn Jahre alt!

 

Die deutsche Synchronisation ist vom Feinsten; sprachlich übrigens um Längen besser als das englische Original. Auch wenn ich inzwischen fast auswendig mitsprechen kann, faszinieren die Dialoge immer noch. Die schneidende Stimme von Ernst Wilhelm Borchert (leider schon tot) als Earl of Dorincourt zum Beispiel mag ich sehr oder die von Lothar Blumhagen (unter anderem bekannt als Lord Brett Sinclair). Meine Güte, der lebt immer noch! Er ist 93 und war dieses Jahr noch als Synchronschauspieler aktiv.

 

 

Samstag, 19. Dezember 2020

Die ersten Impfdosen sind da!

 

Die ersten Impfdosen sind da!

 

 

Da ich ja – wie ich nach dem von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgetragenen Ranking nun weiß – in der Relevanz für die Gesellschaft (völlig unberechtigterweise, wie ich finde!) erst auf Platz 23 von acht stehe, werde ich mich frühestens im frühen Frühsommer 2023 damit auseinandersetzen müssen, ob ich Impfen nun gut finde oder schlecht.

 

Dürfte ich es jetzt schon, ließe ich mich sofort impfen. Es könnte bei einer Anti-Corona-Impfung zwar blöde Nebenwirkungen geben. Doch eine Corona-Infektion hätte noch viel blödere Auswirkungen in petto; Langzeitfolgen von Geschmacksverlust über Lungenschäden und Wortfindungsstörungen bis zum Exitus. Da entscheide ich mich doch lieber für die Impfung.

 

Sowieso: Eine schwere Reaktion pro einer Million geimpfter Menschen zu haben oder einer von 20 Toten pro 1.000 Infizierten zu sein – ich war zwar immer schlecht in Mathe, aber von Statistik hab ich was behalten. Obwohl ich mit Begeisterung Lotto spiele … (Bei Jana aus Kassel hatte ich auch schon allergische Reaktionen entwickelt; die kriegt man bei allem Möglichen.)

 

Falls ich übrigens jemals vor die Wahl gestellt würde: Auf ewig Geschmacksverlust und Wortfindungsstörungen oder Exitus? Ich wüsste jetzt schon, was ich lieber hätte …

 

Ich sollte meine Patientenverfügung um diesen Passus ergänzen. Essen und Trinken sind der Sex des Alters – nicht dass ich noch mal zu der juvenilen Variante zurückmuss!

 

 

Und wenn die üblichen Verschwörungsschwurbler jetzt skandieren, diese ganze Impferei wäre doch nur von der Pharmaindustrie aus Profitgründen lanciert, sollte man sie mal fragen: Woran verdient die pöhse Industrie wohl mehr? An einer billigen Impfung, zwei kleinen Spritzen? Oder an Covid-Patienten, die monate- bis jahrelang spezielle (teure!) Medikamente brauchen?

 

 

Sonntag, 20. Dezember 2020

Liebes Tagebuch,

heute waren wir vormittags im Tierpark, haben mittags lecker im Restaurant gegessen, waren danach im Museum uns Kunst anschauen, haben dann schön im Café Kaffee getrunken und Torte gegessen und abends ging’s noch ins Kino und danach auf einen Absacker in die Stammkneipe

 

*träum*

 

Okay, es waren bloß Katzenbilder auf dem Handy, Aufgewärmtes aus dem Tiefkühler, eine Künstler-Doku im TV, Kuchen von gestern, ein Spielfilm aus der Mediathek und Bier aus dem Kühlschrank. Man muss froh sein mit dem, was man hat!

 

 

 

Echt jetzt, 2020, kurz vor Ende drehst du noch mal richtig auf? Nun auch noch eine Corona-Mutation?!

 

In Großbritannien wurde eine neue, noch anstrengendere, äh ansteckendere Virus-Variante entdeckt. (Immer diese Extrawürste für die Briten!)

 

»Covid-20, ganz neu! Lösen Sie jetzt schon für die nächste Runde! Jetzt dabeisein, jetzt anteilnehmen! Die nächste Fahrt geht rückwärts. Wupp-wupp-wupp!«

 

 

 

Montag, 21. Dezember 2020

Hoffentlich haben eben alle nach oben geguckt: Heute gab’s eine Große Konjunktion am Himmel!

 

Große Konjunktion

 

SATURN UND JUPITER ganz nahe beisammen – ein Schmankerl für jeden Astronomen! Leider waren da clouds across the moon und across allem anderen Gestirn: So gelang mir nur, das UND zu photographieren …

 

Da es so eine nahe Begegnung auch schon im Jahr sieben vor Christi Geburt gab, vermutet man, dass sie damals das Navi von Caspar, Melchior und Balthasar gewesen ist.

(Was nur wenige wissen: Christus ist sieben Jahre vor seiner eigenen Geburt geboren …)

 

Das nächste Mal gibt’s sowas wohl erst wieder am 15. März 2080. Doch zu dumm, am 15. März 2080 habe ich schon was anderes vor.

 

 

 

Die Spam-Versender gehen mit der Zeit:

»VACCINES? Well, we don't stock any of those BUT…

we sell premium domain names to boost your ventures online.«

 

Na, da muss man doch einfach zugreifen!

 

 

 

So, jetzt ticken sie langsam ganz aus: Es wird amtlicherseits laut überlegt, angesichts steigender Coronazahlen (*gähn!*) in Aachen eine Ausgangssperre zwischen 21 und 5 Uhr einzurichten. Man dürfte dann ohne triftigen Grund nicht mehr nach draußen. (Okay, für mich kein Problem, ich hänge mir einfach eine Kamera um den Hals und behaupte, ich wäre grad im Dienst …)

 

Aber: Was soll das denn bringen? Es ist kalt und nass draußen. Da geht sowieso kaum einer freiwillig vor die Türe. Und wenn man doch mal frische Luft schnappen will, tut man das doch am besten allein ganz früh oder ganz spät, denn tagsüber sind doch – trotz »Lockdown« – immer viel zu viele Leute auf den Straßen unterwegs.

 

Effizienter wären wohl Kontrollen eventorientierter Jungbullen ohne Masken und Abstand, die sich Abend für Abend in der City kumulieren.

 

 

Diese Androhung kommt von denselben Spack.. Spezialisten, die Wochen und Monate brauchten, um die mehr als offensichtliche Infektionsgefahr durch kontaktintensiven Schulbetrieb und Fahrschülerverkehr einzuschränken.

 

Und jetzt hadern sie gleichzeitig mit der Entscheidung, keimschleudernde Gottesdienste zu Weihnachten zu verbieten.

 

Hey, zu Ostern stand Franciscus PP auch alleine in seiner Kapelle in Rom und skypte seinen Segen in die Welt! Und, sind Urbs oder Orbis deswegen untergegangen? Seit 1967 gilt der päpstliche Segen auch über Radio, seit 1985 über das Fernsehen und seit 1995 auch übers Internet empfangen als gültig.

 

Liebe Freunde, ich glaube, das ist schwarze Pädagogik. Beziehungsweise schwarze Politik à la: »Kinners, wenn ihr euch jetzt nicht schutteliert, dann gibt’s Stubenarrest!« Oder: Zeigen Sie dem Delinquenten schon mal die Daumenschrauben, Herr Folterknecht, dann wird der sich das schon noch mal überlegen.

 

 

Wenn die es aber wirklich durchziehen, sollte man zweimal darüber nachdenken, zu wem man zum Beispiel für ein Date geht. Ab 21 Uhr bedeutet das dann nämlich, dass man über Nacht dableiben muss … (Das ist dann wohl die aktualisierte Form von Baby it’s cold outside.)

 

 

Dienstag, 22. Dezember 2020

100 Jahre Radio!

 

Early Adopter der ich bin, habe ich mir dieses Jahr mal eines dieser neuen Wunderkästchen zum Weihnachtsfest gewünscht. (Jetzt nicht nachfragen, warum ich das jetzt schon habe …) Im Retrodesign, mit DAB+ und Bluetooth und all dem Scheiß. Einen USB-Stick kann man ihm auch noch reinschieben. Als Freisprechanlage fürs Handy kann es ebenfalls fungieren. Und wenn man beizeiten die richtigen Knöpfe drückt, weckt es einen auch noch! Kaffee kochen kann es nicht. Noch nicht.

 

Irgendwann säge ich das Ding auf, um mal zu gucken, was das wohl für kleine Leute sind, die da den ganzen Tag Zeug erzählen und Platten auflegen, jawohl!

 

I’ve never been alone after getting a radiophone.

 

I’ve never been alone after getting a radiophone.

 

 

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Wenn man was bei Insta posten will, ist’s grad echt kompliziert:

 

Insta

 

Feed-Beitrag, Story, Story-Highlight, IGTV-Video, Reel oder Guide – was darf es sein? …

 

Ich bin zu alt für diesen Scheiß.

 

 

 

Donnerstag, 24. Dezember 2020

»So, Bäumchen ist auch schon fertig.«

 

»So, Bäumchen ist auch schon fertig.«

 

 

Der Weihnachtsmann kommt heute Nacht übrigens nicht: Er gehört nicht zum engsten Familienkreis!

 

 

Da die normalen Läden zu sind, können die Spätaufsteher ihre Geschenke nun nur noch an der Tanke kaufen – wie früher.

 

Oder im Drogeriemarkt:

 

Weihnachtsgeschenke 2020 Klopapierrolle Duschgel

 

 

Doch dieses Jahr gibt es ein viel passenderes Geschenk! Was zudem nichts kostet. Die naheliegendste Gabe christlicher Nächstenliebe zum Fest ist dieses Mal, sich fernzubleiben und sich nicht gegenseitig tödlich anzustecken.

 

Happy Xmas

 

 

 

Freitag, 25. Dezember 2020

Den weihnachtlichen Sauerbraten (eigenhändig für eine Woche eingelegt) hatte ich als Gulasch konzipiert. Nicht so clever, so vom Aufwand her: Statt nur eines Bratenstücks muss man da Dutzende Fleischwürfelchen aus der Marinade fischen, das eventuell anhaftende Suppengemüse entfernen, alles trockentupfen und in mehreren Touren rundherum anbraten. Nach stundenlangem Schmurgeln auf kleiner Flamme müsste man das Fleisch eigentlich erneut vom Gemüse trennen, um selbiges für eine Sauce zu passieren. Die Arbeit sparte ich mir. (Das Wurzelwerk war ohnehin schon ziemlich zerfallen und ergab eine schöne Bindung. Keine Pfuscherei mit Mondamin nötig!)

 

Apropos zerfallen: Die Gulaschstücke ähnelten nach einer Woche im sauren Milieu und zwei Stündchen auf kleiner Flamme eher Pulled Pork als einem Braten ... Hätte es nicht Fritten dazu gegeben, hätte man mit einem Löffel und ohne Zähne speisen können. Trotzdem lecker.

 

Hab mich dennoch nicht überfressen wie sonst schon mal zum Christfest. Ganz diszipliniert ein Portiönchen auf dem Teller – fertig. (Aber es saß ja auch keine wohlmeinende Mutter mit am Tisch, die anregte, sich doch noch ein weiteres Scheibchen Braten oder einen Klacks Gemüse mit Soße aufzutun.)

 

Für zum Kaffee hab ich einen weihnachtlichen Kuchen selbsterfunden/nachempfunden: Frischkäsetorte mit Spekulatiusboden und Glühweindeckel. Auch sehr lecker. Wenn auch sehr gehaltvoll … Mehr als ein Stückchen sollte man davon nicht genießen, sonst ist’s kein Genuss mehr. Dummerweise hatte ich kein Photo davon gemacht – tja, dann muss ich den wohl nochmal machen.

 

 

Samstag, 26. Dezember 2020

Ein bisschen waren wir spazieren, auf dem Waldfriedhof. (Aachen hat ja auch einen, etwas größer als der in Gerolstein. Und noch toter.) In den Aachener Wald selbst wollten wir nicht: Viel zu voll da!

 

Waldfriedhof Aachen

 

Und so konnte ich Frau Amsel chillend im Ilex entdecken. Früher kannte ich die Stechpalme (aka Hülsdorn, Stechhülse, Hulst, Winterbeere und Christdorn) nur von US-amerikanischen Weihnachtsgrußkarten – vor 25 Jahren erfuhr ich in vivo, dass die auch hierzulande wächst! In der richtigen Eifel gibt es sowas ja nicht.

 

Waldfriedhof Aachen

 

Waldfriedhof Aachen

 

Waldfriedhof Aachen

 

Waldfriedhof Aachen

 

Waldfriedhof Aachen

 

(Weiß einer, was das ist?)

 

 

Wie affig ist es eigentlich, sich seinen akademischen Grad auf den Grabstein dengeln zu lassen? Nach dem Spiel kommen alle Figuren wieder zurück in dieselbe Schachtel!

 

Waldfriedhof Aachen

 

Und falls die Erben dafür verantwortlich sind: Diplom-Ingenieur kürzt man Dipl.-Ing. ab, nicht Dipl. – Ing.

 

#deppenleerzeichen

#bindestrich-vs-gedankenstrich

#halbgeviertstrich

 

 

Tja, Herr Doktor, dein Dr. med. hat dir dann auch nicht geholfen!

 

Waldfriedhof Aachen

 

 

Sehr traurig: Da ist man vor 50 Jahren gestorben, und nun prangt ein neongelber Zettel am eigenen Grabstein, weil es niemanden mehr gibt, der einen kannte oder sich um einen kümmert. Und das einzige Zeichen der eigenen Existenz ist der Hinweis, dass sein Grabstein jemandem auf den Fuß fallen könnte.

 

Waldfriedhof Aachen

 

 

Ich schwanke für meinen jenseitigen Verbleib noch zwischen kühler Gruft im eigenen Mausoleum und bescheidenem Friedwald – da wird aus einem wenigstens noch ein schönes Bäumchen.

 

 

Ich finde ja, für einen Weihnachtsspaziergang ist es viel zu grün.

 

Waldfriedhof Aachen

 

 

 

Gerne erfreue ich meine Fangemeinde ja mit Selbstgeknipstem. Dieser Tage mit diesem:

 

Lamettamann

 

Und es ist so herrlich absehbar: Man kann sicher sein, dass die Kommentare alsbald eskalieren:

A.: »Früher war mehr Lametta!« –

M.: »Würde ich nicht sagen« –

A.: »Dann sag’s halt nicht.« –

M.: »Tue ich auch nicht. Sonst stände es schon hier. Glaub mal!!!!« –

A.: »Ja, dann....aber das Wort ›Zitat‹ ist Dir ein Begriff, oder? Der Name Loriot auch?« –

M.: »Sag mal, hältst du mich für blöd?«

(Rechtschreibung und Zeichensetzung wurden originalgetreu beibehalten, Emojis entfernt.)

 

Erst überlegte ich ja, zu schreiben »Kinners, habt Euch lieb, es ist Weihnachten.«

 

Doch dann dachte ich: Nö!

Ich muss bei überreifen Frauen nicht intervenieren, die sind schon groß.

 

 

Der Spruch aus dem Loriot-Sketch ist ja wirklich naheliegend. Aber hier so unpassend wie sonstwas: Niemals zuvor war mehr Lametta!

 

Sowieso finde ich blindlingses Zitieren genauso nervig und unzweckmäßig wie den aktuellen Missbrauch von »Satire« durch fachfremdes Personal. Ich will was sagen (oder wen beleidigen), aber nicht dazu stehen? Dann nenn ich's halt Satire, hurra! Oder Ironie. (War ja nur ironisch gemeint, Du dumme Sau!)

 

Zusammenhanglose Zitate sind der billigste Rhetorik-Trick. Man kann alles und jedes mit einem Zitat schmücken – ob das grad passt oder nicht. Nach dem Motto »schon Goethe hat gesagt: …«. Der gute Mann hat wahrscheinlich eine Menge von sich gegeben. Doch ist es hier und jetzt egal!

 

Um das gerade Gesagte mal mit einem schönen Zitat zu untermauern: Hic Rhodus, hic salta!

 

 

 

Wo wir uns doch gerade so schön am humanistischen Bildungskanon abarbeiten:

 

Ich habe mir heute »Louis van Beethoven« im Fernsehen angetan …

 

Louis van Beethoven

 

Der üppig ausgestattete Historienfilm erzählt die Geschichte des Bonner Komponisten aus unterschiedlichen Perspektiven neu. Kann man so machen; muss man aber nicht. Für Buch und Regie war der Tatort-gestählte Niki Stein verantwortlich.

 

Die Geschichte von Ludwig als Kind und junger Mann war interessant und unterhaltsam sowie toll gespielt. (Speziell der Darsteller des Zehnjährigen L.v.B. überzeugte – auch, weil er erkennbar selbst Klavier spielte, statt wie viele andere Schauspieler sonst nur bedeutungsschwanger hinter dem Pianoforte herumzuhampeln.)

 

Doch was sollten die ewigen Zeitsprünge zum alten Beethoven? Gerade hatte man kapiert, wer wer ist, und wollte wissen, wie es vorne weitergeht, schon war man wieder auf einer anderen Zeitebene. Und warum wurden mal eben 30, 40 Jahre ausgelassen? Vielleicht hätte das erklärt, warum der alte Kompositeur solch ein Griesgram wurde. Oder kommt noch ein Teil 2? Und drei. Man munkelt, der Herr Tonsetzer habe ein fulminantes Liebesleben gepflegt – davon war auch nicht viel zu sehen. Und zu seinen Lebzeiten gab’s ja auch noch eine Französische Revolution, die die eine oder andere Auswirkung auf Europa hatte. Aber kann man ja mal vergessen.

 

Es heißt, der Autor habe zehn Jahre lang an diesem Film gearbeitet. Und billig war es bestimmt auch nicht, das Dingen. Warum machen die es dann nicht einfach mal gut?!

 

Ich befürchte, das war sogar Absicht; ein stilistisches Mittel. Vielleicht eine kontrapunktische Permutationsfuge? Eine rezitative Sonate? Eine kantabile Sinfonie? Ein subdominantes Menuett in Filmform? Verstehen kann das visuelle Gehäcksel wohl nur der musikalisch Beflissene, der feuilletonaffin auch des Meisters damals innovative Kompositionskunst durchschaut.

 

Doch ich will nicht unfair sein: Es war nicht alles schlecht. Immerhin hat Iris Berben nicht mitgespielt! Der Film war (in den Jahren des Präludiums) lebhaft, dynamisch und mitreißend. Bei vielen Historienfilmen sonst stehen die üblichen Verdächtigen nur in zwar historisch korrekter und detailreich ausgestatteter, aber klinisch reiner Kulisse herum und sagen Texte auf.

 

Tobias Moretti ist zwar ein guter Schauspieler, nur leider sieht er aus wie Tobias Moretti; trotz Wuschelmähne. Ich habe ihm seine Rolle leider keine Sekunde lang abgenommen.

 

Sehr gut besetzt hingegen war Mozart: Der sah aus wie »Rock me Amadeus«-Falco.

 

Was sie aber in solchen Filmen nie, niemals, nirgends hinkriegen, ist eine einigermaßen überzeugende Darbietung des rheinischen Zungenschlags. Hörens, datt iss doch nittessu schwer! Oder macht man da Konzessionen ans Publikum? Damit auch alle was verstehen? Komisch, bei bajuwarischen Filmwerken ist das doch auch nie ein Problem.

 

Die Ausstattung (Mieder, Perücken, Locations, Atmosphäre) war vom Feinsten. Aber für einen Tontechniker, der anständig pegeln kann, war danach wohl nichts mehr im Budget übrig … (Aber daran sparen ja fast alle heutigen Fernsehproduktionen.)

 

 

Ich möchte hier nun nicht in die wohlfeile Kerbe hauen, dass dafür Rundfunkbeiträge ausgegeben wurden. So schlecht war der Film nun auch wieder nicht. Und die ARD kann man für genug anderes schelten.

 

Zum Beispiel für den viel zu gut bezahlten WDR-Intendanten und ARD-Vorsitzenden Tom Buhrow: Nachdem die Öffentlich-Rechtlichen ihre aktuelle Gebührenerhöhungsforderung nicht durchbekommen hatten, entblödete er sich nicht, zu sagen: »Wir müssen nun unsere Finanzplanungen anpassen. Ein Ausbleiben der Beitragsanpassung wird gravierende Maßnahmen erfordern, die man im Programm sehen und hören wird.«

 

Das klingt mir sehr nach Schwarzer Pädagogik: »So, du willst dein Zimmer nicht aufräumen? Dann wirst du schon sehen, was du davon hast! Vati hat dich dann nicht mehr lieb.«

 

Oder aus juveniler Perspektive: »Wie, ich muss abspülen?! Dann lass ich eben Teller fallen, so!«

 

Es gäbe so viele Möglichkeiten, die Strukturen zu straffen, um Geld einzusparen. Man könnte zum Beispiel ein paar Intendantenposten streichen. Ich wüsste einen fetten Fisch, der knapp 400.000 Euro pro anno brächte.

 

 

Sonntag, 27. Dezember 2020

Am gefühlt dritten Weihnachtstage gab’s für die ersten die viel wichtigere Bescherung: Heute ging die europaweite Impf-Aktion los. Nach drei Tagen ohne das gewohnte Pensum Nachrichten kam es mir so vor, als überschlügen sich die Medien mit ihren dementsprechenden Meldungen. Alles wird gut. Morgen schon. Die Mondlandung war ein Dreck dagegen!

 

Ganz umständlich, mit vorgegebener Reihenfolge, Einverständniserklärung und Injektionsnadel werden nun zunächst Bewohner und Bedienstete in Altenheimen geimpft.

 

Nicht etwa ganz simpel per Chemtrails oder Trinkwasserzusatz, mit denen uns die da oben doch sonst gefügig machen …

 

(Es ist mir ein Rätsel, wie Bill Gates diese Überwachungschips so klein gekriegt hat, dass sie durch eine Kanüle passen – zu meiner Zeit hätte er noch zwölf 3,5-Zoll-Disketten spritzen lassen.)

 

 

Montag, 28. Dezember 2020

Zum ersten Mal hörte ich heute den Begriff »Sonderrechte für Geimpfte«. Uiuiui, das wird noch Diskussionen geben! Schon zu Beginn der Pandemie machte ich mir Gedanken, was es wohl mit unserer Gesellschaft (und allen anderen) anstellen wird, wenn einige immun gegen das Virus sind, andere aber eben nicht.

 

 

Dienstag, 29. Dezember 2020

Nothing happened on this day. This year …

 

 

Mittwoch, 30. Dezember 2020

So, noch schnell der Jahresrückblick 2020:

Januar: Bonpflicht

Februar: Karneval

März: Corona

April: Corona

Mai: Corona

Juni: Corona

Juli: Corona

August: Corona

September: Corona

Oktober: Corona

November: Corona

Dezember: Corona

 

Und nun die Vorschau auf 2021:

Januar: Corona

Februar: Corona

März: Corona

Irgendwann, wenn Corona vorbei ist, werden wir zurückblicken und sagen:

Mann, was waren das für bekloppte zwölf Jahre!

 

 

Donnerstag, 31. Dezember 2020

Nein, so pessimistisch wollen wir nicht sein! Jahresvorschau 2021:

Januar 2021: Corona ist wieder nur ein Bier.

Februar 2021: Donald ist wieder eine Ente.

März 2021: Masken werden nur an Karneval getragen.

April 2021: Christian Drosten ist wieder nur ein Institutsdirektor an der Charité.

Mai 2021: Positiv ist wieder was Positives.

Juni 2021: Tests finden nur noch in der Schule statt.

Juli 2021: Nur noch Youtube-Videos gehen viral.

August 2021: 1,50 Meter Abstand gelten nur beim Überholen von Radfahrern.

September 2021: Eine Blase ist wieder nur ein Körperteil.

Oktober 2021: Isolation ist nur was für Häuser und Stromleitungen.

November 2021: Gegen Viren hilft am besten Avira.

Dezember 2021: Weihnachten feiern wir nie wieder allein!

 

Bevor sich dieses Jahr aus dem Staub macht, möchte ich hier noch schnell etwas selbstgemachte CoronArt präsentieren:

 

CoronArt 2020

 

CoronArt 2020

 

CoronArt 2020

 

Seine Art, die Haare zu tragen, kommt meiner Art, Haare zu malen, sehr entgegen …

 

CoronArt 2020

 

CoronArt 2020

 

CoronArt 2020

 

CoronArt 2020

 

 

 

Heute vor 25 Jahren erschien der letzte Comicstrip mit Calvin und Hobbes von Bill Watterson!

 

Heute vor 35 Jahren erschien der erste Comicstrip mit Calvin und Hobbes von Bill Watterson!

 

Gute Gelegenheit, die Alben noch mal zu lesen. Alle. Am Stück!

 

 

 

Das silvestrige Dinner for one muss heute erstmals seit fast 60 Jahren ausfallen:

Ein Treffen von sechs Personen aus fünf verschiedenen Haushalten?! That does not go, does it? Miss Sophie, Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom gehören zudem der vulnerablen Risikogruppe an – James muss sich dieses Jahr also mal ganz alleine betrinken …

 

 

 

 

THE END    »2020«    A film written by  David Lynch    Idea  Stanley Kubrick    Producer   Harvey Weinstein    Music by   Anne Clark    Executive Producer  Tentin Quarantino    Licht   Friedrich Wilhelm Murnau    Szenenbild   Wassily Kandinsky    Casting  Edvard Munch    Director of photography  George A. Romero & Jack Arnold    Continuity  M. Night Shyamalan

 

 

 

Frankie says:

No more!

PS: Ach, da wäre ja auch noch der Brexit. Jetzt in echt. Jetzt wirklich! Bitte denkt daran, alle Eure Geldscheine zu aktualisieren!

 

PIC Euro GB raus

 

Alte Scheine könnt Ihr aber gerne auch bei mir abgeben, ich entsorge sie fachgerecht im gegebenenfalls noch offenen örtlichen Einzelhandel.

 

 

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