zur StartseiteTLs geheimes Kochbuch - Rezepte aus aller WeltTagebuch - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen. Und natürlich Bilder dazu!Photoshootings in Aachen und Umgebung - People, Events, HochzeitsreportagenWebdesign - eine neue Homepage gefällig?Computerunterricht nach eigenen Wünschen im eigenen Zuhause

– Juni 2020 –

Pfingstmontag, 1. Juni 2020

Um endlich nochmal Loriot zu zitieren: Guck mal, ein Eichhörnchen!

 

Guck mal, ein Eichhörnchen!

 

 

Im Aachener Wald prangt am gleichnamigen Turm – Zufälle gibt's! – immer noch der alte Bismarck aus Basaltstein, flankiert von Helmuth von Moltke und Albrecht von Roon, allesamt bekannt von vergangenen Kriegen und Aachener Straßen.

 

Im Aachener Wald prangt am gleichnamigen Turm – Zufälle gibt's! – immer noch der alte Bismarck aus Basaltstein, flankiert von Helmuth von Moltke und Albrecht von Roon, allesamt bekannt von vergangenen Kriegen und Aachener Straßen.

 

Bismarck Bismarckturm im Aachener Wald

 

Moltke guckt ein bisschen grimmig. Gut, wer würde das nicht, wenn man ihm die Nase abbrechen würde. Aber er soll sich nicht grämen, immerhin sind seine Denkmäler noch nicht geschleift.

 

Bismarck Bismarckturm im Aachener Wald

 

Für nur zehn Pfennige kann man den Herren auf den Kopf steigen.

 

Bismarck Bismarckturm im Aachener Wald

 

Wo krieg ich denn jetzt zehn Pfennige her …?

 

 

Nanu, auf dem Waldfriedhof hat man den Printen einen Grabstein gesetzt. Also manchmal übertreibt der Oecher!

 

Nanu, auf dem Waldfriedhof hat man den Printen einen Grabstein gesetzt.

 

 

Haste maln Euro?

 

 

 

Dienstag, 2. Juni 2020

Schlimm, was da in den USA passiert: Das Filmen von Polizisten im Dienst ist doch per Gesetz in vielen amerikanischen Staaten illegal …

 

 

#blackouttuesday

 

#blackouttuesday

 

Jetzt wird alles gut …

 

 

Donnerstag, 4. Juni 2020

Hui, es geschehen noch Wunder: Das Paket der Regierung zur Rettung der Wirtschaft enthält keine Autokaufprämie! (Welcher Lobbyist hat denn da geschlafen?)

 

Dafür gibt’s von Juli bis Dezember eine Senkung der Mehrwertsteuer von 19 % auf 16 %, beziehungsweise von 7 % auf 5 %. Mist, da muss man jetzt für ein halbes Jahr die Formulare und Tabellen seiner Buchhaltung justieren. Sowie neue Preisschildchen aufkleben.

 

Und sich fragen: Gebe ich die Ersparnis an meine Kunden weiter oder behalte ich sie ein?

 

Da die Vergünstigung ja bei den Unternehmen ankommen soll, bleiben meine Preise so, wie sie jetzt sind, pah! Privatkunden ist es in der Regel egal, wieviel Mehrwertsteuer enthalten ist, da sie ja Bruttopreise angeboten kriegen. (Die lassen sich ja von manchen Läden mit der Reklame ködern, sie bekämen die Mehrwertsteuer geschenkt. Was auf viele Arten Blödsinn ist: Erstens kann ein Geschäft die nicht »verschenken«, weil es sie bei Verkäufen an privat immer abführen muss. Auch wenn deren Bruttopreis günstiger ist. Und zweitens wären das auch keine wie oft beworbenen 19 % Rabatt, sondern bloß 15,97 %, weil die Mehrwertsteuer auf den Nettowert aufgeschalgen wird.)

 

Und hey, wer sich was für 100 Euro nicht leisten kann, der kann es sich dann auch nicht für 97,82‬ Euro leisten.

 

Andererseits: Die Leute kaufen sich auch sonst schon eine Menge Kram, den sie sich eigentlich nicht leisten könnten … Vielleicht sollte ich das mal testen. Es ergeben sich auf jeden Fall hübsch krumme Summen, mit denen man nicht mehr im Kopf rechnen kann.

 

 

Ob die Preise Anfang 2021 auch ohne Preissenkung wegen des dann wieder erhöhten Mehrwertsteuersatzes leider, leider nach oben angepasst werden müssen, ist noch nicht raus …

 

 

 

 

 

Freitag, 5. Juni 2020

Heute vor 20 Jahren habe ich einen neuen Job bei der Stadt Jülich angetreten:

Drei Jahre lang leitete ich dort das Projekt »Senioren ins Netz«.

 

(Ja, liebe Kinder, solch einen Klotz musste man früher auf den Schreibtisch wuchten, um ins Netz zu kommen! Und ja, ich hatte mal farbe in den Haaren. Und Haare.)

 

(Ja, liebe Kinder, solch einen Klotz musste man früher auf den Schreibtisch wuchten, um ins Netz zu kommen! Und ja, ich hatte mal Farbe in den Haaren. Und Haare.)

 

 

»Dieses vom Ministerium für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit des Landes Nordrhein-Westfalen geförderte Modellprojekt hatte das Ziel, bei älteren Menschen die Akzeptanz und die Fähigkeiten im Bereich der neuen Informations- und Kommunikationstechniken zu fördern.« Weil damals, in grauer Vorzeit, also im Jahr 2000, war dieses Internet ja noch neu – und wer wusste schon, ob sich das jemals durchsetzen würde … (Man sprach sogar noch von der »Datenautobahn«. Und Boris B. fragte sich, ob er schon drin sei.)

 

Gemäß dem Motto unserer Teilnehmerin Maria Becker (†, damals 75) »Man soll nie mit dem Anfangen aufhören« erfuhren die älteren Herrschaften bei uns, was das Internet ist, wie es funktioniert und wie sie es für sich nutzen können. Surfen, E-Mailen, Online-Shopping, Homebanking – all das war ja neu und toll. (Und es gab ja noch nicht die »sozialen« Medien mit ihren entsetzlichen Kommentarfunktionen …)

 

Wir richteten fünf Internetcafés eigens für Senioren ein (Internetcafés – weiß heute noch einer, was das ist?!) und boten hunderte Kurse und Info-Veranstaltungen an. Senior war man bei uns übrigens ab 55. Obwohl das recht tief gegriffen war (bald bin ich meine eigene Zielgruppe!), fragte ein 51-Jähriger, ob er auch mitmachen dürfe …

 

Besonders ist mir der eine Herr in Erinnerung, der mit über 80 Jahren bei mir einen Schnupperkurs und dann zwei Grundkurse belegt hatte. Einige Monate später traf ich ihn auf der Straße, wo er mir freudig berichtete, dass seine Familie ihm einen eigenen PC gekauft habe, den er eifrig zuhause nutze. Unter anderem online mit seiner Tochter, die mit 60 ja auch schon bei uns im Kurs gewesen war.

 

Eine nette Anekdote: An einem meiner Kurse nahm die Frau des späteren Physik-Nobelpreisträgers Peter Grünberg teil, der für seine Entwicklung in der Festplattentechnologie geehrt wurde.

 

Neben den Kursen entwickelten wir lebensweltorientierte Formate wie zum Beispiel das »Digitale Kochbuch mit rheinischen Rezepten«. Es hat Spaß gemacht, mit den älteren Damen zusammen ihre bunten Zettelsammlungen zu digitalisieren und als Homepage zu veröffentlichen. Einige Teilnehmerinnen haben daher schon für das Internet produziert, bevor sie es selber als Surferin genutzt haben.

 

Auch bei der Internetwerkstatt »Auf Spurensuche in Aldenhoven« hatten die Senioren umfangreiche Möglichkeiten, das Internet aktiv mitzugestalten, indem sie die Bergbaugeschichte des Ortes festhielten. In den Neunzehhundertfünfziger Jahren war es noch eine Stadt, und zwar die am stärksten wachsende Deutschlands. (Spannend: Unter anderem war ein Herr aus Italien dabei, der 1953, also noch vor dem Anwerbeabkommen mit Italien, als Gastarbeiter nach Deutschland kam. Auch seine Frau war dabei und schilderte zum Beispiel, wie schwer es ohne Sprachkenntnisse im Rheinland der 50er Jahre war, an Tomaten und Olivenöl zu kommen …)

 

Unter anderem veranstalteten wir auch die meines Wissens erste LAN-Party für Senioren und entwickelten einen PC-Heim-Service für Computer-Pannenhilfe zuhause.

 

Und das Beste: Einige der damaligen und viele neue Senioren treffen sich noch heute in Eigenregie und veranstalten Surftreffs, Workshops und Ausflüge!

 

Senioren ins Netz, Jülich - Postkarten

 

 

Samstag, 6. Juni 2020

Es ist Erdbeersaison!

 

(Ich betone das so, weil die Auslagen der gängigen Supermärkte glauben machen, dass Erdbeeren ein Alljahresprodukt wären. Wen gelüstete nicht schon nach frischen Erdbeeren unterm Tannenbaum?)

 

Diverse Illustrierte und Intersetseiten proklamieren daher einen ausgesprochenen Rezepte-Notstand und überbieten sich mit Ideen zu dessen Remedur. (Der verhasste Ch*fk*ch.de protzt gar mit der Angabe: »Wir haben 7.787 leckere Erdbeeren Rezepte für dich gefunden!«) Kuchen, Torten, Tarten & Tarteletts, Cupcakes, Muffins und Schnitten, Crèmes und Desserts und Kaltschalen und Crumbles und Trifles und Mousses und Quarks, Speiseeise und Sorbets, Sirupe, Shakes, Smoothies & Säfte und Liköre und Cocktails & Drinks, Marmeladen sowie Salate und Suppen – bis man keine Erdbeeren mehr sehen kann!

 

Ich mache mir nicht groß was aus Erdbeeren, bin eher so der Heidelbeer-Typ. (Damit meine ich die zungenblauverfärbenden »Wolpere«, am liebsten aus dem Eifeler Büsch! Nicht diesen zwar riesengroßen, aber geschmacklosen Amerikanismus aus dem Supermarkt.) Daher geht auch dieser Erdbeer-Hype an mir vorbei.

 

Im Prinzip braucht man doch auch nur drei Zubereitungen: Eine gute Erdbeere sollte pur doch am besten schmecken, möchte man meinen. (Okay, vielleicht noch ein Kügelchen Vanilleeis oben drauf kann nicht schaden … Und ein bisschen Zucker dazu.) Dann noch Erdbeerkuchen und Altbierbowle, und dann hätten wir's auch schon!

 

 

Sonntag, 7. Juni 2020

Mit ohne Kamera im Tierpark – was habe ich gelitten!

 

Hier könnte man sehen, wie kregel die Roten Pandas heute ausnahmsweise mal waren:

 

Hier könnte man sehen, wie kregel die Roten Pandas heute ausnahmsweise mal waren:

 

Da könnte man den süßen Serwal-Nachwuchs beobachten:

 

Da könnte man den süßen Serwal-Nachwuchs beobachten:

 

Und dort könnte man erkennen, dass Trampeltiere anscheinend auch in die Mauser kommen:

 

Und dort könnte man erkennen, dass Trampeltiere anscheinend auch in die Mauser kommen:

 

Und hier könnte man das winzige Weißbüschelaffenbaby auf dem Rücken der Weißbüschelaffenmutti erkennen, das aussieht wie Baby-Yoda oder Gizmo ohne Snack nach Mitternacht.

 

Und hier könnte man das winzige Weißbüschelaffenbaby auf dem Rücken der Weißbüschelaffenmutti erkennen, das aussieht wie Baby-Yoda oder Gizmo ohne Snack nach Mitternacht.

 

 

 

Zimmer frei! Wer will?

 

 

 

Dienstag, 9. Juni 2020

Fast so selten wie die roten, englischen Telefonzellen sind die gelben, deutschen. In Aachen gibt es derer zwei. Und das Exemplar unten steht auch eher in Holland denn in Aachen, weil 20 Meter vor der NL-Grenze in Vaalserquartier. Die Kästen sind natürlich außer Funktion. Es sei denn, man stellt sich mit seinem Handy rein. Aber dann können die Leute ja gar nicht mitanhören, was man Wichtiges zu quatschen hat. Dafür stehen die Dinger demnächst unter Denkmalschutz.

 

Gelbe Telefonzelle, aachen, Vaalserquartier

 

Ein Schicksal, das den Briefkästen demnächst wohl auch widerfahren wird.

 

 

Mittwoch, 10. Juni 2020

Horst Seehofer, hat gesagt, die AfD ist staatszersetzend. Deshalb hat er jetzt Ärger mit dem Bundesverfassungsgericht bekommen. Nicht, weil er gesagt hat, dass die AfD staatszersetzend ist. Er darf als Politiker sagen, die AfD ist staatszersetzend. Als Privatperson darf er auch sagen, dass die AfD staatszersetzend ist. (Ich glaube, sogar ein jeder darf sagen, die AfD ist staatszersetzend.) Aber er darf nicht auf der Homepage des Innenministeriums schreiben, dass die AfD ist staatszersetzend ist. Wo kämen wir denn da hin, wenn jeder Minister auf seiner Homepage schriebe, die AfD ist staatszersetzend!

 

Jedenfalls hat das Bundesverfassungsgericht nun geurteilt, dass er da nicht schreiben darf, die AfD ist staatszersetzend. Wahrscheinlich darf er auch nicht auf dienstlichem Briefpapier drucken lassen, dass die AfD staatszersetzend ist. Also hätte er mal besser nicht geschrieben, dass die AfD staatszersetzend ist. Ich hoffe, er denkt das nächste Mal besser nach, bevor er schreibt, die AfD ist staatszersetzend. Beziehungsweise wo genau er hinschreibt, die AfD ist staatszersetzend. Denn wie gesagt, jeder darf sagen, die AfD ist staatszersetzend. Vielleicht sollten ja noch viel mehr Leute sagen, die AfD ist staatszersetzend.

 

 

Ach, es gibt so schöne Adjektive! Zum Beispiel menschenverachtend, ignorant, extremistisch, gesellschaftsspaltend, faschistoid, rassistisch, faktenresistent, völkisch, islamfeindlich, rechtspopulistisch, antiparlamentarisch, manipulativ, denunzierend, rechtsextrem, verlogen und komplett überflüssig.

 

 

Freitag, 12. Juni 2020

Normalerweise photographiere ich ja lieber ohne Blitz …

 

 

 

 

Sonntag, 14. Juni 2020

Ich darf präsentieren: Noch vor dem Brötchenholen die beste Art, zwei E-Scooter so zu parken, dass auch sicher kein Rollifahrer ohne Umstände durchkommt:

 

 

 

 

Heute war ich noch mal in Europa! Die pro-europäische Bürgerbewegung Pulse of Europe stieß auf den 35. Geburtstag des ersten Schengen-Abkommens an.

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

Zwar unter Corona-Bedingungen mit gefühltem Abstand, aber symbolkräftig am Grenzstein am Dreiländerpunkt mit Beteiligung von internationalen Rednern aus DE, BE und NL.

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

Was ein Timing: Nach einer so unerhörten wie komplett unerwarteten Grenzschließung in den letzten Monaten werden morgen fast alle innereuropäischen Grenzübergänge wieder geöffnet.

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

(Blick aus Deutschland.)

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

(Blick aus den Niederlanden.)

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

(Blick aus Belgien.)

 

Ich muss wohl feststellen, so ein Fisheye-Objektiv macht sich was ungünstig in der Körpermitte …

 

Pulse of Europe, 35 Jahre Schengen I, Dreiländerpunkt

 

 

Die erste größere Veranstaltung seit drei Monaten! Nach getaner Arbeit gab’s eine original belgische Fritte mit Mayo im Schatten des Turms. (Vielleicht ist das Fisheye nicht alleine schuld …)

 

Belgische Fritten mit Mayo

 

Belgische Fritten mit Mayo

 

 

 

Ist es schon aufgefallen? Ich wollte mich an dieser Stelle mit Kommentaren und Einschätzungen zur aktuellen Politik etwas zurückhalten. (Man will das ja später auch nochmal beschwingt lesen können.) Aber es wird einem sehr schwer gemacht!

 

Der CDU-Jungstar Philipp Amthor ist beim Griff in die Keksdose erwischt worden: Der Spiegel hat gemeldet, er habe Lobbyarbeit für ein (eher unbekanntes) Unternehmen namens Augustus Intelligence betrieben und sei dafür mit Aktienoptionen, schicken Reisen und einem Direktorenposten belohnt worden. Doch warum der Konjunktiv? Phippsi hat es ja eingestanden – und sich windelweich entschuldigt. (Noch jemand ein Scheibchen Salami?) Er behauptet zwar, er wäre nicht käuflich. Aber seine größte Sorge war dann doch seine nunmehr »politische Angreifbarkeit«. Hey, er hat sich die Taschen vollmachen lassen und anschließend dann »einen Fehler« (einen Fehler, nicht etwa seinen Fehler) eingeräumt, nachdem es herausgekommen war – also ganz so wie die Altgedienten.

 

Hach, sie werden so schnell groß!

 

 

Montag, 15. Juni 2020

Nochmal ein Corona-Zwischenbericht, denn in NRW gibt‘s ab heute weitere Lockerungen. Und nun wird’s kompliziert:

 

All das natürlich gilt natürlich nur unter strenger Befolgung jeweils unterschiedlicher Sicherheitsmaßnahmen wie Regelungen zur Hygiene, Baden in Desinfektionsmittel, Steuerung des Zutritts, Gewährleistung eines Mindestabstands (eine Errungenschaft, die man meinetwegen gerne beibehalten kann), Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung, Erstellung von Teilnehmerlisten zur Datenerfassung und Sitzplänen im Sinne einer Rückverfolgbarkeit der Infektionskette und gegebenenfalls Abstimmung mit der zuständigen Gesundheitsbehörde.

 

Nicht kompliziert? Ich finde schon. Und deshalb steht’s hier.

 

(Und einprägen werde ich mir das eh nicht: Ist nur gültig bis zum 1. Juli 2020.)

 

 

Außerdem dürfen/müssen die Grundschulen wieder für alle Klassenstufen öffnen. Für die zehn Unterrichtstage bis zu den Sommerferien, ohne Masken und unter der wie ich vermute streng wissenschaftlichen Fragestellung »Mal gucken, was passiert …«.

 

Denn Kinder haben ja ein Recht auf Bildung, und es zählt jeder Tag, wie die zuständige Ministerin verkündete.

 

Auf einmal!

 

Ich würde ja behaupten, es zählt jede Stunde. Soviel Tatkraft hätte man sich auch schon in vorcoronalen Zeiten in Sachen Stundenausfall wegen zu weniger Lehrer, die zu gering bezahlt werden, zu großer Klassen und mangelhafter Ausstattung der Schulen gewünscht.

 

 

 

¿Spanien? – ¡Oje!

Die spanische Regierung hat nun die Balearen für ein touristisches Pilotprojekt geöffnet. Ein paar Tausend Urlauber aus Deutschland dürfen ab sofort die Sicherheitsabläufe vor Ort testen und haben daher die Inseln exklusiv für sich. Ganz ohne Handtücher auszulegen. Eat this, England!

 

Selbst die Festlandspanier müssen zuhause bleiben. (Dürfen die eigentlich schon wieder auf die Straße?) Entweder halten die Spanier uns für sehr virenresistent. Oder für sehr kaufkräftig. Oder bloß für sehr dumm … Auf jeden Fall haben sie ganz dolle applaudiert, als der erste Flieger gelandet war – wie wir hier anno 2015 am Bahnhof, wohl bei anderer Zielgruppe. Corona ist halt nur einmal im Jahr. (Oooder …?!) Es wird jedenfalls ganz neue Bilder vom Ballermann geben. Zum Beispiel Sangría-Eimer mit mindestens 1,50 m langen Strohhalmen.

 

 

Dienstag, 16. Juni 2020

Die amtliche Corona Warn-App ist da! Ich habe sie mir gleich heute Morgen auf dem Handy installiert; sicher ist sicher.

 

 

Ich finde sie wohl was langweilig: Es passiert ja gar nichts!

Nicht eine Neuinfektion den ganzen Tag. Das Game-Feeling ist auch nur so mittel: Es gibt nur einen Level, Cheats hab ich noch keine gefunden und Freunde hinzufügen kann man auch nicht …

 

Highscores scheinen nur in Schlachthöfen möglich zu sein.

 

Immerhin soll es einen fetten Endgegner geben, hab ich gehört – jedenfalls, wenn man zur Risikogruppe gehört.

 

(Easteregg: Masken nähen schaltet ein Bonuslevel frei.)

 

 

Mittwoch, 17. Juni 2020

Aha, jetzt habe ich verstanden: Man muss bloß längere Zeit mit einem Superspreader in einem geschlossenen Raum sein, dann kommen die Freundschaftsanfragen automatisch!

 

Und man hat dann 14 Tage Zeit, diese Freundschaft zu pflegen. Alleine, in seinem Zimmerchen, per Mail …

 

 

Laut Minister Spahn haben bereits mehr als sechs Millionen Menschen die Corona-Warn-App heruntergeladen.

 

Und die alle haben das gestern auch sofort bei Facebook gepostet!

 

 

Die Gesamtkosten für Entwicklung, Betrieb, Tests und Bewerbung der App belaufen sich auf rund 68 Millionen Euro bis Ende 2021, heißt es. Was kostet bei Telekom und SAP denn dann die Mannstunde?! Ich wette, wahrscheinlich gut die Hälfte vom Budget ist für das schicke Logo im Gradient-Design von CorelDraw der später 90er draufgegangen.

 

 

 

Engagementshooting am Hangeweiher für eine Hochzeit im Spätsommer. Hey, dieses Jahr wird doch noch geheiratet!

 

 

Und dann wird die Sonne scheinen!

 

 

Welche verf%&/ten Ar&%$gei&en waren das denn?!

 

Welche verf%&/ten Ar&%$gei&en waren das denn

 

Okay, steht ja da: Derya, Mary, Joana, Merry, Sara, Stella, Lilith und Laura.

 

Oder deren präpotenter Fanclub.

 

 

 

22:14 Uhr, draußen plätschert der Regen immer noch. Gibt es ein geileres Geräusch?

 

 

Donnerstag, 18. Juni 2020

Ein Geschenk der Stadt Aachen zum 150-Jahre-Jubiläum der RWTH Aachen University: Ampelmännchen »Robi« auf der Turmstraße.

 

Ampelmännchen, Typ »RWTH-Roboter Robi«

 

 

Ach, was wäre Aachen schön, wenn es nicht so gnadenlos zugeparkt, beschildert, straßenmöbliert, bepollert und außengastronomisiert wäre!

 

Ach, was wäre Aachen schön, wenn es nicht so gnadenlos zugeparkt, beschildert, straßenmöbliert, bepollert und außengastronomisiert wäre!

 

 

Freitag, 19. Juni 2020

Ich habe mir dann doch mal eines dieser Beratungs-Videos angesehen, in denen so ein Coaching-Typ erklärt, wie die Welt funktioniert. Denn er wollte dafür keine Anmeldung, E-Mail-Adresse oder sonstige Gegenleistung haben. Nur ein bisschen Lebenszeit – teuer genug!

 

Der Photograph »mit Händchen für Marketing« versprach, im Video zu verraten, wie man »mehr Kundenanfragen durch die 3-Schritte-Formel« erhalten könne, und zwar gleich »deine Traumkunden«.

 

(Dafür sah ich über grammatische Fehler wie »Wie Du deine Preise richtig durchsetzten kannst.« und sonstige Schwächen in Rechtschreibung und Zeichensetzung einmal nonchalant hinweg.)

 

Die ersten acht Minuten erklärt der selbsternannte »Fotografie Business Mentor« redundant, dass es bei manchen Kollegen wie bei ihm früher nicht so dolle läuft, wie es ja auch schon im Reklametext stand. Danach wird’s dann ernst: Mit einem dünnen Filzschreiber bewaffnet beginnt er, eine Flippi vollzumalen. (Im Verlauf des Videos werden es fünf verschiedene Farben sein – man sieht es gleich, der Mann ist Profi!)

 

Er rechnet vor (und zwar von hinten nach vorn, wie clever):

Wenn man 5.000 € Umsatz im Monat erzielen will und 500 Euro pro Shooting berechnet, braucht man nur 10 Shootings. – Also, dass ich darauf nicht selbst gekommen bin!

Dann rechnet er fein säuberlich weiter, dass man Stücker 20 davon braucht, wenn man nur 250 Euro nimmt. Mathematisch einwandfrei, Chapeau!

 

Zum Abschluss kommt dann die lange angekündigte »3-Schritte-Formel«, auf die alle gewartet haben:

  1. Website erstellen, bei Google gut gelistet sein und Soziale Medien bespielen
  2. Partnerschaften mit anderen Dienstleistern aufbauen und sich gegenseitig den Kunden empfehlen
  3. Reklame schalten bei Google und Facebook/Instagram

 

So, jetzt ist es raus. (Oder um wieder Loriot zu zitieren: Ach was?!)

 

Mit lila malt er noch die seiner Meinung nach gemäß dieser unschlagbaren Methode zu erwartenden Neukunden pro Woche hinzu und kommt also auf achtbare acht akquirierte Auftraggeber. Stücker sechs wären aber auch ganz okay.

 

Zitat: »Wenn Du Hochzeiten anbietest und du sechs Kunden bekommst, dann … ist das schon nicht schlecht. Dann hast du in einer Woche eigentlich dein Monatsziel erreicht.«

 

Wozu er nichts sagt:

Wie erreicht man, dass die Kunden die aufgerufenen Summen auch zu zahlen bereit sind? Beziehungsweise dazu fähig sind? Wie kommt man an die Leute, die montags und mittwochs heiraten? Auch normale Shootings verteilen sich nicht gleichmäßig über die Arbeitswoche. Die meisten wollen am Wochenende, im Sommer, bei schönem Wetter photographiert werden. Kaum einer hat beispielsweise dienstagsmorgens Lust auf eine Photosession. Geschweige denn Zeit. Da muss der nämlich arbeiten gehen, um den Photomann mit den phantastischen Verdienstvorstellungen auch bezahlen zu können.

 

Jetzt rechne ich mal vor: Die Woche hat nur zwei Tage Wochenende. (Okay, das sollte man sowieso dringend mal ändern! Am Freitag frei machen, wie es sich gehört, nomen est omen.) Das Jahr hat mithin 104 Wochenendtage. Doch von dieser Zahl muss man ja die Nicht-Sommer-Tage und die kalten und regnerischen Tage abziehen. Sowie die Tage, an denen es dann doch zu warm ist, man im Urlaub ist oder Tante Erna Geburtstag hat. Da bleiben bei wohlwollender Kalkulation noch so ein Drittel Tage übrig, also so ungefähr 35. Wenn man jetzt zwölf mal 5.000 Euro im Jahr umsetzen will, muss ein einzelnes Shooting über 1.700 Euro einbringen.

 

Ich wiederhole daher: Wie erreicht man, dass der Kunde auch die aufgerufenen Summen zahlt?! Wie erreicht man, dass die wirtschaftliche Lage seiner (bisherigen) Kunden nicht durch die Corona-Krise äußerst angespannt ist, so dass sie einen nicht mehr buchen können? Wie bekommt man es hin, dass Hochzeiten und Veranstaltungen wieder stattfinden können? Wie verhindert man, dass potentielle Kunden sich teure Handys mit mörderguten Kameras kaufen und ihre Bilder selbst machen? Wie setzt man sich gegen die zunehmende Konkurrenz durch, weil sich ja jeder, der eine Kamera grob in Richtung Motiv zu halten fähig ist, neuerdings Photograph nennt? Was tun gegen Preisdumping? Beziehungsweise gegen Onkel Horst, der eine Kamera hat, die echt teuer war! Wie kann man den Kunden von der Qualität und der Wertigkeit seiner Arbeit überzeugen?

 

Sein bester Tipp war noch, dass man versuchen sollte, mehr Anfragen zu bekommen und Kunden zu erhalten, mit denen man öfter zusammenarbeiten möchte. (Ich höre schon wieder Loriot verdutzt fragen.) Wobei seinen Kundenstamm zu halten auch so eine Sache ist, wenn bei einem langjährigen Kunden zum Beispiel plötzlich eine dummschwätzende BWL-Trulla über den Etat und den Inhalt der Homepage verfügen darf …

 

Weiteres wird wahrscheinlich in einem separaten »persönlichen Strategiegespräch« verraten, das der sich selbst gerne reden hörende Mittzwanziger natürlich im Anschluss auf Anfrage auch anbietet.

 

(Immerhin scheint es bei ihm geklappt zu haben: »Nach 1 Jahr kam der Erfolg. Gründungsjahr: 135.265,54€« Was für eine kranke Preisgestaltung muss das wohl sein, um da auf 54 Cent zu kommen …)

 

 

Samstag, 20. Juni 2020

Eine Online-Reklame macht tüchtig bange: »27 SEO-Fehler, die 2020 am häufigsten die Leistung von Websites beeinträchtigen.«

 

Ein Webmaster, der auf sich hält, müsse dringend was tun gegen AMP-HTML-Probleme, blockierte externe Ressourcen in robots.txt, dauerhafte Weiterleitungen, defekte externe Links, defekte interne Bilder, defekte interne Links, doppelte Inhalte, doppelte Inhalte in H1 und Title, doppelte Meta-Beschreibungen, doppelte Title-Tags, Duplikate, falsche Seiten in sitemap.xml, fehlende ALT-Attribute, fehlende H1-Überschrift, fehlende hreflang- und lang-Attribute, fehlende Meta-Beschreibung, Hreflang-Konflikte im Seitenquellcode, JavaScript- und CSS-Dateien ohne Caching, JavaScript- und CSS-Dateien ohne Minification, keine HSTS-Unterstützung, lange Wartezeit bis Interaktion möglich, langes Title-Element, Links von HTTPS-Seite auf HTTP-Seite, mehr als 3 Klicks Seitencrawltiefe, mehrere H1-Überschriften, mobile SEOAMP-HTML-Probleme, nicht crawlbare Seiten, Nofollow-Attribute in ausgehenden externen Links, Probleme mit fehlerhaften hreflang-Links, Probleme mit gemischten Inhalten, Seiten blockieren Crawler, Seiten laden langsam, Seiten mit nur einem internen Link, Seiten mit wenigen Wörtern, Sitemap.xml nicht gefunden, Sitemap.xml nicht in robot.txt angegeben, unpassende Sprachen in hreflang-Attributen, Unterstriche in URLs, verwaiste Seiten in Sitemap und vorübergehende Weiterleitungen.

 

Leute, meine Reichweite ist mir so scheißegal! Ich habe seit Jahren nicht mehr in meine Web-Statistiken geguckt. Google ändert eh alle Nas lang seine Suchkriterien; da renne ich doch nicht ständig der hingehaltenen Möhre hinterher. Wer mich finden soll, wird mich irgendwie finden. Und wer nicht, der hat eben Pech gehabt.

 

Und lasst euch nicht ins Bockshorn jagen: Search Engine Optimization ist die einzige Branche, die nur aus schwarzen Schafen besteht – denn es kann nur einer vorne stehen!

 

Exquisiten Inhalt zu bieten, reicht mir als Suchmaschinenköder. (Und seine Seiten mit Unmengen von spezifischen Fachbegriffen zu spicken, ist natürlich auch nicht verkehrt …) Den Rest machen Links aus Facebook. Und schiere Größe. Oder liegt der Webmaster von Spiegel Online nachts wach, weil die organische Reichweite über Google nicht groß genug wäre?

 

 

Sonntag, 21. Juni 2020

Mal was für die Unentschiedenen beim sonntagmorgendlichen Brötchenholen:

 

joel leon tyron julien lino elias timea malou

 

 

 

Señor Schnu, der Künstler mit dem angeknabberten Eis am Stiel, hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet. Irgendein PR-Mensch hat an die Presse lanciert, diese Unterquerung der Kreuzung von Wüllnerstraße, Pontwall, Turmstraße und Intzestraße würde im Volksmund »Unti« genannt. Allein, das Volk weiß davon nichts … Naja, jedenfalls ganz schön bunti, die Unti. Ein freundlicher Mix aus reinen Farben mit Elementen aus Popart, Comic, Typographie, Ornamentik und Graffiti. Und Platz für kreative Weiterführung durch mullernde Passanten des Nachts …

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

Señor Schnu hat die ehemals übelst versiffte RWTH-Unterführung zwischen Audimax, C.A.R.L. und Mensa Academica neugestaltet.

 

 

Montag, 22. Juni 2020

Seit über drei Monaten gab es coronabedingt keine größeren Events. Messen, Kongresse, Konzerte, Festivals, Theateraufführungen und Vernissagen mehr, alles fiel aus. Die Beteiligten warnen: Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen. Die nächsten 100 Tage übersteht dieser Wirtschaftszweig nicht.

 

Zum Abschied veranstaltete äh … Als leuchtendes Mahnmal und flammenden Appell an die Politik veranstaltete die Branche heute Nacht eben selbst die »Night of Light«: Kulturbetriebe, Spielstätten und Eventlocations wurden blutigrot illuminiert.

 

Night of Light 2020 Aachen

 

Night of Light 2020 Aachen

 

Night of Light 2020 Aachen

 

Night of Light 2020 Aachen

 

Night of Light 2020 Aachen

 

Night of Light 2020 Aachen

 

Zwei, drei Eventveranstalter außerhalb Aachens haben auch mitgemacht …

 

Eventveranstalter

 

 

Mich hat keiner angestrahlt, aber trotzdem bin ich da natürlich auch dabei! Nichts ändert schließlich etwas an den Verhältnissen so nachhaltig wie ein neues, temporäres Facebook-Profilbild …

 

#nightoflight2020

 

 

Dienstag, 23. Juni 2020

»Was geschah am 23. Juni?«

 

Hochwohlgeborene und durchlauchtigste Kaiser, Kaiserinnen, Könige, Königinnen, Erzherzoge, Erzherzoginnen, Großherzoge, Großherzoginnen, Herzoge, Herzoginnen, Großfürsten, Großfürstinnen, Kurfürsten, Kurfürstinnen, Fürsten, Fürstinnen, Markgrafen, Markgräfinnen, Grafen, Gräfinnen, Pfalzgrafen, Pfalzgräfinnen, Reichsgrafen, Reichsgräfinnen, Burggrafen, Burggräfinnen, Landgrafen, Landgräfinnen, Freiherren, Barone, Freifrauen, Baroninnen, Freiinen, Baronessen, Ritter, Edle, Herren, Junker, Frauen und Fräuleins; liebe Von und Zus:

 

»1920 – Mit der Abschaffung der Adelsprivilegien in Preußen sind Adelstitel in Deutschland nur noch Namensbestandteile.« (Quelle: Wikipedia)

 

Das darf nun gerne auch mal die Regenbogenpresse zur Kenntnis nehmen.

 

 

 

Na also: Nach dem Ausbruch des Coronavirus' in einem Schlachthof der Firma Tönnies in Rheda-Wiedenbrück mit mehr als 1.500 nachweislich Infizierten hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Laschet einen Lockdown über den gesamten Kreis Gütersloh verhängt. (Und wenn ich mir das Gebaren der Partypeople hierzulande so anschaue, würde es mich nicht wundern, wenn wir sowas demnächst öfter erfahren …)

 

Der Chef dort, der Afrikakenner Clemens Tönnies, scheint mir auch sonst ein schönes Früchtchen zu sein: Steuerhinterziehung, Cum-Ex-Geschäfte, Preisabsprachen, Kartellvergehen, rassistische Aussagen und skandalöse Werksverträge, die ihn von Verantwortung für die Arbeiter, die in seinen Hallen schuften, freihalten – hab ich was vergessen? Ach so, mit Putin ist er wohl auch bekannt.

 

Vor wenigen Wochen kostete zu viert grillen im Park noch 1.000 Euro Strafe – und zu gleicher Zeit kuschelten die Werksarbeiter mit den Knochensägen bei Tönnies Schulter an Schulter am Fließband. Aber sich jetzt breitbeinig vor die Mikros hinstellen und rigoroses Aufräumen in der Branche verkünden! Es konnte ja keiner ahnen, wie schlimm das da alles ist …

 

Der Gipfel allerdings ist das comicartige Tönnies-Logo mit dem lustigen Schweinchen, dem herzlichen Rind und dem ausgelassenen Bullen, die mit ihren Schwänzen ein Herz formen, das sich fröhlich auf dem Dach seiner Schlachtfabriken dreht. Liebe Kinder, gebt fein Acht, hier wird Vieh sanft totgelacht.

 

 

Mittwoch, 24. Juni 2020

Und nun ist es passiert: Österreich verhängt eine Reisewarnung für Nordrhein-Westfalen!

 

Ob die Tourismusbranche von Rheda-Wiedenbrück, Leverkusen, Bottrop, Wattenscheid, Duisburg, Herten, Castrop-Rauxel, Hattingen, Recklinghausen, Herne, Remscheid und Gelsenkirchen das überleben wird?

 

 

Donnerstag, 25. Juni 2020

Die Bewohner des Kreises Gütersloh erleben gerade am eigenen Leib, wie es ist, wenn man nicht erwünscht ist, weil man zufällig aus einer bestimmten Gegend kommt. Einige Bundesländer haben nämlich ein »Übernachtungsverbot« für Menschen mit dem Gütersloh-Makel ausgesprochen, die keinen aktuellen, negativen Test besitzen. Markus Söder persönlich fährt einen wieder nach Hause, wenn man in Berchtesgaden GT auf dem Nummerschild hat. Die einen nennen es Seuchenschutz, die anderen Sippenhaft. »Aktuell« heißt in diesem Fall übrigens »nicht älter als 48 Stunden«. Da bedarf die Fahrt in die Ferien minutengenauer Planung und feinstjustierter Terminierung angesichts überlasteter Gesundheitsbehörden. Wehe, da gibt es einen Stau auf der A2!

 

 

Freitag, 26. Juni 2020

Highlight des Jahres: Heute war meine Abifeier. Also die eine von ursprünglich vieren dieses Jahr, für die ich den Zuschlag erhalten hatte. (Jesses, was hat mich deren Akquise Zeit gekostet!)

 

Die Abiturientinnen vom Sankt Ursula Gymnasium konnten als Location für ihre Abizeugnis-Übergabe spontan die Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein in Würselen klarmachen, im Prinzip ein geräumiges Amphitheater mit Zeltdach. Schön an der frischen Luft, auf dass das böse exhalierte Aerosol flott davonfliegt! Leider galten auch dort die gängigen Maßnahmen: Masken tragen und Abstand wahren. Doch die größte Einschränkung war wohl: Jede Absolventin durfte nur zwei Gäste mitbringen, damit genug Platz im Auditorium herrschte. Trotzdem war es eine stimmungsvolle Feier und ein würdiger Abschluss. Und ich freu mich schon aufs nächste Jahr *zwinker*.

 

Die Abiturientinnen vom Sankt Ursula Gymnasium konnten als Location für ihre Abizeugnis-Übergabe spontan die Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein in Würselen klarmachen,

 

Der Abiball selbst musste natürlich ausfallen. (Aber man hat schon angekündigt, ihn im Jahre 2027 nachzuholen: Dann wird es nämlich wegen der erneuten Umstellung der Schulzeitlänge von G8 auf G9 an St. Ursula keinen Abiturjahrgang geben.)

 

Das obligate Selfie vermittelt übrigens einen falschen Eindruck. Die jungen Frauen standen nämlich nur für zwei Minuten so eng ohne Mundschutz nebeneinander auf der Bühne.

 

Die Abiturientinnen vom Sankt Ursula Gymnasium konnten als Location für ihre Abizeugnis-Übergabe spontan die Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein in Würselen klarmachen,

 

(Und der Photograph musste sich entscheiden, wen er in den Fokus setzt.)

 

Die Abiturientinnen vom Sankt Ursula Gymnasium konnten als Location für ihre Abizeugnis-Übergabe spontan die Freilichtbühne der Burg Wilhelmstein in Würselen klarmachen,

 

 

Samstag, 27. Juni 2020

 

 

Montag, 29. Juni 2020

Ach übrigens: Ich mag Wolken.

 

 

Ich kann mich ja täuschen, aber bauen die endlich mal dieses verdammte Gerüst an St. Foillan zurück?!

 

 

 

Ich schätze mal, der gute alte Ludwig van wird Corona verklagen:

Es hat ihm sein Beethovenjahr genommen!

 

Aktuelle Ausgabe Ältere Ausgaben nach oben weiterlesen im nächsten Monat
Ältere Ausgaben Aktuelle Ausgabe Aktuelle Ausgabe: diario trollo - TLs Online-Tagebuch, jeden Monat neu - Kommentare, Anekdoten und Sentenzen