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– Mai 2010 –

Samstag, 1. Mai 2010

Den Maifeiertag auf einen Samstag zu legen, muss als nicht akzeptabler Affront gegen die gesamte Arbeitnehmerschaft angesehen werden. Kein Wunder, dass dann die Leute auf die Straße gehen.

 

In Aachen war der Mob aber friedlich. Selbst auf dem – ungewöhnlich leeren – Bendplatz waren die Marktschreier das Krawalligste weit und breit. Ich kannte die Gewerbetreibenden, die statt mit einer dezenten Homepage unter vollem Einsatz ihrer Stimme als Werbemittel ihre Ware weithin hörbar feilbieten, bisher nur aus dem Fernsehen. Gewillt, mir durchaus einen Korb voller Würste oder Aale andrehen zu lassen, hatte ich mich vorher extra noch mit einem Batzen Bargeld versorgt. Doch die Darbietung war wenig verkaufsfördernd: Die Händler beschimpften sich bloß untereinander auf das Niveauloseste.

 

Bendplatz

 

 

Montag, 3. Mai 2010

Im Radio berichtete man über eine Aktion gegen schwer lesbare Etiketten. Speziell ältere Menschen haben manchmal Schwierigkeiten, die kleingedruckten Angaben über Inhaltsstoffe von Lebensmitteln zu entziffern. Wohl wahr.

 

Was waren das noch für Zeiten, als man einfach eine Flasche Apfelschorle kaufte, auf der nur »Apfelschorle« stand und in der dann auch tatsächlich Apfelschorle drin war! Apfelschorle, reine Apfelschorle und nichts als Apfelschorle. Heute müssen sämtliche Ingredienzen, die durchschnittlichen Nährwerte pro 100 Gramm und pro Portion, sowie die empfohlene Tagesdosis, aufgeschlüsselt nach Eiweiß, Kohlenhydraten, Fetten, Ballaststoffen und natürlich Natrium basierend auf der Ernährung eines durchschnittlichen Erwachsenen, die Herstelleranschrift, der wohlmeindende Hinweis, dass man das Lebensmittel – wer hätte es gedacht? – kühl, trocken, lichtgeschützt und geruchsneutral lagern sowie nach dem Öffnen alsbald verzehren sollte, und wasweißichnoch mit auf die Packung. Und wenn diese dann nicht einen Kubikmeter groß sein soll, geht eben nur 5-Punkt-Schrift, gerne in melaninsparenden Pastelltönen.

 

Aber ich schweife ab. Worauf ich eigentlich hinauswollte: Die Sprecherin verwies auf die Homepage der Initiative, auf der Näheres in Erfahrung zu bringen sei, und sagte – zögerlich »www.fittimalta.de«.

 

Ich brauchte minutenlang, bis ich draufkam, was sie meinte: www.fit im alter.de …

 

 

Dienstag, 4. Mai 2010

Der Straßenkarneval in NRW kommt langsam in die heiße Phase. Heute sprach Cem Özdemir, der Lautsprecher der Grünen, zum Volk im Elisengarten.

 

Heute sprach Cem Özdemir, der Lautsprecher der Grünen, zum Volk im Elisengarten.

 

 

Mittwoch, 5. Mai 2010

Man hat es irgendwie schon immer geahnt. Jetzt ist es raus: Lena Meyer-Landrut hat Brüste. Hammer! Zwei Stück sogar. Wahnsinn! Und ist zudem unter der Kleidung nackt. Es wird immer besser! Und es ist wohl nur ein kurioser Zufall, dass die Bild-»Zeitung« die erschütternde Tatsache eines kleinen Busenblitzerchen in einer RTL-Dokusoap zur Schlagzeile aufbläst – weil unsere Lena auf Anraten ihres Ziehvaters Stefan Raab exakt diesen beiden Medien keine Interviews gibt.

 

Immerhin kommt diese Meldung nur zwei Tage vor dem Erscheinen des neuen Albums »My Cassette Player« – da kann ein bisschen Berichterstattung nicht schaden.

 

Hauptsache, sie schreiben den Namen richtig!

 

Einerlei, ihrem Erfolg in Oslo wird das Ganze keinen Abbruch tun. Im Gegenteil …

 

(Außerdem bekommen wir von Griechenland mindestens 22 Milliarden Punkte – die sind uns noch was schuldig!)

 

 

Wahlkampfendspurt in NRW. Nur noch vier Tage. Dann ist Muttertag. Die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft beschwor das Volk, wählen zu gehen und das Kreuzchen über der richtigen Person zu machen; unterstützt von den üblichen Verdächtigen, die ich hier wohl nicht extra aufzuzählen brauche. Die Rede von Peer Steinbrück ist aber einer Erwähnung wert: Allein für seine launigen Reden lohnt sich so ein Wahlkampf!

 

Wahlkampfendspurt in NRW. Nur noch vier Tage. Dann ist Muttertag.

 

(Was ich allerdings niemals verstehe, sind die wehmütigen Erinnerungen an Johannes Rau. Flossen unter dessen Ägide in NRW Milch und Honig? Kleben die Straßen heute noch deswegen? Genossen und Genossen: Der Mann ist seit über vier Jahren tot. Der tut nichts mehr.)

 

 

Donnerstag, 6. Mai 2010

Der Katschhof wurde heute noch ein wenig weiter nach links gerückt. Dann konnte man dem Oskarchen zuhören, der im fetten Merser vorgefahren kam, wie es sich für einen scheidenden Sozialistenführer gehört. Die Veranstaltung fand wenige Tage nach seinem zwanzigsten zweiten GeburtstagFolge mir! Ich bin ein Link! (externer Link) statt und wurde seinem Namen fast gerecht: Es regnete ziemlich; wenn auch nicht fontänenartig.

 

Oskarchen

 

 

Freitag, 7. Mai 2010

Ich bin bestimmt schon seit anderthalb Jahren dabei, ein neues Zauberkästchen zu erstehen, mit dem man Bilder einfangen kann. Die Wahl war schnell getroffen, das Los fiel auf die Canon EOS 50D. Allein, ich musste auf günstige Winde warten. An dem Tag, an dem ich das erste Angebot für unter 700 Euro erspähen würde, wollte ich zuschlagen. Nun war es soweit. (Bevor sie die Euros demnächst wieder abschaffen, sehe ich selbst zu, dass ich keine mehr habe!)

 

Ich habe inzwischen ein bisschen mit dem Neuerwerb herumgespielt. Die 50D verfügt über ein paar formidable Funktionen:

  • »EOS Integrated Cleaning System« – was zu deutsch schlicht bedeutet, dass der Sensorchip beim Ein- und Ausschalten automatisch gereinigt wird. Denn Staub ist des Photographen größter Feind. Neben Feuchtigkeit und widerborstigen Motiven, natürlich.
  • Auto-ISO habe ich bisher immer vermisst. Was war das immer ein Gefummel, wenn man als Blitzlichthasser ständig ins ISO-Menü wechseln musste, um die beste (also gerade noch erträgliche) Lichtempfindlichkeit für die gewünschte Belichtungszeit auszuknobeln.
  • Außerdem habe ich nun auch die ISO-Stufe 3200 zur Verfügung – also nochmal eine Verdoppelung der Lichtempfindlichkeit. (In den Untiefen der Bedienmenüs kann man sogar ISO 6400 und ISO 12800 entdecken – damit macht man dann Lichtbilder ganz ohne Licht. Es rauscht allerdings auch zum Gotterbarmen. Wahrscheinlich hat der Herr Canon deswegen gesagt, diese Spielerei verstecken wir mal gut.)
  • Die Bedienbarkeit wurde entscheidend verbessert. All die wichtigen Eintellungen sind mit einem Knopf erreichbar – man muss sich nicht mehr durch zig Menüs hangeln.
  • Was noch schön ist: Das Display ist riiiesig. (Und verschlingt daher wahrscheinlich ordentlich Akkustrom, grummel ...) Man kann aber nun sofort abschätzen, ob und wo die Aufnahme scharf ist.
  • Etwas enttäuscht bin ich vom Liveview-Modus: Es ist zwar bequem, nicht durch den Sucher schauen zu müssen. Allerdings muss man vor dem eigentlichen Auslösen extra nochmal einen anderen Knopf drücken, damit auch scharf gestellt wird. Dabei klickt es bereits, so dass alle genanten Motive, die man unerkannt und natürlich aus der Hüfte shooten wollte, das spitzkriegen und unter nölendem »Ochnööö!« die Hände vor den hübschen Gesichtchen verschränken. (Vielleicht bediene ich die Kiste aber auch einfach nur falsch. Bei Gelegenheit mal ins Handbuch schauen.)
  • Ach ja, Megapixel hat sie auch. 15,1 Stück sogar.
  • Videos drehen kann man mit der Kamera übrigens nicht. (Obwohl: mit 6,3 Auslösungen pro Sekunde ist man nahe dran …) Bewegte Bilder interessieren mich aber auch gar nicht – ich will bewegende Bilder!

 

Wer jetzt mit wässrigem Munde vor dem Monitor kniet, weil er auch eine haben will: Hier kann man die Canon EOS 50D herkriegen!

 

 

Kleiner Nachtrag:

Schrieb ich eben vom »Klicken« der neuen Kamera?! Unsinn. Ich meinte natürlich »Klacken«! Sattes, tiefes, mächtiges Klacken. klack-klack-klack-klack-klack-klack-kla

 

 

Samstag, 8. Mai 2010

Heute war richtig was los im Flecken. Mithin boten sich massig Anlässe für wahllose Shootings, um den neuen Wegbegleiter ausgiebig zu testen.

 

Vormittags wurde der Elisengarten eingeweiht, vom neuen Oberbürgermeister. Der WDR war auch da. Nachdem der Park hinter dem Elisenbrunnen jahrelang eigentlich nur Refugium für obdachlose Alkoholiker war, dann umfangreich archäologisch durchwühlt – wir berichteten – und schließlich hell und freundlich hergerichtet worden war, sind der Park und die umgebenden verkehrsberuhigten Straßen zu einem richtigen Schmuckstück geworden.

 

Auch wenn der bescheuerte Ausdruck »zum Verweilen einladen« nervt wie nochwas – hier passt er auch wie nochwas! Selbst bei schattigen Temperaturen hocken stets Menschen auf den terrassenartigen Absätzen auf dem Rasen und schauen sich die Rückseite des E-Brunnens an. Wenn man dürfte, könnte man dort eine Menge Geld mit Reklame verdienen.

 

Einweihung Elisengarten

 

 

In der nun verkehrsbefreiten Ursulinerstraße befinden sich statt parkender Autos nun Außengastronomie und kniehohe Steinquader – ebenfalls ein Gewinn. Auch wenn sich sofort einige besorgte Bürger über die »Stolpersteine« beschwert haben, ich finde die Dinger prima: Man kann etwas darauf abstellen, man kann sich draufsetzen – und man kann hervorragend drüber stolpern.

 

Stolpersteine

 

(Weil’s mir gerade auffällt: Steht eigentlich irgendwo geschrieben, dass man mit Erreichen des Rentenalters seine komplette Garderobe auf beige umstellen muss?! Alles ab 55 plus kommt in grünbeige, braunbeige, graubeige und perlbeige daher.)

 

 

Mittags gab es vor dem Kaufhof ein lebendes Schaufenster zu betrachten: Während hinter der Glasscheibe eine junge Familie gerade Schnittchen und Sekt und sonstwas zu sich nahm, schilderte ein Kommentator vor der Glasscheibe per Mikrophon, dass gerade eine junge Familie Schnittchen und Sekt und sonstwas zu sich nimmt. Und dass diese exzellenten Produkte in der Feinkostabteilung des Kaufhof zum baldigen Erwerb in reichhaltiger Auswahl vorgehalten werden, selbstverständlich. Das alleine wäre jetzt nicht der Erwähnung wert gewesen. Aber beim arglosen Bummeln durch die Fußgängerzone mit Schnittchen und Sekt und sonstwas versorgt zu werden – das nenne ich Erlebnisshopping!

 

Schau! Fenster in Bewegung

 

 

Statt Essbarem bekommt man dieser Tage als Passant eigentlich nur Prospekte und wenn’s gut läuft Kugelschreiber ausgehändigt, denn der Wahlkampf liegt in den letzten Zügen. Manchmal mache ich mir ja den Spaß und bleibe stehen und unterhalte mich mit den Aktivisten der verschiedensten Parteien – auch wenn ich sie im Leben nicht wählen würde. Die schauen dann immer so dankbar!

 

Am CDU-Stand verteilte der amtierende Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration höchstselbst Parteidevotionalien. Ihn würde ich im weiteren Verlauf des Tages nocheinmal wiedersehen. (Wahrscheinlich werden ihn noch so einige in der nächsten Zeit wiedersehen …)

 

Armin Laschet kämpft

 

 

Denn nachmittags gab es unter dem Motto »Im Osten geht die Sonne auf« ein Stadtteilfestchen in AC-Ost, dessen Schirmherrschaft Armin Laschet übernommen hat. Es wurde gesungen, gesprochen, getanzt – und geboxt. Selbstverständlich nur ganz pazifistisch, im Kampf gegen Gewalt.

 

Fighting vor peace is like fucking for virginity

 

 

Sonntag, 9. Mai 2010

Ein wenig zu spät erreichten wir mittags Pulheim. Denn ich hatte gar nicht daran gedacht: Den Ministerpräsidenten beim Urnengang im Heimatort zu knipsen, wäre der würdige Abschluss des heurigen Wahlkampfs gewesen. Es werden wohl aber auch so genug Photoreporter zugegen gewesen sein, um die viel zu selten gesehene Szene abzulichten, wie ein prominenter Kandidat seiner Bürgerpflicht nachkommt und mit leichter Verzögerung, so dass auch der letzte Knipser es mitkriegt, grinsend seinen Wahlzettel in die Urne stupst.

 

 

Abends dann statt Tatort erste Hochrechnungen, mitunter genauso spannend. Die Spitzenkandidatin jubelte angesichts des grandiosen Siegs mit minus 2,6 Prozentpunkten: »Die SPD ist wieder da!« Ja Frau Kraft, sicher. Das hat Frau Ypsilanti damals auch gesagt. Und wer ist jetzt Ministerpräsident in Hessen?!

 

 

Montag, 10. Mai 2010

Wie meistens gab es am Wahlabend fast nur Gewinner. Das größte Problem war, dass in den Parteizentralen das Altbier ausgeht, jedenfalls bei Grünen, SPD und Linken.

 

Die FDP hatte schon vor dem Besäufnis einen Kater: Die meisten FDP-Wähler des letzten Herbstes haben anscheinend festgestellt, dass sie gar keine Hotels besitzen.

 

Und Herr Rüttgers war abgetaucht und ließ sich bei der Elefantenrunde gestern vertreten. Er müsse »andere Termine« wahrnehmen, gab sein Ersatzmann Laschet kund. (Cool, das nenne ich trockenen Humor.) Was wird es wohl gewesen sein: Tennis? Kegeln? Schafskopfen?

 

Wer nun glaubt, die Wahl sei gelaufen: Jetzt wird Koalitionspoker gespielt, das ist noch viel lustiger! Alle Kombinationen gehen allerdings nicht mehr, die 7.870.412 nordrheinwestfälischen Wähler haben eine gewisse Vorauswahl auf der Palette getroffen. Es kann aber durchaus noch farbenfroh werden: schwarz-rot, rot-rot-grün, rot-gelb-grün, schwarz-grün-gelb, zur Not sogar als Minderheitsregierung schwarz-grün oder rot-grün.

 

AmpelkoalitionVon einer Ampelkoalition rate ich aber ab: Oder wo hat man jemals eine Ampel gesehen, bei der alle Farben gleichzeitig leuchten?

Ich plädiere vielmehr zukünftig für eine Drittstimme auf den Wahlzetteln: Damit soll die Wunschkoalition angegeben werden, für alle Fälle. Das würde es den Parteien leichter machen, den »Wählerwillen« zu ergründen – und es würde ihnen eine Menge Lektüre von Kaffeesatz, Glaskugeln, Hähnchenknochen und Tarotkarten ersparen.

 

 

Dienstag, 11. Mai 2010

Gut versteckt auf Arte kam in den letzten Wochen eine fulminante deutsche Serie: »Im Angesicht des Verbrechens« (Nicht weinen, sie soll demnächst in der ARD wiederholt werden.)

Es ging um Russenmafia, Polizei, Liebe, Verrat, Mord – eben alles, was das Leben so schön abwechslungsreich macht. Die Serie hatte eine komplexe Handlung, war spannend inszeniert und überzeugend gespielt. Die vielen Sprechrollen stellten an Schauspieler und Zuschauer höchste Ansprüche, denn die Hälfte der Dialoge war in Russisch oder Ukrainisch (netterweise untertitelt), was das Ganze noch realistischer erscheinen ließ. Wir müssen also für gute Fernsehunterhaltung nicht immer nach Amerika schielen.

Wie man Serien sendet, muss Arte allerdings noch lernen: Ausgerechnet samstags und dienstags spätabends jeweils zwei einstündige Folgen hintereinander zu bringen, ist absoluter Blödsinn.

 

 

Mittwoch, 12. Mai 2010

Morgen bekommt Donald Tusk im Rathaus den Karlspreis umgehängt. Ich werde diesmal nicht im Fernsehen mitansehen, was 300 Meter von hier passiert, weil wir dann schon auf dem Weg nach Süden sein werden.

 

Donald Tusk – nicht bekannt? Der Mann, der klingt wie Donald Duck und aussieht wie Pan Tau ohne Stresemann, Melone und Regenschirm, ist der Ministerpräsident Polens und hat sich um Europa bestimmt mords verdient gemacht. Jedenfalls um das, was davon noch übrig ist.

 

Anders als frühere Preisträger hat der diesjährige es sich nehmen lassen, am Vorabend der Verleihung ein Bad in der Menge auf dem Katschhof zu nehmen, wo man ein polnisches Fest für ihn ausrichtete. (Bei dem – von der musikalischen Folklore mal abgesehen – das Polnischste allerdings auch schon die Krakauer an Alwins Frittenbude war.) Er badete nur kurz auf dem Marktplatz. Ich kam gerade im rechten Augenblick, als ich zufällig mal zur Vorderseite des Rathauses vorwitzen ging, um ihn abzulichten zu können, wie er zum Schmaus in der Aula Carolina verschwand.

 

Donald Tusk bekommt den Karlspreis

 

Der – im krassen Gegensatz zu seinem Vorgänger – wie ein Leuchtturm aus jeglicher Menschenmenge herausragende Mann ist übrigens unser neuer OB. Aber steht ja schon weiter oben. Und die Frau neben dem Preisträger ist dessen Gattin – der man gelegentlich empfehlen sollte, über das Nachfärben ihres Haaransatzes nachzudenken, wenn Männe eine internationale Ehrung erfährt …

 

 

Donnerstag, 13. Mai 2010

Im Vorfeld der am Wochenende bevorstehenden Festivität reisten wir nach Schwieberdingen in der Nähe von Stuttgart und bezogen unser Zimmer im Hotel Schlosshof.

 

Der Name »Schlosshof« bezieht sich auf den Platz in der Mitte des historischen Ortskerns, nicht unbedingt auf das Hotel im sehr sachlichen Stil der frühen Sechziger. Doch Preis und Leistung passen durchaus zueinander. Und das angeschlossene griechische Restaurant ist empfehlenswert – wenn auch ein wenig einsam …

 

Was in diesem Ort allerdings barbarisch stört: Die Kirchturmglocken tun alle 15 Minuten lautstark kund, dass schon wieder eine Viertelstunde vergangen ist. Ja, ja, wie doch die Zeit vergeht! Besonders krass ist das um zwölf Uhr, dann läutet's nämlich erst viermal – für jede Viertelstunde einmal – und dann nochmal regulär zwölfmal für jede Stunde. Speziell in der Nacht ist das mehr chronometrische Information als nötig.

 

Hotel "Schlosshof" in Schwieberdingen

 

 

Freitag, 14. Mai 2010

Da in der Nähe, schauten wir uns die Innenstadt von Stuttgart an. Rund um den Schlossplatz steht schön viel Barock und Klassizismus mit Kolonnaden, Pavillons und Balüsterchen. Dazwischen allerdings der wenig elegante baden-württembergische Landtag, der aussieht wie ehemals Erichs Lampenladen.

 

Mich hätte ein Besuch des Fernsehturms – der weltweit erste in Stahlbetonbauweise – und die Aussicht von dort brennend interessiert, doch da dieser die meiste Zeit nebelverhangen war, sparten wir uns das. Schwäbische Wolken sehen aus der Nähe wahrscheinlich nicht sehr viel anders aus als alle anderen auch.

 

Aus Gründen der Humidität zogen wir inhäusige Sehenswürdigkeiten vor, zum Beispiel die Alte und Neue Staatsgalerie, in der es neben der Sammlung auch die Ausstellung »Brücke – Bauhaus – Blauer Reiter« zu besichtigen gab. Na ja. Mögen es zu ihrer Zeit auch Kunstwerke von bahnbrechender Bedeutung gewesen sein, 100 Jahre später möchte ich ehrfürchtig vor einem Bild stehen und vor der Schönheit des Gemäldes und vor der Kunstfertigkeit des Erschaffers erschaudern – und nicht insgeheim denken: »Joh, datt bekäm isch auch hin!«

 

Schtuegert

 

 

Samstag, 15. Mai 2010

Alles Gute zur Hochzeit, Marta und Torsten!

 

Von Schwieberdingen fuhren wir erst nach Münchingen und dann nach Hemmingen zum Heiraten und Feiern. Ich kenne mich ja nicht aus in so Dingen, aber: Man hatte wahrscheinlich vergessen, die kalte Sophie einzuladen, anders sind die Temperaturen nicht zu erklären. Acht Grad am Tag der Hochzeit Mitte Mai sind schon eine Frechheit! (Seitdem dieser Kachelmann eingefahren ist, kann man das Wetter komplett vergessen.)

 

Marta & Torsten

 

 

Sonntag, 16. Mai 2010

Was die Tatorte aus Münster so unglaublich unglaubwürdig macht: Nie treffen Thiel und Boerne bei ihren Ermittlungen auf Wilsberg!

 

 

Dienstag, 18. Mai 2010

Alles Gute zum Geburtstag, Julien!

 

 

Die ARD wiederholt zur Zeit die Krimiserie »Mord mit Aussicht«. Anschließend gibt’s neue Folgen. Die Exposition: Eine ihrem Chef eine Spur zu ehrgeizige Kommissarin aus der Großstadt wird in das Eifeldorf Hengasch im Landkreis Liebernich versetzt und muss dort mit Land und Leuten klarkommen. (Hängarsch, Liebernicht – man erkennt sofort, dass die Serie etwas niedlicher daherkommt als »Im Angesichts des Verbrechens« …)

 

 

Mittwoch, 19. Mai 2010

Alles Gute zum Geburtstag, Ramona!

 

 

Donnerstag, 20. Mai 2010

Vor einem Monat ist im Golf von Mexiko eine Ölbohrplattform explodiert. Seitdem plätschern täglich schätzungsweise 800.000 Liter Rohöl ins Meer – wenn das mal hinkommt. Denn wenn BP das so genau messen kann, warum können sie es nicht auch stoppen? Demnächst soll der Ölteppich die Küsten sogar von Florida erreichen. Die sonst so ölvernarrten USA ersaufen nun in Öl – da hat aber jemand einen sehr schrägen Sinn für Humor …

 

 

Freitag, 21. Mai 2010

Die Versicherung hatte den Schaden an meiner dank Xynthia windschiefen Satellitenschüssel erfreulich schnell reguliert. Nicht ganz so schnell ging ich ans Werk, die neue Schüssel auch anzubringen – ich wollte es trocken, warm und hell bei der Installation in luftiger Höhe.

 

Seit heute ist denn nun endlich das digitale Fernsehzeitalter angebrochen. Was ein Unterschied zur herkömmlichen, also dampfbetrieben-mechanischen Weise. Ein sachkundiger Freund deutete im Vorfeld an, dass ich durch den Umstieg auf einen digitalen Receiver ein paar Programme zusätzlich empfangen können würde. »Ein paar« ist gut: Nun habe ich deren 270!

 

Mit vorher knapp 40 Stück lebte ich ja im Tal der Ahnungslosen; so ähnlich müssen sich bis ’89 die Einwohner von Dresden gefühlt haben.

 

Fast mehr Arbeit, als die Schüssel im fünften Stock anzuflanschen, war die Flurbereinigung der Senderliste:

 

Denn die eine Hälfte der neuen Sender widmet sich dem Teleshopping, die andere Hälfte besteht aus Arsch-und-Titten-Sendern, auf denen unappetitliche »Damen« bereits am helllichten Tage dezent ihre Dienste offerieren: Ruf! Mich! An! (Jungs, jetzt mal im Ernst: Ruft da wirklich einer von Euch an?! Wenn ich Entsaftungsnotstand hätte, würde ich mich eher auf ein Mauseloch legen und aufs nächste Erdbeben warten!) Diese zwei Senderarten wurden auf der Sternfeuerung unverzüglich blockiert, was die Chose schon einmal etwas übersichtlicher gestaltete.

 

Die dritte Hälfte der neuen Stationen besteht aus Lokalsendern oder regionalen Ablegern der Dritten Programme. Auch hier ließ sich trefflich ausmisten, denn wer braucht den WDR schon elffach? Die Programme der Lokalstudios unterscheiden sich nur 35 Minuten am Tag; zudem bergen Meldungen aus den entlegenen Provinzen des Landes nur wenig Wissenswertes. (Wozu bitte gibt es ein Studio »Bielefeld«? Wo es doch schon Bielefeld nicht gibt!) Desgleichen mit den diversen regionalen MDRs, NDRs, SAT.1s und RTLs.

 

Es verbleiben die öffentlich-rechtlichen Zusatzprogramme wie EinsExtra oder zdf_neo und ein paar Spartensender, die von Interesse sein könnten. Sehr ansprechend sind die spanischen, französischen und italienischen Sender; bei denen fühlt man sich gleich wie im Urlaub und kann seine Sprachkenntnisse testen. Falls je das dringende Bedürfnis besteht, auch das Polnische, Russische oder Arabische zu erlernen, stehen ausreichend Stationen bereit, den Spracherwerb multimedial zu unterstützen.

 

Ein großer Gewinn sind die Musikkanäle Deluxe, GoTV und Yavido. Sie verfolgen ein höchst interessantes Konzept: Sie zeigen den ganzen Tag lang Musikvideos. Darauf muss man erst mal kommen! Und zwar Musik, die diesen Namen meistens auch verdient. Das wäre vielleicht auch etwas für MTV, wenn dämliche Zeichentrickserien, importierte Couplingshows oder penetrierende Klingeltonwerbung mal ausgehen sollten.

 

Die Neuzugänge auf der Fernsteuerung machte natürlich eine Neubelegung der Programmplätze notwendig. Einige Sender haben kräftig eingebüßt. So ist zum Beispiel RTL seiner Bedeutung entsprechend von Platz 8 auf Platz 26 gedonnert.

 

Das bisher gewohnte Highspeedzapping funktioniert leider nicht mehr. Um den Sender zu wechseln, brauchen Receiver und LNB über eine Sekunde. Wer um Himmels Willen hat soviel Zeit? Immerhin folgen auf die klassische Anordnung Erstes, Zweites und Drittes Programm sofort die digitalen Zusatzkanäle von ARD und ZDF, auf denen eigentlich immer etwas Wissenswertes oder Unterhaltendes kommt. Die privaten Sender starten erst ab Platz 22 – somit besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass man bei ausgiebigen Zapp-Orgien nicht an einem Sender kleben bleibt, der einem umgehend die Hirnmasse wegätzt.

 

 

Samstag, 22. Mai 2010

Man glaubt es mir Eifel-Aficionado wahrscheinlich nicht, aber ich war noch nie so richtig an den Maaren. Letztes Jahr war ich mal kurz am Gemündener Maar, sonst bin ich höchstens mal in der Nähe dran vorbeigefahren, aber umrundet habe ich die sogenannten »Dauner Maare« noch nie. (Die heißen bloß so, weil Daun in der Nähe ist. Daun selbst besitzt gar kein Maar.)

 

Aber heute! Heute ging’s zu fuß rund ums Gemündener Maar und ums Weinfelder Maar, das auch »Totenmaar« genannt wird, weil sich in unmittelbarer Nähe ein Friedhof befindet, der zu meinem Erstaunen noch aktiv ist. Zum Schalkenmehrener Maar guckten wir auch hinab. (Und entdeckten im Hang ein Pärchen beim Schäferstündchen, dass dem blickdichten Dickicht ein bisschen zu viel vertraute …) Anschließend kehrten wir in den Biergarten ein, in dem »Helmuth von Moltke seinen Geburtstag am 26. Oktober 1847« feierte, wie eine Schiefertafel kundtat.

 

Eifelmaare

 

 

Pfingstsonntag, 23. Mai 2010

Der Frühling fiel in diesem Jahr auf einen Sonntag. Den wir auf einer Gartenparty in Hillesheim trefflich zu nutzen wussten.

 

Gardenpardy

 

 

Pfingstmontag, 24. Mai 2010

Am Frühstückstisch erzählte ich, was ich als Kind geglaubt hatte: Kühe geben Milch, Pferde geben Bier. Anders konnte ich mir diesen fiesen Geschmack seinerzeit wohl nicht erklären, nachdem ich verbotenerweise ein Fingerchen in Vaters Bierglas gezoppt hatte. Aber was wissen Vierjährige schon von der Welt?

 

Weitere populäre Irrtümer von Klein-Thomas: Rehe sind die Frauen von Hirschen, normal. Und alle Katzen sind Mädchen, und alle Hunde sind Jungs. Und Hunde ernähren sich selbstverständlich von Katzen – wovon denn sonst?!

 

 

Dienstag, 25. Mai 2010

Als ich die Nachricht las, war ich geschockt: Ein großer Hesse, der noch viel hätte erreichen können, will die politische Bühne verlassen. Jedenfalls die der »Anstalt« im ZDF. Was werde ich den renitenten Rentner Dombrowski, den Oberstleutnant Sanftleben, den letzten aufrichtigen Sozialdemokraten und den rheinischen Pharmareferenten vermissen, weil der geniale Georg Schramm sich fortan lieber seinen Soloprorammen widmen will!

 

Wer könnte die tief klaffende Lücke an der Seite von Anstaltsleiter Urban Priol ausfüllen? Erwin Pelzig? – Nein, der hat schon eine eigene Sendung. Jochen Malmsheimer? – Ist grandios und wortgewaltig, aber zu unpolitisch. Volker Pispers? – Ist politisch, hat aber keine Figur. (Jedenfalls keine, die er spielt.) Wilfried Schmickler? – Ist schon bei den Mitternachtsspitzen fest verbaut. Thomas Reis? Wäre messerscharf analysierend genug, ist aber zu solo.

 

 

Wie’s der Zufall will, kündigt heute noch jemand seinen Rücktritt an: Ein glückloser Politdarsteller schmeißt überraschend den Bettel hin. Gründe für einen Rücktritt hatte Roland Koch über die Jahre mehr als reichlich gesammelt, doch selbst eine Abwahl konnte ihn nicht dazu bringen, den hessischen Ministerpräsidentensessel zu verlassen. Aber jetzt im Alter reifte in ihm wohl die Einsicht, dass Politik eigentlich doch nicht so sein Ding ist. Und das es noch Wichtigeres gibt, nämlich Familie, Freunde und das richtig große Geld.

 

 

Mittwoch, 26. Mai 2010

Abends »French Songwriting live au Egmont«. Renaud Marquart, der Franzose mit Öcher Staatsbürgerschaft, spielte mit seiner um Geige und Keyboard erweiterten Band erneut im Egmont. Unter anderem Lieder vom neuen, dritten Album »Ribambelle de matins à Molfetta«.

 

French Songwriting live au Egmont avec Renaud Marquart

 

Seit heute bin ich daher wieder im Besitz einer CD. Die ich nicht bei Ebay verticken werde. (Versprochen!) Ein Blick in die Credits lohnt sich übrigens … ich fühle mich gebauchpinselt, merci beaucoup:

 

Ribambelle de matins à Molfetta

 

 

Donnerstag, 27. Mai 2010

Pünktlich zur neuen Kamera hat’s mein Objektiv gerissen: Der Autofokus des Standard-Zooms ist nur noch manuell fokussierbar. Nicht schön das.

 

Objektivkauf ist keine leichte Angelegenheit. Es gilt aus dem Angebot von Aberdutzenden verschiedener Modelle in den Regalen weise zu wählen.

 

Die Entscheidung zwischen Zoom- und Festbrennweitenoptik ist schnell getroffen: Es hat Zoom gemacht! In den meisten photographischen Standardsituationen bleibt mir erwiesenermaßen keine Zeit für das Wechseln optischer Linsensysteme. Und sich frei im Raum zu bewegen, wie es gute Photographenpflicht wäre, verbietet sich meist auch – wenn man sich für einen guten Schuss zum Beispiel zwischen Pfarrer und Brautpaar zwängen müsste.

 

Durch den Cropfaktor meiner Kamera – der Sensor ist kleiner als das Kleinbildformat, daher muss man die Brennweitenangaben mit 1,6 multiplizieren – fehlte mir bisher eine wirkliche Weitwinkelperspektive. (Ich behelfe mir dann immer mit ein paar Pano-Schüssen, die später von autostich.exe digital zusammengenäht werden.) Beim Tele-Bereich hingegen ist so ein Cropfaktor sehr von Vorteil: So werden schwuppdiwupp aus 250 mm Brennweite satte 400 mm!

 

Die Lichtstärke, also die maximale Blendenöffnung eines Objektivs, ist ebenfalls wichtig. Die Ofenrohre, die man am Rande von Fußballspielen oft sieht, müssen gar nicht unbedingt so eine große Brennweite haben – also die Kicker wahnsinnig nah heran holen. Aber sie besitzen eine gewaltige Lichtstärke, die sie auch bitter nötig haben, um einen Spieler beim Lattenknaller des Jahrhunderts einzufrieren. Man muss bedenken, dass jede Linse zwischen Motiv und Sensor einiges an Licht schluckt. Mit den astronomischen Maßen kommen allerdings auch galaktische Preise daher … (Deswegen verspüre ich regelrecht körperliche Schmerzen, wenn ich mitansehen muss, wie ein Ball mit Kawumm in die Photographen hollert, die vermeintlich sicher hinter der Bandenwerbung lauern.)

 

Was ich also brauchte, ist ein annähernd bezahlbares Immerdrauf-Objektiv mit vertretbarer Lichtstärke und Bildstabilisator, sicher ist sicher. Die Wahl fiel daher auf das Canon EF-S 15-85mm 1:3,5-5,6 IS USM, weil es die meisten Anforderungen erfüllt. Einziger Nachteil: Es ist schon ziemlich üppig, vor allem im Gespann mit der neuen EOS. Die alte 350D (793 g) könnte mühelos in der neuen 50D (1.485 g) parken. Oder von ihr zum Frühstück verspeist werden.

 

 

Freitag, 28. Mai 2010

Eine CD, die ich auch nicht wieder hergeben würde, ist »The Great War« von Justin Currie, dem Sänger, Komponisten und Alleininhaber von Del Amitri selig. Ich könnte sie aber auch gar nicht hergeben, selbst wenn ich müsste, da ich sie gleich als MP3-Download erworben habe. Die Stücke sind von gewohnter Qualität: eingängige Melodien, entspannte Arrangements, durchdachte Instrumentierung, anrührende Texte, perlender Gesang – oder kurz: Kaufen!

 

Die Bauarbeiten für die Aachener U-Bahn vor der Haustür kommen gut voran.

 

Die Bauarbeiten für die Aachener U-Bahn vor der Haustür kommen gut voran.

 

 

Samstag, 29. Mai 2010

In den Morgenstunden erfolgte im nahegelegenen Gillesbachtal das Covershooting für den demnächst in Buchform erscheinenden, höchst unterhaltsamen Reise- und Erlebnisbericht »Eifel für Anfänger. Mit Bikini und Kompass auf dem Eifelsteig«. Vorbestellungen werden ab sofort entgegengenommen!

 

Covershooting im Gillesbachtal

 

 

Später fiel mir en passant ein kleiner roter Mann am, beziehungsweise im Geldbrunnen auf. Zur Freude der Touristen: Echte Kerle bleiben ihrem Stil treu!

 

Kleiner roter Mann im Geldbrunnen

 

 

Abends dann: Nach einer Woche intensiver Vorbereitung per TV-total aus Oslo – Stefan Raab lebte in seiner eigenen Sendung ganz unerwartet nochmal richtig auf – standen Sekt und Salzbrezeln bereit, um dem popmusikalischen Höhepunkt des Jahres beizuwohnen. Wie der Eurovision Song Contest 2010 ausgegangen ist, muss ich wohl nicht extra schildern, das wird ja demnächst ausführlich in den Geschichtsbüchern zu lesen sein.

 

 

Sonntag, 30. Mai 2010

Europas Krisen dürfen als erledigt angesehen werden. Lena rockte Oslo und hat seit heute wieder deutschen Boden unter den süßen Füßen. Wer wollte, konnte den ganzen Tag live dabei sein bei der gloriosen Rückkunft: Staatsempfang am Flughafen, Blumen vom Ministerpräsidenten, Eintrag ins Goldene Buch der Stadt. (Allerdings Hannover – was dem ganzen ein wenig den Glamour nimmt …)

 

Auf den Standesämtern der Nation werden in nächster Zukunft wohl vermehrt kleine Lenas angemeldet werden. Wobei: Lena heißen heutzutage doch sowieso schon die allermeisten Mäuschen, da kommt es auf ein paar Zehntausend weitere auch nicht mehr groß an.

 

Wer schlau war, hat beizeiten umgehend Titelschutz beantragt für sämtliche Kalauer, Wortspiele und Witzeleien in allen Schreibweisen und Darstellungsformen von:

  • Lena, ein Sommermärchen
  • Wir sind Lena
  • Li-La-Lena
  • Lenasteniker
  • Lenaismus
  • Lenamania
  • Lenacity
  • Lenaland
  • Lenaropa

 

 

Montag, 31. Mai 2010

Zurücktreten ist schwer en vogue in diesen Tagen, nicht wahr? Plötzlich und unerwartet trat heute Mittag der Bundeshorst zurück. So weit, so gut. Wer wohl der nächste sein wird? Also der nächste, der zurücktritt, und der nächste, der Bundespräsident wird. Lena vielleicht …? Nein, die ist noch zu jung. Am besten wäre Guildo Horn: Der heißt bürgerlich ebenfalls Horst Köhler – dann müsste schon mal kein neues Briefpapier gedruckt werden.

 

Auch wenn die Weihnachtsansprache erst in gut einem halben Jahr ansteht: Nun muss gemäß Art. 54 (1) GG innerhalb von 30 Tagen die Bundesversammlung zusammentreten und das nächste Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland wählen. Ja Danke auch, Herr Präsident! Hätten Sie’s nicht noch ein Weilchen aushalten können? Ich bin doch erst in 258 Tagen wählbar!

 

 

 

Loik a settelait

Oi'm in en orbit ohll se way eround juh

 

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